Wehr – „Was macht ihr eigentlich, wenn ihr Urlaub habt?“ Stadtkommandant Niccolo Bibbo, sein Stellvertreter Marco Testa, Jugendleiter Christoph Rettig, Feuerwehrmann Julian Fricker und Chiara Bibbo von der Jugendfeuerwehr wurden zum Auftakt des Feuerwehrprojekts an der Gemeinschaftsschule Wehr mit Fragen überhäuft. „Wir sind zum Glück so viele, dass wir zwischendurch auch in den Urlaub gehen können und die Feuerwehr trotzdem einsatzbereit ist“, beantwortete Niccolo Bibbo die Frage.
Sie müssten schon gut organisiert sein, damit im Falle eines Einsatzes genügend Frauen und Männer der beiden Abteilungen Wehr und Öflingen ausrücken können. Wenn der Alarm losgehe, müssten sie notfalls auch alles stehen und liegen lassen. „Egal, ob das Essen auf dem Tisch steht, ob wir schlafen oder unter der Dusche stehen. Das habe ich alles schon erlebt“, machte Christoph Rettig deutlich, dass die Feuerwehrleute einiges auf sich nehmen, um bei Bränden oder Unfällen vor Ort zu sein, um Menschenleben zu retten. Erst einen Tag zuvor mussten die Abteilungen aus Wehr und Öflingen zu drei Einsätzen ausrücken. „Das war schon ein heftiger Tag“, sagte Bibbo. Immerhin handelt es sich nicht um eine Berufsfeuerwehr. Die Wehrer Feuerwehr ist eine Freiwillige Feuerwehr, wenn die Mitglieder zum Einsatz gerufen werden, rennen sie auch von der Arbeit weg – wenn es der Chef erlaubt.
17 Mädchen und Jungen der Klassenstufen fünf und sechs nehmen an dem Projekt teil, das an neun Nachmittagen im Rahmen der Ganztagsschule stattfindet und bei dem sie zu Feuerwehrhelfern ausgebildet werden. Dabei geht es nicht nur um Theorie. Bibbo und seine Leute versprachen, dass es in den kommenden Wochen richtig Action geben wird. Sie werden Brände löschen, mit der Drehleiter 30 Meter in die Höhe fahren und sich eventuell sogar abseilen. „Das kommt immer auch darauf an, wie gut ihr mitmacht“, so Bibbo. Er machte von Anfang an deutlich, dass Disziplin das oberste Gebot bei der Feuerwehr ist, damit alle auch immer sicher vom Einsatz zurückkehren. Diese Disziplin erwartet der Stadtkommandant auch von den künftigen Feuerwehrhelfern.
„Wann finden die Proben der Jugendfeuerwehr statt?“ Offenbar ließen sich die Kinder nicht davon abschrecken, dass der Job bei der Freiwilligen Feuerwehr ganz schön anstrengend ist und man auch mal nachts um drei aus dem Schlaf gerissen werden kann. Sehr zur Freude von Jugendleiter Christoph Rettig. Zwar zählt die Jugendfeuerwehr der beiden Abteilungen aktuell mehr als 30 Mädchen und Jungen, doch natürlich ist die Feuerwehr immer auf Nachwuchs angewiesen, wenn sie auch künftig einen möglichst großen Kreis an Einsatzkräften zur Verfügung haben will. Das Interesse an der Jugendfeuerwehr war bei den 17 Teilnehmern des Projekts groß.
Noch mehr, nachdem sie sich am Donnerstag mit der Wärmebildkamera auf die Suche nach vermissten Personen machen durften. Schon klasse, was die Feuerwehr so alles an Geräten und Utensilien im Koffer hat. Dabei ist die Wärmebildkamera weit mehr, als ein Spielzeug. Mit ihr können Brandherde aufgespürt werden, wenn man nicht genau weiß, wo es in einem Gebäude brennt. Oder es wird eben geschaut, ob sich irgendwo Personen befinden, die eingeschlossen oder verletzt sind und die sich nicht selbst helfen können. Die Menschenrettung ist das oberste Gebot bei der Feuerwehr. Am Donnerstag wurden alle Vermissten entdeckt und gerettet.
Ganz schön spannend, was man bei der Feuerwehr so alles lernen kann. Am nächsten Donnerstag wird dann zum ersten Mal ein Feuer gelöscht, dann lernen die Kinder, wie man mit einem Feuerlöscher richtig umgeht.