Kinder strömen aus dem für das Müllerhof-Jubiläum aufgebauten Scheunentheater nach der Aufführung „Die Kuh Rosmarie“. In der Schlange für das Bio-Popcorn steht Carlotta mit ihrem Vater Olaf Niebuhr. Sie haben die Vorstellung schon zum zweiten Mal gesehen. Carlotta antwortet schüchtern, sie fände das Stück „gut“.

Carlotta hat sich für die Aufführung „Die Kuh Rosmarie“ im Scheunentheater des Müllerbiohofs extra schick gemacht.
Carlotta hat sich für die Aufführung „Die Kuh Rosmarie“ im Scheunentheater des Müllerbiohofs extra schick gemacht. | Bild: Silvia Thalemann

Olaf Niebuhr, der beim Rio-Reiser-Abend und bei der Aufführung von Struwwelpeter Gitarre gespielt hat, erzählt: „Es war immer gut besucht“ – auch, als es gewittert und geregnet hat. Deshalb gab es am Sonntag die Zusatzvorstellung mit Kuh Rosmarie. Bei der ersten Aufführung war es so voll, dass nicht alle Zuschauer einen Platz gefunden haben.

Schauspieler Gregor Müller, der die Rio-Reiser-Lieder gesungen hat, sagt, dass sie zum 40-jährigen Bestehen „mal was Größeres machen“ wollten. Er sei mit 25 Leuten aus dem Stadttheater Lüneburg da. Philip Richert, der mit „Lulu Mimeuse“ über die glitzernde Welt einer alternden Drag-Queen sang, ist auch begeistert: „Trotz Unwetter haben um die 100 Leute ausgeharrt, es war eine tolle Stimmung bei strömendem Regen.“

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Auf dem Hof herrscht am letzten der vier Tage festlicher Trubel, Leute sitzen auf Bierbänken und genießen die Aussicht auf Allensbach und die Musik der Band. Kinder üben auf Tret-Traktoren – einer sogar mit Anhänger –, ihr Gefährt durch die Menge zu lenken. Es gibt Info-Stände über regionale Saatsorten, den Naturschutz Konstanz und eine Traktor-Ausstellung der Firma Scherzinger.

Paul rutscht die Hüpfburg aus Heu runter. Sein Bruder Jakob Renk wartet oben, bis er dran ist.
Paul rutscht die Hüpfburg aus Heu runter. Sein Bruder Jakob Renk wartet oben, bis er dran ist. | Bild: Silvia Thalemann

Biohofchef Helmut Müller hat in Anbetracht der 40 Jahre ein lachendes und ein weinendes Auge: „Ich bin glücklich, weil ich mittlerweile das Gefühl habe, alles richtig zu machen.“ Traurig stimme ihn, dass er den Hof übergeben müsse: Sein Sohn David Müller würde den Betrieb übernehmen – darüber sei er andererseits aber auch wieder glücklich, denn der Sohn sei genauso überzeugt wie der Vater, und: viele handwerkliche Betriebe hätten nicht das Glück, dass die nächste Generation den Betrieb weiterführe.