Zum Jahreswechsel haben wir die Bürgermeister im westlichen Landkreis Waldshut per Mail wieder um die Beantwortung von acht teils persönlichen, teils die Gemeinde und die Politik betreffenden Fragen gebeten. Hier die Antworten des Wehrer Bürgermeisters Michael Thater. Er plant, den Jahrestag der Stadterhebung zu einem großen Fest der Demokratie zu machen.

Welches politische Ereignis – kommunal, national oder international – hat Sie dieses Jahr besonders gefreut?

Am meisten gefreut habe ich mich 2024 über die Fertigstellung und Eröffnung des neuen kommunalen Ärztehauses in Wehr. Das Gebäude ist sogar drei Monate früher als geplant fertig geworden und inzwischen nahezu vollständig vermietet. Zum vollständigen Glück fehlen uns nur noch zwei oder drei junge Ärztinnen oder Ärzte, um auch die Nutzung des Hauses nachhaltig werden zu lassen. Zudem hat mich sehr gefreut, dass unsere Ehrenbürgerin Anne-Sophie Mutter im vergangenen Jahr gleich zweimal bei uns denkwürdige Auftritte absolviert hat.

Welche Entwicklung – kommunal, national oder international – macht Sie besonders besorgt?

Das politische Klima in unserer Welt besorgt mich aktuell sehr. Wir haben so viele Staatenlenker, für die Krieg und Gewalt ein probates Mittel zum Erreichen politischer Ziele sind, sei es in Russland, China oder auch in den USA. Dabei gibt es so viel intelligentere Mittel, um seine Ziele zu erreichen! Leider färbt diese Haltung auch auf die Gesellschaften ab.

Welches ist das wichtigste Projekt, das 2024 in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?

Das wichtigste Projekt in Wehr war 2024 das schon erwähnte Ärztehaus. Daneben haben wir aber viele weitere große Projekte realisiert, wie die Sanierung des Kindergartens St. Josef, den neuen Kunstrasenplatz, die neue Pumptrack-Anlage oder die Sanierung des Freibads.

Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?

Ich räume meinen Schreibtisch immer zum Jahreswechsel auf, da liegt nichts mehr. Aber natürlich gibt es die Projekte, die mich jetzt schon 22 Jahre begleiten: Die A98, die Elektrifizierung der Hochrheinbahn, die Reaktivierung der Wehratalbahn oder die Flurneuordnung Dinkelberg.

Was ist das wichtigste Projekt, das Sie 2025 in Ihrer Gemeinde angehen oder abschließen wollen?

Das wichtigste Projekt 2025 wird die Sanierung der Seebodenhalle.

Was wird die Entwicklung in Ihrer Gemeinde 2025 besonders prägen?

2025 feiert die Stadt Wehr das 75. Jubiläum der Stadterhebung. Da planen wir ein großes Fest der Demokratie für die gesamte Bevölkerung. Ich hoffe, dass dieses Ereignis das Jahr prägen wird.

Stellen Sie sich vor: Ein vermögender Gönner stellt Ihrer Gemeinde zwei Millionen Euro zur freien Verfügung. Wofür sollte dieses Geld eingesetzt werden?

Da fällt mir viel ein. Wichtig wäre, dass wir mit 2 Millionen unseren Haushalt ausgleichen könnten, da dürfte der Gönner selbst wählen, für welches Projekt er die Mittel einsetzen möchte.

Was wünschen Sie sich 2025 persönlich?

2025 muss aus meiner Sicht ein Jahr der klaren politischen Kurskorrektur auf Bundesebene werden, sonst werden wir die ja oft selbsterzeugten Strukturprobleme in unserem Land nicht mehr in den Griff bekommen. Das ist mir einer der wichtigsten Wünsche.

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