Die Lokalpolitik im Multikulti-Dorf Kaltbrunn nahm der stets grantelnde „garstige Peter“ (Haumann) mit einer Gesangsgruppe beim Bunten Abend der Ducherle als erstes aufs Korn. Allem voran den dichtenden Bürgermeister, der mit Zebrastreifen spreche und neue Radwege verspreche, noch bevor er selbst den waghalsig-abenteuerlichen von Kaltbrunn nach Allensbach selbst getestet habe.

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Beim Patrozinium von St. Nikolaus habe der Schultes, der am 23. April wieder gewählt werden will, gefehlt – dabei sei doch auch bei den Katholen was zu holen. War er da schon wieder auf dem Ulrikaweg und spielte den Frommen? Jubel des Publikums ernteten der garstige Peter und Co auch für den Spott der Neubauten an der Kaltbrunner Straße.

Ideen zur Verschönerung des Dorfs

Einiges zu meckern hatte auch die Räuber-Gruppe rund um die Familie von Helmut Müller am Stammtisch in der Dorfkneipe Bunte Kuh. Die Ideen zur Verschönerung des Dorfs seien wohl in der Schublade verschwunden. Doch selbst wenn der Kapellenplatz ein autofreier Dorftreff wäre, würde dort eine Toilette fehlen. Und das Neubaugebiet scheitere daran, dass ein paar Streuobstbäume nicht mal verpflanzt werden dürfen, wurde beklagt. Doch da hatten Ruth Müller und Robert Wollny die Idee, Tiny-Häuser um die Bäume rum zu bauen, dann hätte man gleich schon einen Platz mit Streuobst-Klo in der Mitte. Und einig waren sich alle: „Hauptsache ist: Die Kuh läuft wieder.“

Weniger einig waren sich die beiden Putzfrauen in der köstlichen Nummer „Samowar und Kalahari“. Denn die eine (Sylvia Zwick) musste immer wieder die andere (Bea Trenkle) korrigieren, weil diese manche Begriffe verwechselte. Die aus dem Titel verwendete sie, als sie eigentlich Samurai und Harakiri meinte. Der höchste Berg in Japan heiße Pyjama. Und die Müllers aus Kaltbrunn hätten Urlaub gemacht am schiefen Turm von Pizza. Und dann gebe es da noch in den USA die Glaubensgemeinschaft der Hormone, die drei Frauen haben dürften. Worauf die Besserwisserin meinte: Drei Frauen wie du? „Da wäre der Samowar ein Kalahari dagegen.“ Sylvia Zwick und Bea Trenkle hatten sich zuvor bereits als Anheizerinnen mit Stimmungsliedern bestens bewährt.

Präsident Peter Waidele besang in der Bütt die „gute alte Zeit“. Da sei man mit dem Schlitten raus, wo die Kids heute im Smartphone schauen würden, ob es draußen schneie. Amazon sei damals der Quelle-Katalog gewesen, die Pinwand Instagram und statt auf Ebay habe man alles im Sperrmüll gefunden.

Präsident Peter Waidele meinte in seinem Solovortag, dass die frühere Zeit besser war – ohne digitales Durcheinander.
Präsident Peter Waidele meinte in seinem Solovortag, dass die frühere Zeit besser war – ohne digitales Durcheinander. | Bild: Zoch, Thomas

Tanzeinlagen sorgen für Applaus

Für sehr gute Stimmung sorgten auch die drei Tanzeinlagen, bei denen jeweils lautstark Zugabe gefordert wurde. Die Trubestenzer-Teenies heizten in der Nummer „Eiskalt“ als Eisbären und Pinguine ein. Die FZ-Mädels boten im Holzfäller-Häs eine sehr abwechslungsreiche Einlage, bei der sie mal mit Aststücken jonglierten und dann im Cancan-Stil die Beine schwangen. Und das Männerballett begeisterte als Bauarbeiter, die zum langsamen Lovesong gefühlvoll die Bierkästen schwenkten und dann sportlich über eine Trittleiter sprangen.

Das Männerballett als Bauarbeiter begeisterte das Publikum nicht nur tänzerisch, sondern auch beim Schwenken von Bierkisten.
Das Männerballett als Bauarbeiter begeisterte das Publikum nicht nur tänzerisch, sondern auch beim Schwenken von Bierkisten. | Bild: Zoch, Thomas
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Den wichtigen Job als Psychiater stellte Kerstin Bergmann in der Bütt vor, denn: „Idioten sind nun mal – international.“ Und wer eine große Macke habe, bekomme Rabatt bei ihr. So etwa die Narrenoberen mit vielen Fasnachtsorden, die sich in der Sektbar die Nacht um die Ohren schlagen. Sonja Herz feierte derweil in der Bütt, dass die Fasnacht – wie vieles andere – nicht mehr durch Corona eingeschränkt werde (nachdem sie selbst kurz zuvor noch infiziert war). Die Ducherle-Hästräger feiern derweil ihr 40-jähriges Bestehen. Und Häsmutter Daniela Klinge, Bea Trenkle und Sylvia Zwick stellten das erneuerte Häs vor mit unter anderem roten Streifen in den grauen Blätz. Gewitzt durchs Programm führten Barbara Weltin als Wickie und Sonja Herz als Hogmar aus den Highlands.