Tiengen – Die Kultur kehrte am Samstag seit Langem in das Ali-Theater nach Tiengen zurück. Organisiert vom städtischen Kulturamt Waldshut-Tiengen präsentierte das Duo KnuTh das Figurentheater „Pumuckl zieht das große Los“ nach der Kinderreihe von Ellis Kaut. Es war ein gelungener Auftakt für die künftige Kultur im Ali-Theater Tiengen. Die bereits am 12. Oktober mit Lydie Auvray: „Mon Voyage“ ein Akkordeonkonzert, fortgesetzt wird. Kulturamts-Mitarbeiter Pascal Schröder erklärte, dass das Kulturamt wieder im größeren Stil Veranstaltungen im Ali-Theater plant, denn vor allem die Sitzplatzanzahl von 100 bis 200 Plätzen sowie das besondere Ambiente prädestinieren diese Räumlichkeiten für Kulturveranstaltungen wie das Figurentheater KnuTh, so Schröder.
Seit mehr als 25 Jahren spielt das Ehepaar Franka und Andreas Kilger bereits Figurentheater. Die Abkürzung KnuTh bedeutet Kilgers nutzloses unsinniges Theater. Nutzlos und unsinnig ist es allerdings absolut nicht gewesen.
Denn bereits das liebevoll gestaltete Bühnenbild sowie die kunterbunten selbst kreierten Handpuppen waren besonders sehenswert und auch die Geschichte vom kleinen rothaarige Kobold Pumuckl, der bei Schreinermeister Franz Eder lebt, seit er an dessen Leimtopf kleben geblieben ist, war spannend. Denn dadurch wurde Pumuckl, ein Nachfahre der Klabautermänner, für Meister Eder sichtbar und ist aufgrund des Koboldgesetzes verpflichtet bei ihm zu bleiben.
Auf große Schiffsreise gehen sie in diesem Theaterstück, nachdem sie ein Preisausschreiben gewannen. Dabei handelt es sich jedoch um eine Falle: Der große blaue Klabauter und seine kleinen Gehilfen wollen Pumuckl zurück ins Meer holen. An Deck freundet sich Pumuckl mit einem der kleinen Klabauter an. Aber zurück auf See will Pumuckl nur, wenn Meister Eder mitkommt. Franka und Andreas Kilger sind zum ersten Mal im Ali-Theater in Tiengen und selbst begeistert von den Räumlichkeiten sowie der Bühne, welche für ihre Zwecke sehr gut ausgeleuchtet ist. Gern kommen sie mit ihrem Figurentheater wieder, verspricht Franka Kilger.
Das Ali-Theater am Marktplatz in Tiengen wurde 1937 erbaut. Im April 2004 wurde dieses aufgrund größerer Investitionen und der geringen Auslastung geschlossen. Später wurden die Räume von Daniel Leers und Kathrin Leute für ihre Amateur-Schauspieltruppe gepachtet. Unter anderem die Brandschutzverordnung war Grund für die beiden, das Ali-Theater aufzugeben. Anschließend verpachteten die Eigentümer Ursula Albrecht und Monica Albrecht-Maier die Räume an die Freikirche Netzwerk 43, die das Gebäude im Rahmen ihrer Möglichkeiten renovierte. 2023 hat die Stadt das Ali erworben. Das Mietverhältnis mit dem Netzwerk 43 besteht noch bis 2026.