Nach einem erfüllten Leben ist Johann Lüber aus Horheim am 21. Januar unerwartet im Alter von 81 Jahren gestorben

Bürgermeister Rainer Stoll erinnerte während der Trauerfeier auf dem Friedhof Horheim am 7. Februar daran, dass es eine Freude war, ihn gekannt zu haben. Hans Lüber war 1968 mit seiner jungen Familie nach Horheim gezogen: „In den folgenden 56 Jahren hast Du, lieber Hans, mit Deinem außerordentlichen Engagement und Deiner herzlichen Art, Menschen zu verbinden, unsere Gemeinde an vielen Stellen entscheidend mitgeprägt.“

Lehrer und Rektor aus Leidenschaft

Für jeden hier sei es dabei völlig unmöglich, das umfangreiche Wirken vollumfänglich und abschließend darzustellen, da es wirklich unzählige Facetten besaß, so der Bürgermeister.

Als passionierter Lehrer in Horheim hatte er früh erkannt, dass die räumlichen Gegebenheiten auf Dauer nicht ausreichten, so war er Antrieb und Motor dafür, dass Mitte der 90er-Jahre der Schulneubau der Auwiesenschule Horheim-Schwerzen entstand. 1998 wurde er zum Rektor ernannt. „Wobei wir alle wissen, dass Dir die täglichen Begegnungen mit den Kindern immer viel wichtiger waren als beispielsweise Formalismus und Statistik“, so Bürgermeister Rainer Stoll.

Als er dann, am Ende des Schuljahres 2006 selbst seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat, habe er zu Recht sehr zufrieden auf sein berufliches Leben und die tolle Entwicklung „seiner“ Auwiesenschule zurückblicken können, für die Johann Lüber laut Rainer Stoll ein echter Glücksfall war.

Jahrezehntelanges kommunalpolitisches Engagement

Vom 22. Juni 1980 bis 31. August 1994 war Johann Lüber Gemeinderat in Wutöschingen sowie vom 20. April 1975 bis 31. Oktober 1994 Ortschaftsrat von Horheim – insgesamt 33 Jahre kommunalpolitische ehrenamtliche Tätigkeit. „Das Wohl und die Fortentwicklung unserer Gemeinde waren Dir bei allen Entscheidungen sehr wichtig, Schule und Bildung, Vereine und vor allen Dingen die Menschen lagen dir immer sehr am Herzen“, so Bürgermeister Rainer Stoll.

Mehrere Auszeichnungen würdigen sein Engagement

1994 erhielt Lübeer die Ehrenmedaille des Gemeindetags Baden-Württemberg verliehen, 2000 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. „Tatsächlich waren wir in der Verwaltung seit Kurzem daran, für Dich einen Antrag auf Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vorzubereiten. Wir sind sehr traurig, dass Du das nicht mehr erleben kannst, zumal wir alle sicher sind, dass Du ein außerordentlich würdiger Träger dieser Auszeichnung gewesen wärst. Aber immer, wenn wir uns an Dich erinnern, werden wir daran denken.“

Weitere Nachrufe sprachen Vertreter von Musikverein Horheim, Ski- und Wanderclub Horheim und Blümliverein sowie sein Bruder Helmut.

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Über Neustadt ins Allgäu nach Wutöschingen

Am 12. April 1943 in Neustadt im Schwarzwald geboren, wuchs Johann Lüber in bescheidenen Verhältnissen auf, sodass er im Kleinkindalter nach Frankenhofen im Allgäu zu seinen Großeltern kam. Auf Drängen seines Lehrers kam er für den Besuch des Gymnasiums nach Neustadt zurück.

In Titisee wuchs er mit seinen Geschwistern Rosemarie, Sepp und Helmut auf und lernte seine Frau Susi kennen. Nach Abitur und Militärzeit heirateten die beiden und gründeten eine Familie mit Tochter Karin 1966 und Tochter Sylvia 1968. Große Freude bereiteten ihm immer seine Enkel Sven, Marin, Nathalie und Jannis.

In zahlreichen Vereinen aktiv

Hans Lüber war sechs Jahre lang A-Jugendtrainer des VfR Horheim-Schwerzen gewesen, Jugendausbilder, Vizedirigent sowie Dirigent des MV Horheim, wo er zum Ehrendirigent ernannt wurde. Nach der Wiedergründung des Narrenvereins Chropfli Horheim war er elf Jahre lang Narrenvater gewesen. Er war Gründungsmitglied des Ski- und Wanderclubs Horheim, wo ihm das Jedermannsturnen und die Volleyball Abteilung 50 Jahre lang wichtig gewesen waren.

Das Seniorensingen im Alten Schulhaus begleitete er seit 2008. Auch den Blümliverein leitete er seit seiner Gründung 2003 bis zu seinem schweren Sturz im Mai 2024, von dem er sich nach langen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalten wieder zurück ins Leben gekämpft hatte. Antrieb dafür war sicherlich auch seine Urenkelin Nele.

Der besondere Bezug zum Blümliverein zeigte sich auch bei der Gebetsfeier in der Kirche St. Johann der Täufer, welcher vom Blümliverein und dem Musikverein Horheim musikalisch gestaltet worden war.

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