Tests in Stadtzentren

Die Testungen sollen auf die Innenstädte ausgeweitet werden, erklärte Jürgen Wiener im Gemeinderat. So plane die Engel-Apotheke auf dem Waldshuter Viehmarktplatz ein Testzentrum, und in Tiengen wollen die Markt-Apotheke und die Apotheke am Seidenhof voraussichtlich auf dem Marktplatz gemeinsam testen. Zwar würden die aktuellen Inzidenzen wenig für eine baldige Wiederöffnung von Gastronomie und Handel sprechen, so Wiener, doch will die Stadt vorbereitet sein, wenn beispielsweise „Restaurants öffnen und von den Gästen tagesaktuelle Tests verlangt werden“.

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Mit den zusätzlichen Testangeboten hofft die Stadt, gemeinsam mit Lauchringen vom Land als Modellregion für eine kontrolliert-sichere Wiederöffnung von Handel, Gastronomie und kulturellen Einrichtungen anerkannt zu werden.

Auf dem Waldshuter Viehmarktplatz ist ein Testzentrum für Besucher der Innenstadt geplant, das die Engel-Apotheke (im Hintergrund) ...
Auf dem Waldshuter Viehmarktplatz ist ein Testzentrum für Besucher der Innenstadt geplant, das die Engel-Apotheke (im Hintergrund) betreiben will. | Bild: Juliane Schlichter

Luca-App soll kommen

Laut Aussage von Jürgen Wiener ist „das Gesundheitsamt dran, die Luca-App umzusetzen“. Dabei handele es sich um eine Anwendung für Smartphones, die eine verschlüsselte Kontaktdatenübermittlung für Gastgeber wie Wirte und Einzelhändler und ihre Kunden ermöglicht. „Im Bedarfsfall kann das Gesundheitsamt die Daten entschlüsseln und so Kontakte nachverfolgen“, informierte der stellvertretende Ordnungsamtsleiter. Die bisherigen handschriftlichen Zettel würden damit entfallen.

Auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigt Tobias Herrmann von der Pressestelle des Landratsamts Waldshut, dass die landesweite Einführung der Luca-App geplant sei. Einzelheiten zur technischen Umsetzung würden jedoch noch fehlen. „Wir warten auf weitere Informationen von den kommunalen Landesverbänden und der Landesregierung“, erklärt Tobias Herrmann.

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Mehr Tests auf dem Chilbiplatz

Seit 22. März können sich Bürgerinnen und Bürger montags bis freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr im kommunalen Drive-in-Testzentrum auf dem oberen Chilbiplatz in Waldshut kostenlos testen lassen. Seit 29. März unterstützt die Bären-Apotheke montags, dienstags und donnerstags jeweils von 17 bis 19.30 Uhr sowie samstags von 9 bis 11 Uhr die Stadt beim Testen.

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Da vermehrt Anfragen aus der Bevölkerung nach Testungen in den Abendstunden und am Wochenende bei der Stadtverwaltung eingingen, seien die Verantwortlichen in ständigem Austausch mit externen Anbietern. Die Stadt konnte zusätzlich den DRK-Ortsverein Waldshut gewinnen. Künftig wird dieser freitagabends von 17 bis 20 Uhr die Infrastruktur auf dem Chilbiplatz nutzen und die kostenlosen Bürgertestungen durchführen. Auch am Karfreitag, 2. April, sind dort Tests möglich.

Testzentrum Kaitle

Im Gewerbegebiet Kaitle beim Feuerwehrhaus bietet die Stadt seit Mitte Februar Schnelltests vorzugsweise für Kita-Personal und Lehrer an. Bislang mussten dafür Termine vereinbart werden. Da genug Testkapazität zur Verfügung stehe, seien neuerdings auch Tests ohne vorherige Anmeldung möglich, informierte Jürgen Wiener. Neu im Kaitle sei zudem ein Testangebot für Firmen, die ihre Mitarbeiter nicht selbst testen können. Die Öffnungszeiten im Kaitle sind montags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags bis donnerstags von 13 bis 16 Uhr.

Impfungen

Nach wie vor sei grundsätzlich das Kreisimpfzentrum in Tiengen zuständig für Impfungen, doch die Stadt sei bereits in Gesprächen mit Ärzten, die künftig in ihren Praxen impfen könnten. Details seien noch nicht bekannt. „In der nächsten Sitzung kann ich vielleicht mehr sagen“, erklärte Jürgen Wiener im Gemeinderat.

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Tests in Apotheken

In Tiengen führen die Markt-Apotheke, die Apotheke am Seidenhof und die Engel-Apotheke beim Dehner-Gartencenter Schnelltests durch. Letztere bietet auch PCR-Tests und Testungen für Firmen an. In Waldshut testen die Löwen-Apotheke und die Bären-Apotheke (auf dem Chilbiplatz). „Die Ratsapotheke hat vor zu testen“, kündigte Jürgen Wiener ein weiteres Angebot an.

Finanzlage

Einen kurzen Überblick, wie sich Corona auf die Finanzen der Stadt auswirken, gab Kämmerer Martin Lauber. „Alles, was wir hier machen, sind Schätzungen ins Blaue“, sagte er, da niemand wisse, wie lange der Lockdown noch andauere. Als Beispiele für coronabedingte Mindereinnahmen nannte er Parkgebühren, Bußgelder und Kita-Gebühren. Und: „Jeder Monat, der zu ist, bedeutet einen Ausfall von 200.000 Euro an Vergnügungssteuer.“

Die Pandemie bringt jedoch auch Einsparungen: So müsse die Stadt beispielsweise kein Geld für Verpflegung in den Schulen ausgeben, so der Kämmerer. Insgesamt bezifferte der Kämmerer die Ertragsausfälle im laufenden Jahr mit gut 3,8 Millionen Euro.

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