Eigentlich wollte Kunsthandwerker und Organisator Harald Busse in diesem Jahr das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des Töpfermarktes in Waldshut-Tiengen groß feiern. Doch dann kam Corona. Mit weniger Ständen und Kontrolle der Besucherzahlen wird die Veranstaltung am 17. und 18. Oktober auf dem Waldshuter Viehmarktplatz stattfinden. Busse: „Darüber sind wir sehr froh, denn einige Städte und Gemeinden haben sich dagegen entschieden.“ Ihm selbst seien seit Sommer rund ein Dutzend von insgesamt 15 Märkten abgesagt worden, an dem er seine Waren üblicherweise verkauft. „Das ist für viele Töpfer ein großes Problem, denn die Märkte sind unsere Haupteinnahmequelle. Natürlich versucht man, auf den Internetverkauf zu setzen, aber bei Keramik ist das schwierig, weil viele Kunden die Objekte anfassen wollen.“
Der Töpfermarkt ist nach den Dinnerabenden in Waldshut, dem Lichterabend und dem Krämermarkt in Tiengen eine der ersten größeren Gewerbe-Veranstaltungen, die nach dem Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie in Waldshut-Tiengen wieder stattfindet. Doch bevor der Töpfermarkt, der vom Waldshuter Werbe- und Förderungskreis mit veranstaltet wird, überhaupt stattfinden kann, musste Harald Busse der Stadt ein Hygienekonzept vorlegen. „Zusammen mit Jürgen Wiener vom Ordnungsamt haben wir das gut hinbekommen“, sagt Harald Busse.

Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizeibehörde: „Wichtig ist vor allem, dass genügend Abstände eingehalten werden können und sich nicht zu viele Menschen auf dem Gelände aufhalten.“ Denn auch dafür gibt es Bedingungen, die in der Corona-Verordnung festgehalten sind. Laut Jürgen Wiener dürfen sich auf dem Gelände des Töpfermarktes – gemessen an der Größe des Platzes – rund 150 Personen aufhalten. Ein Zählsystem wird es mit Hilfe von Chips geben, die den Besuchern am Eingang ausgeteilt werden, informiert Harald Busse. „Beim Verlassen werden die Chips dann wieder eingesammelt und desinfiziert. So können wir genau überprüfen, wie viele Personen sich auf dem Gelände befinden.“ Anders als in den Vorjahren wird es einen markierten Weg entlang der Stände geben. Busse: „So können wir breite Wege garantieren, auf denen der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Im Kundengespräch werden die Marktbeschicker zudem eine Maske tragen.“
Keine Gastronomie
Gastronomie-Stände wird es in diesem Jahr nicht geben. Busse: „Die Auflagen dafür sind zu hoch. Außerdem brauchen wir den Platz, um einen Wartebereich für die Kunden zu schaffen.“
Zukunft für Weihnachtsmarkt weiter ungewiss
Für alle Veranstaltungen, die derzeit geplant werden, muss der Stadt ein Hygienekonzept vorgelegt werden. Jürgen Wiener: „Wir stimmen das auch immer mit dem Gesundheitsamt ab.“ Nach wie vor fraglich ist, ob der Waldshuter Weihnachtsmarkt realisiert werden kann. Falls ja, muss auch für diese Veranstaltung ein entsprechendes Konzept erstellt werden. Petra Weber vom Werbe- und Förderungskreis Waldshut, der den Weihnachtsmarkt in der Stadt seit Jahren zusammen mit Bernd Schuldt von den Thüringern Marktleuten veranstaltet und organisiert: „Die Planungen für den Markt laufen. Ob er stattfinden kann, wissen wir aber noch nicht.“ Problematisch sei laut Petra Weber beispielsweise, dass Essensstände ihre Speisen nur zum Mitnehmen anbieten dürften. „Wenn sie vor Ort verspeist werden sollen, gelten die gleichen Regeln wie für Gastronomiebetriebe, das heißt beispielsweise Abstandsregeln zwischen den Tischen und Datenerfassung der Kunden.“ Jürgen Wiener weist zudem darauf hin, dass der Weihnachtsmarkt, anders als der Töpfermarkt, in der Innenstadt stattfindet und erfahrungsgemäß deutlich mehr Besucher kommen. Petra Weber: „Trotz aller Schwierigkeiten setzen wir alles daran, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden kann.“