Noch zählte die braune Holzhütte neben dem Oberen Tor nicht ganz zum historischen Ensemble des Städtchens Waldshut. Doch zum gewohnten Bild an der Pforte zur Fußgängerzone gehörte sie gleichwohl, fast so, als wäre sie schon immer dagewesen. Schon seit sechs Monaten, was im Auf und Ab der Pandemiewellen zunächst nicht so recht aufgefallen war, ist sie weg, die Imbissbude, seit 2003 beliebte Anlaufstelle für Stadtbesucher mit schnellem Hunger. Ob mit Brat- oder Currywurst, Pommes oder Grillhähnchen oder bei großem Appetit gleich mit allem zusammen: Auch Schüler versammelten sich gerne an dem Fleckchen am Ende der Seltenbachbrücke. In der Mitte des Platzes aufgebaut ist gegenwärtig der saisonale Spargel- und Erdbeerverkauf, der sonst immer am Rand postiert war.

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Doch was ist passiert? „Aufgrund personeller Engpässe mussten wir unseren weithin beliebten Grillstand vorübergehend leider schließen.“ Dies sagt Inhaber Alexander Honegg von der Metzgerei Mülhaupt gleich um die Ecke, die die Imbissbude betrieb und deren Sortiment jetzt zusätzlich in ihren Ladenräumen anbietet. Nach wie vor präsent ist die überdimensionale Werbe-Wurst – nur, dass sie jetzt etwas einsam im Hof hinter der Metzgerei und nicht mehr direkt vor dem mittelalterlichen Tor steht (was dem Reklameobjekt vor einigen Jahren nach dem Beschwerdebrief einer aus Waldshut stammende US-Touristin internationale Bekanntheit verschaffte). Ansichtskartenmotive von dem historischen Bauwerk sind damit also zumindest vorläufig komplett vegan.

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