Ein führendes Industrieland scheitert an der Aufgabe, eine Massenimpfung halbwegs reibungslos zu organisieren – über Wochen tippen sich Rentner auch im Kreis Waldshut am Telefon die Finger wund, um Termine für die erlösenden beiden Pikser zu erhalten. Doch es gibt auch „Lichtblicke im Corona-Jahr“ wie über einem Zeitungsbericht zu lesen stand, in dem ein spezielles Ereignis unter diesem Titel einsortiert wurde. Gemeint ist die Einführung des Nostalgie-Fahrzeugkennzeichens SÄK.
Der Kreistagsbeschluss dazu konnte zur Freude der Bad Säckinger Lokalpatrioten im vergangenen Oktober durch die Pandemie nicht beeinträchtigt werden. Auch im weiteren Verlauf zeigte sich dann, wie effektiv Verwaltung sogar in Krisenzeiten doch funktionieren kann. Denn wie das Landratsamt gemeldet hat, können bereits ab nächsten Montag und damit schneller als erwartet die Blechschilder mit dem beglückenden Kürzel ans Auto geschraubt werden. Übrigens dürfen alle Kreisbewohner gleichermaßen die Neuregelung in Anspruch nehmen – auch wer etwa in Bonndorf oder in Jestetten lebt, darf mit SÄK durch die Gegend kurven und auf diese Weise Solidarität mit dem schönen Kurstädtchen zeigen, dem vor 48 Jahren der Kreisstadt-Status abhanden gekommen ist. Zu überlegen ist dann im Einzelfall noch, mit welchen passenden Zusatzbuchstaben die drei Lettern kombiniert werden. Eine Waldshuter Schilderwerkstatt hat mit SÄK-EL einen Vorschlag gemacht, dessen Akzeptanz sich jedoch erst noch zeigen muss.