Erst die Corona-Pandemie, dann der Ukraine Krieg: Die vergangenen Jahre waren, teils geprägt von Lockdowns und den immer stärker werdenden Online-Handel, für den stationären Einzelhandel nicht immer leicht. Jüngst wurden nach einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland Befürchtungen laut, dass die seit Monaten steigenden Energie- und Lebensmittelpreise sowie die hohe Inflation dazu führen, dass das Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel einbricht. Doch wie sieht es in Waldshut-Tiengen aus? Wir haben nachgefragt.

Das sagt der Waldshuter Werbe- und Förderungskreis

Thomas Wartner
Thomas Wartner | Bild: Ursula Freudig

Thomas Wartner, Vorsitzender des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises, sagt: „Das Weihnachtsgeschäft läuft durch die Bank weg zufriedenstellend bis sehr gut. Man sieht es ja auch am Weihnachtsmarkt, der sehr gut frequentiert wird. Und auch die Gastronomen, mit denen ich in der Stadt gesprochen haben, sind sehr zufrieden.“

Das sagt die Tiengener Aktionsgemeinschaft

Nikola Kögel
Nikola Kögel | Bild: Ursula Freudig

In Tiengen spürt man laut Nikola Kögel, Geschäftsführerin der Aktionsgemeinschaft, dagegen eine gewisse Zurückhaltung der Kunden, vor allem dann, wenn das Wetter ungemütlich ist. Aber: „Bisher sind wir recht zufrieden“, resümiert Nikola Kögel.

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Wie auch in der Vergangenheit habe das Weihnachtsgeschäft in Waldshut in der Voradventswoche angefangen. ‚Das war etwa um den 19. November, als unsere Lebkuchenaktion gestartet ist‘, sagt Wartner. Die Zeit davor sei immer etwas ruhiger. In Tiengen habe das Weihnachtsgeschäft die vergangenen Jahre immer später begonnen. „Auch in diesem Jahr sind es vermutlich die letzten zwei Woche vor Weihnachten, auf die es ankommt“, sagt Nikola Kögel.

Hat Corona das Einkaufsverhalten verändert?

Nikola Kögel: „Die Auswirkungen der Pandemie sind natürlich immer noch spürbar. Gerade im Bereich Online-Handel hat die Corona-Zeit ihre Spuren hinterlassen, und es wird sehr viel bestellt. Aber auch im positiven Sinn hat Corona das Einkaufsverhalten geprägt und viele lokale Händler betreiben eigene Online-Shop oder sind in den sozialen Medien für ihre Kunden präsent.“

Das Einkaufsverhalten zu Weihnachten in Waldshut habe sich trotz Corona nicht spürbar verändert. Wartner: „Das Einzige, was sich durch die Krise verschärft hat, ist, dass sich die Menschen verstärkt eher etwas Gutes tun wollen, sei es beispielsweise mit einem hochwertigem Pullover oder aber auch mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, der den Besuchern ein gutes Gefühl vermittelt. Das hilft einem auch, zumindest für einen Moment, manche Krise in den Hintergrund verschwinden zu lassen“, findet Wartner.

Kostenloses Parken zieht Kunden in die Stadt

Und auch das kostenlose Parkangebot beziehungsweise die Gutscheine für das Parkhaus, die die Geschäfte verteilen, positiv auf das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt, sagt Wartner. „Wir sind froh und dankbar, dass die Stadt das ermöglicht hat.“ Dem schließt sich auch Nikola Kögel an. „Das kostenlose Parken wird sehr gerne angenommen, und ich finde es eine sehr schöne Geste der Stadt als Willkommenszeichen für die Kunden. Das fällt auch den Kunden positiv auf. Ob sie deshalb extra herfahren, kann ich allerdings nicht beobachten.“

Diese Geschenke kommen besonders gut an

Der Trend geht laut Aktionsgemeinschaft in Richtung Nachhaltigkeit und bleibenden Geschenken, oft auch regional und handgemacht. „Was aber auch sehr gut ankommt, ist die Tiengener Tüte, die unsere Tiengener Spitzen befüllen“, weiß Nikola Kögel.

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