In unserer Reihe über die Kirchensanierungen der Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen Heilig Kreuz geht es heute um die Kirche St. Gallus in Eggingen.
- Besser hören und sehen: Die St. Galluskirche erhielt zwei neue elektronische Liedanzeiger sowie neue Leuchter für den Altarraum (Kosten: 20.000 Euro). Seit seinem ersten Arbeitstag vor mehr als 50 Jahren im Jahr 1969 lebt Pfarrer i.R. Hans-Jürgen Allgaier im Pfarrhaus.
Zu renovieren gäbe es hier einiges, dennoch werden wie überall in der Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen aus Kostengründen nur die wichtigsten Arbeiten angegangen: „Im vermieteten alten Pfarrhaus sollen noch einige Arbeiten zur Sicherheit der Bewohner ausgeführt werden“, erläutert Pfarrer Karl-Michael Klotz. Die Kosten werden auf etwa 15.000 Euro geschätzt.
- Weitere Gotteshäuser: In Eggingen gibt es neben der Kirche St. Gallus außerdem noch zwei Kapellen. Der letzte Gottesdienst in der Kapelle St. Johannes der Täufer fand im Sommer 2018 statt. Seither findet der wöchentliche Schülergottesdienst (außer während Corona) in der Kirche St. Gallus statt, die Kapelle ist mittlerweile geschlossen. Die Kapelle war fester Anlaufpunkt vor dem Schulbau in der Nachbarschaft 1958 und wurde für die Montagsandacht nach der Erstkommunion, Maiandachten und Bittprozessionen genutzt.
1274 erstmals erwähnt, kann die Kapelle auf dem „Helle“ auf eine lange Geschichte zurückblicken. Entstanden sei die Kapelle der Sage nach durch einen blinden Klausner, der viele Jahre auf der Burg oberhalb der Kapelle gehaust hat, von der nur noch Mauerreste erkennbar sind. Ein Brand zwischen 1417 und 1426 sowie das Erdbeben 1911 setzten der Kapelle zu, die zuletzt dank der Spenden der Unteregginger wieder aufgebaut wurde.
Nach dem Kirchenstreit kam 1858 die Genehmigung, dass sich die Unteregginger Kirchengemeinde von Degernau lösen und Obereggingen anschließen durfte. Die Kapelle war früher die Wallfahrtskirche der heiligen Apolonia von Alexandria, Patronin der Zahnkranken. Außerdem befand sich die Gedenkstätte der Gefallenen der Weltkriege vor der Kapelle, bis sie auf den Friedhof der Gemeinde Eggingen verlegt wurde.
- Fridolinskapelle, auch Schanzenkapelle genannt: In privater Hand und liebevoll von Konrad Güntert gepflegt, wird die Fridolinskapelle. Friedrich Schanz hatte 1938 das Kirchlein gebaut. Dessen Vorläufer ging auf ein Gelübde zurück, welches Ignatz Schanz 1894 abgelegt hatte, nachdem seine älteste Tochter Luise durch ein tragisches Unglück schwer verletzt worden war. Bei der Einlösung seines Versprechens erbaute er die Kapelle. Aus den Grundmauern, die im Laufe der Jahre wieder zum Vorschein gekommen waren, haben die Urenkel 2006 eine Mariengrotte nach dem Vorbild der Lourdesgrotte gebaut.