Corona hat dem närrischen Treiben in diesem Jahr einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Wehrer Narrenzunft lässt sich nicht unterkriegen: Mit einem närrischen Schaufensterbummel, Videos und kleinen Aktionen im Ort erinnern die Narren daran, das die fünfte Jahreszeit auch mit Corona stattfindet.
„Wir sind Vollblutnarren und wollen uns das Gefühl nicht nehmen lassen“, so die Wehrer Obernärrin Petra Meier. Zusammen mit ihrer Stellvertreterin Sarah Schaffner und den zehn Zünften soll nun ein besonderer Schaufensterbummel daran erinnern, dass die fünfte Jahreszeit im vollen Gang ist.
Vom Modehaus Bär durch die Innenstadt gibt es ab dem 23. Januar viel Schönes, Historisches und Wissenswertes rund um die Wehrer Fasnacht zu entdecken. Dazu haben sich die Zünfte passende Gewinnspielfragen überlegt. Dem Gewinner winken Gutscheine, unter anderem für den Europapark und für den nächsten Zunftabend. „Die Fragen werden in den Geschäften ausliegen und durch die Schaufenster beantwortet“, so Schaffner.
Auch eine neue Fasnachtsplakette gibt es in diesem Jahr, allerdings in kleiner Auflage. Wer sich mit den Lus-Chaibe schmücken und gleichzeitig die Wehrer Narren unterstützen möchte, muss darum schnell sein, so Meier.
Ein Überraschungserfolg wurde das vor einer Woche hochgeladene Tanzvideo: Rund 12.000 Aufrufe und viele positive Rückmeldungen habe es bislang zur „Jerusalema-Challenge“ gegeben. Das Video wurde gleich zur Inspiration: „Wir haben eine Mordsspaß gehabt. Und einzelne Cliquen haben jetzt auch noch weiter Videos gemacht“, freut sich Petra Meier.
Natürlich sei das gemeinsame Feiern nicht zu ersetzen. Doch ganz ausfallen lassen, so wie manch andere Zunft im Land, wolle man die Fasnacht doch auch nicht. „Das ist ein Teil von uns“, so auch Schaffner. Bereits im Herbst habe man deshalb beschlossen, die Eckpfeiler der alemannischen Fasnacht hochzuhalten: Proklamation, Narrenbaum und Verbrennung soll es auch diesmal geben, dazu kleine und spontane Aktionen. So werden mit Unterstützung der Stadt die Weihnachtsbäume in der Innenstadt nun zu Narrenbäumen umdekoriert. Und die Wälder – traditionell zuständig für den großen Narrenbaum am Rathaus – werden den großen Weihnachtsbaum am 23. Januar einer wundersamen Metamorphose unterziehen, verrät Petra Meier: „Natürlich werden wir auch wieder Wimpel hängen. Die Stadt unterstützt uns auch hier. Schließlich sollen alle merken, das Fasnacht ist“. Auch der Kindergartenbesuch werde stattfinden: „aber nur mit zwei Narren und coronakonform mit Abstand“, so Schaffner.