Vier Stunden fasnächtliche Unterhaltung boten die beiden Zunftabende jeweils am Freitag- und Samstagabend. Von Gesang, Akrobatik, Sketchen, sportlichen und künstlerischen Tänzen sowie manch Hintersinnigem reichte die Palette – wie es seit Jahrzehnten an den Öflinger Zunftabenden für ein breites Publikum geboten wird.

Immer wieder mit Neuem glänzten erneut die beitragenden Gruppen und Solisten. Für Uli Meier wurde die Bühne wieder zum Heimspiel. Sein schauspielerisches Können reicht vom galanten Conferencier bis zum wuseligen Hinterwälder.

Uli Meier (links) ist von Zunftmeister Michael Sutter von der Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte (VHN) für seinen Beitrag zur ...
Uli Meier (links) ist von Zunftmeister Michael Sutter von der Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte (VHN) für seinen Beitrag zur heimischen Fasnacht geehrt und ausgezeichnet worden. | Bild: Gerd Leutenecker

Immer wieder etwas Neues ausprobieren? Zu den Öflinger Zunftabende gehört das dazu. Erstmals trat mit Harald Wölk ein karnevalistischer Jeck auf. Seine Bühnenpräsenz zeugte von einer langen kölschen Karnevalerfahrung.

Harald Wölk hat erstmals in und neben der Bütt die Öflinger Zunftabende bereichert – der kölsche Funke ist rübergesprungen
Harald Wölk hat erstmals in und neben der Bütt die Öflinger Zunftabende bereichert – der kölsche Funke ist rübergesprungen | Bild: Gerd Leutenecker

Schnell sprang der Funke aus seinem Programm auf das Publikum über. Mal als exakter Beobachter der Mitreisenden einer langen Zugfahrt von Köln nach Brennet oder beim Herausziselieren von humoristischen Wendungen im Alltag. Die kölsche Dialektprägung wurde von den Besuchern verstanden, der Singsang kam an.

Urgesteine auf der Zunftabend-Bühne

Bei Herta und Berta, ein Urgestein auf den Öflinger Brettern, war es einfacher. Nicole Schmidt und Susanne Kladisch brachten lästerhaft auf Alemannisch ihre Beobachtungen als Erkenntnisse den Gästen näher. Ein sehr langes Warten auf den Zug in Richtung England-Urlaub war der Handlungsrahmen.

Herta und Berta mussten lange am Bahngleis 1 in Brennet auf ihren Zug warten: Da wird schnell der Alltag lästerhaft durch den Kakao gezogen.
Herta und Berta mussten lange am Bahngleis 1 in Brennet auf ihren Zug warten: Da wird schnell der Alltag lästerhaft durch den Kakao gezogen. | Bild: Gerd Leutenecker

Mal waren es die beobachteten hässlichen Tattoos, dann das Unvermögen der eigenen Kinder, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. „Dann gooht mer halt am nächste Samstig no amol unterd Leut“, Berta will ihre Tochter endlich in guten Händen wissen. Da wurde auch das Tindern per App schnell beiläufig erklärt. Schlussendlich kam der Zug auf der Hochrheinstrecke nicht, aber knapp 20 Minuten bester Unterhaltung sind den Gästen nähergebracht worden.

Humorvolles im ÖRF

Hintersinniges kam vom Moderator des Öflinger Rösselfunk (ÖRF). Hans Dominik Weber war in seinem bekannten Element.

Hans Dominik Weber obliegt als Sprecher vom ÖRF den fasnächtlichen Finger in manch offene Wunde zu legen.
Hans Dominik Weber obliegt als Sprecher vom ÖRF den fasnächtlichen Finger in manch offene Wunde zu legen. | Bild: Gerd Leutenecker

Mal wurde der Wehrer Schilderwald für die überdachten Sicherheitsbänke humorvoll vorgestellt, die „schäbige Eisenbahn“ der Hochrheinbahn ist angemahnt worden oder der Ritt durch die politische Landschaft kam mit erhobenem Zeigefinger ganz nahe ans Publikum heran. Und da kamen am Freitagabend vereinzelt Pfiffe, wohingegen am Samstagabend in der gleichen Passage kräftig Beifall geklatscht wurde.

