20 Prozent weniger Ausleihen und nur noch knapp ein Drittel der sonst üblichen Veranstaltungen zeigen, wie hart die Mediathek 2020 von Lockdown und Sicherheitsmaßnahmen eingeschränkt wurde. Lange Warteschlangen und der gut nachgefragte Abholservice wiederum machen deutlich, wie gefragt das Angebot gerade während der Pandemie ist.

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„Das Jahr 2020 wird als das Corona-Jahr in die 20-jährige Geschichte der Mediathek eingehen“, fasste Sabine Ließfeld ihren Jahresbericht im Gemeinderat zusammen. Trotz oder auch gerade wegen der schwierigen Situation blieb das Angebot der Mediathek gefragt, freut sich Ließfeld: Obwohl die Öffnungszeit um fast ein Drittel reduziert werden musste (2020: 828 Stunden; 2019: 1234 Stunden) sank die Besucherzahl nur um rund drei Prozent von gut 32.000 (2019) auf rund 31.200 (2020). „Das Interesse an unserem Medienangebot, inklusive dem Kopierservice, ist also auch während der Corona-Pandemie weiterhin groß“, so Ließfeld.

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Deutlicher sieht man die Auswirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen an den Ausleihzahlen: Diese sind um mehr als 20 Prozent von rund 93.000 Ausleihen (2019) auf gut 73.000 Ausleihen (2020) gesunken. Da man sich nur 30 Minuten in der Mediathek aufhalten durfte, haben sich lange Warteschlangen auf dem Parkplatz gebildet, berichtet Ließfeld. Es habe sich während der Pandemie deutlich gezeigt, dass Bibliotheken unverzichtbar für die Gesellschaft seinen, so Ließfelds Fazit: Ein gutes Buch helfe in dieser Zeit, zu entspannen und sich von alltäglichen Sorgen abzulenken. Das zeige sich auch am Angebot im Internet: Die Onleihe hat einen Bestandszuwachs von acht Prozent und über 23 Prozent mehr Entleihungen verzeichnet.

Stark eingeschränkter Treffpunkt

Die zuletzt stark ausgeweitete Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten sowie die Veranstaltungsreihen der Mediathek seien praktisch zum Erliegen gekommen, berichtete Ließfeld: Gab es 2019 noch rund 100 Lesungen, Spieleabende und Angebote für Kinder, waren es 2020 nur noch 28 Veranstaltungen. „Im März konnte nur noch eine einzige Abendveranstaltung stattfinden, danach folgte die vollständige Schließung bis Ende April“, so Ließfeld.

Um die Abstandsregel einzuhalten, wurde die Teilnehmerzahl begrenzt und die Bücherregale jedes Mal aufs Neue beiseite geräumt. „Eine wichtige Aufgabe wird es in diesem Jahr sein, den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen zu reaktivieren“, kündigte Ließfeld an. Die beliebte Leseclubaktion „Heiß auf Lesen“ und auch das Sommerferienprogramm konnten 2020 angeboten werden – „Das wäre auch in diesem Jahr möglich“, so der Ausblick der Mediatheksleiterin und sie gab auch ihrer Hoffnung Ausdruck: „Das Team der Mediathek wünscht sich wieder regelmäßige Öffnungszeiten.“