Ein Großteil aller Mitwirkenden vom Zunftabend Öflingen bekommt am Schluss immer einen besonderen Platz.
Ein Großteil aller Mitwirkenden vom Zunftabend Öflingen bekommt am Schluss immer einen besonderen Platz. | Bild: Gerd Leutenecker

Recht unterhaltsam waren die Irrungen und Wirrungen beim Besuch vom „Dube-Schorsch“ im Dessousladen. Nicole Schmidt und Uli Meier waren mit ihrem schauspielerischen Können wieder in Höchstform. Bei der Wiederauflage von Alfredo & August kam manch Zotiges rüber – Michael Sutter und Bernd Vogler haben ihre Kunstfiguren als Clowns dieses Mal an den Strand von Malle verlegt.

Bernd Vogler und Michael Sutter haben ihre Kunstfiguren Alfredo & August in diesem Jahr mit deutlich mehr Bühnenpräsenz perfektioniert.
Bernd Vogler und Michael Sutter haben ihre Kunstfiguren Alfredo & August in diesem Jahr mit deutlich mehr Bühnenpräsenz perfektioniert. | Bild: Gerd Leutenecker

Die Tänze auf dem internationalen Parkett waren anspruchsvoll und das Publikum honorierte dies ausgiebig. Die große Fasnachtsclique der Hühnerlochfelsengeister deckte den nordamerikanischen Kontinent bravourös ab, die Dance-Company überzeugte grazil im Dress der Tussi-Airline, beim Feuerwehr-Tanz – wahrlich eine Urform der Öflinger Zunftabende – kamen choreographische Neuerungen zur Geltung: Irischer Stepptanz, mexikanische Lebensfreude und die spanischen Traditionen wurden gekonnt auf die Bühne gebracht.

Sechs Fußballer der Red Bull Günnenbach haben ihre klasse Akrobatik und sportliche Kompetenz nach Brasilien „verlagert“.
Sechs Fußballer der Red Bull Günnenbach haben ihre klasse Akrobatik und sportliche Kompetenz nach Brasilien „verlagert“. | Bild: Gerd Leutenecker

Dass die sportlichen Glanzleistungen der „Red Bull Günnenbach“ von den Fußballern von der SpVgg Brennet-Öflingen und dem FC Wehr an den Schluss der Zunftabende gehört, ist schlicht dem Umstand geschuldet, weil deren Performance zu einem Höhepunkt gereift ist.

Im Einsatz für den 45. Öflinger Zunftabend

  • Gesamtleitung und Regie: Nicole Schmidt.
  • Moderation und Musik: Uli Meier war als Moderator, Schauspieler, Comedian, Schlagzeuger und fasnächtlicher Alleinunterhalter präsent. Die musikalische Unterhaltung kam von Michael Sklenar.
  • Zunftabendgremium 2025: Gerwald Schmidt, Peter, Axel und Felix Staudenmayer, Nicole Schmidt, Hans Dominik Weber, Thomas Burczyk, Carola Stratz und Susi Sturn. Administrator der Abende war Gerwald Schmidt.
  • Als Kulissenschieber arbeiteten an der Technik, Verfolger und Spots Peter Staudenmayer und Jan Schmidt. Maske und Frisuren: Nicole Leitner und Alessia Cuviello.
  • Bewirtung, Küche und Barbetrieb: Sumpfernie Orchester Öflingen und Sportvereinigung Brennet-Öflingen. Garderobe: DRK Öflingen. Technischer Aufbau: Sumpfernie Orchester.
  • Kartenverkauf und Kartendesign: Joachim Klausmann, Gerwad Schmidt, Rainer Gerspach, Noah Klausmann, Lars Güll und das Team vom Dorfladen Öflingen.
  • Licht und Tontechnik: Roland Schirmer, Axel+Felix Staudenmayer.
  • Hallendekoration: Dorfhexen Brennet, Narrenzunft Öflingen, Peter Staudenmayer, Nicole Schmidt, Gerwald Schmidt. Powerpoint-Präsentationen: Axel Staudenmayer, Hans Dominik Weber, Ulf Gampp und Thomas Burczyk. Kulissenbau und Bemalung: Amelie und Adriana Künzer, Peter Staudenmayer.
  • Choreographie Hühnerlochfelsengeister: Adriana und Amelie Künzer. Musikzuschnitt Dance Company Aaron Behringer. Feuerwehr-Tanz: Barbara Huber. Choreo Red Bull Günnenbach: Susi Sturn

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