Um den Ausbau der B33 zügig voranzubringen, wird nun bald zwischen Allensbach und Hegne die nächste Großbaustelle entstehen. Das größte Projekt ist dabei der Anschlussknoten Ost. Doch die Neubauleitung Singen plant parallel dazu bis etwa März 2022 weitere Maßnahmen in diesem Abschnitt. Beginnen werden die Arbeiten bereits Anfang November, so Neubauleiterin Yvonne Guduscheit.
Wobei die Sachbereichsleiterin Melanie Wolfer anfügt: „Am Anfang ändert sich für die Verkehrsteilnehmer auf der B33 und für Radfahrer nichts.“ Denn zunächst müsse die beauftragte Baufirma nördlich der B33 eine Umleitungsstrecke bauen sowie südlich davon einen Radweg, der von der jetzigen Trasse abgerückt sein werde. Das soll etwa im März 2021 fertig sein, so Guduscheit und Wolfer. Wann genau der Verkehr auf diese neuen Strecken umgeleitet werde, könnten sie noch nicht sagen: „Klar ist: Man macht erst das Alte weg, wenn das Neue da ist.“ Denn der Verkehr soll ja weiter rollen können.

Es wird also parallel eine ganze Reihe von Baustellen geben. Ein Teil davon seien bereits Vorarbeiten für die ab 2022 geplanten Tunnelbauten im Osten von Allensbach und bei Hegne. Und das Konzept der Neubauleitung sehe vor, Umleitungsstrecken so zu bauen, dass diese auch künftig teilweise als Straßen oder Wege genutzt werden können.
Anschlussknoten Ost
Guduscheit erklärt, es werde direkt südlich der heutigen Trasse und des bisherigen Anschlusses ein Vollanschlussknoten gebaut. Das heißt, hier kann dann künftig sowohl der Verkehr aus Richtung Konstanz und Hegne wie aus Richtung Radolfzell von der vierspurigen B33 abfahren sowie in beide Richtungen auffahren. Dafür sei ein Brückenbauwerk quer über der ausgebauten Straße nötig, das ähnlich aussehen werde wie die Holzgassenbrücke westlich des Knotens Mitte. Mit dem Bau der Brücke könne erst begonnen werden, wenn die Umleitung und der neue Radweg fertig seien, also voraussichtlich etwa im März 2021, so Guduscheit.
Es könne aber sein, dass die Baufirma schon zuvor mit Aushubarbeiten im Knotenbereich beginne. Denn weil kurz vor diesem Anschlussknoten später einmal der Allensbacher Röhrenbergtunnel enden soll, werde der Knoten neun Meter tiefer als das heutige Straßenniveau gebaut. Die Brücke werde mit Aufbau circa sechs Meter hoch werden, so dass die gesamte Konstruktion immer noch rund drei Meter tiefer als das heutige Straßenniveau liegen werde, erklärt Guduscheit.
Ein Teil der nördlichen Umleitungsstrecke werde später als Kreisstraße zwischen Allensbach und Hegne genutzt. Deshalb verlaufe diese Umleitung kurvig oder wellenförmig, weil von dieser Kreisstraße aus dann später einmal die Hegner über den Knoten-Ost auf die B33 fahren können. Über diese Umleitung könne auch der bisherige Anschluss Allensbach Ost über die gesamte Bauzeit genutzt werden, Dieser werde nur etwas Richtung Westen versetzt.
- Fußgänger und Radfahrer: Für Fußgänger werde bei dieser Umleitungsstrecke/Kreisstraße zudem eine Unterführung gebaut. Betroffen von den Baumaßnahmen sei ferner der auch von Radfahrern genutzte Wirtschaftsweg nördlich der B33, so Guduscheit: „Dieser Wirtschaftsweg kann nicht ständig aufrecht erhalten werden. Der muss zeitweise gesperrt werden.“ Radfahrer müssten dann den neuen Weg südlich der B33 nutzen.
Bauarbeiten bei Hegne
Parallel zu dieser Großbaustelle und den begleitenden Maßnahmen plant die Neubauleitung auch südlich von Hegne schon einige Arbeiten, erklären Guduscheit und Wolfer. Zum einen wolle man mit den Erdmassen, die beim Bau des Knotens Allensbach Ost anfallen, den Boden bei Hegne zwischen B33 und Bahntrasse stabilisieren. Dies sei nötig, weil der Untergrund dort, wo ab 2022 eine Kreisstraße gebaut werden soll, sehr schlecht sei. Durch diese Bodenstabilisierung solle verhindert werden, dass später die Fahrbahn absacken könnte. Durch die Last der Erdmassen solle die Setzung des Bodens beschleunigt werden. Mit Messungen werde zwischendurch ermittelt, wie weit die Stabilisierung bereits sei. Wie lange das Ganze dauern werde, könnten sie schlecht sagen, so Guduscheit und Wolfer, grob geschätzt fünf bis acht Monate.
Zudem werde in diesem Bereich ein Regenwasserklärbecken gebaut. Von diesen Maßnahmen sei die Zufahrt zum Bahnhaltepunkt und Campingplatz betroffen, weshalb es auch für Fußgänger und Radfahrer eine größere Umleitungsstrecke geben werde, so Wolfer, aber: „Wir werden, so weit es möglich ist, einen kurzen Fußweg als Abkürzung haben“, verspricht sie. Dieser könne allerdings nicht barrierefrei angelegt werden. Sowohl der Bahnhaltepunkt wie der Campingplatz seien auf jeden Fall während der Maßnahme immer erreichbar.
- Fußgänger und Radfahrer: Die Radwegverbindung von Allensbach zur Waldsiedlung bleibe die ganze Zeit erhalten, und die Parkplätze beim Bahnhaltepunkt nutzbar. Guduscheit fügt an, dass zudem zwischen Allensbach-Ost und Hegne bereits ein Abschnitt der Umleitungsstrecke gebaut werde, die später für den Tunnelbau bei Hegne nötig sei. Ein Teil davon sei später die südliche Fahrbahn der neuen B33. Weil durch den Tunnelbau die bisherige Unterführung für Fußgänger entfalle, werde auch hier eine solche an anderer Stelle neu gebaut.
Weitere Baumaßnahmen bei Allensbach
Ein größeres Baufeld werde es bis März 2022 zudem bei Allensbach geben nördlich der B33 und östlich der Kaltbrunner Straße, erklärt Wolfer. Dort werde zum einen ein großes Regenklärbecken gebaut. Zum anderen seien dort mehrere aus Naturschutzgründen nötige Ausgleichsmaßnahmen geplant – unter anderem eine Fischaufstiegsanlage im Mühlbach. Der Bach selbst müsse etwas tiefer gelegt werden unter der neuen B33 hindurch. Einschränkungen für Bürger und Verkehr werde es dadurch nicht geben.
Anschlussknoten Mitte und Tunnel Waldsiedlung
Parallel zu den nun beginnenden Maßnahmen zwischen Allensbach und Hegne gehen die Arbeiten an den beiden Großbaustellen Anschlussknoten Mitte (geplant bis September 2021) und Tunnel Waldsiedlung (Freigabe circa Frühjahr 2022) weiter.
Beim Knoten Mitte gab es für Auto- und Lkw-Fahrer, die aus Richtung Radolfzell kommen, vor ein paar Wochen eine kleine Änderung: Die Abbiegespur Richtung Gewerbegebiet ist nun etwas weiter östlich als zunächst. Bei diesem Anschlussknoten wird das bestehende Brückenbauwerk verbreitert. Dies ist bereits deutlich sichtbar. Stahlträger zur Verbreiterung seien eingebaut worden, so die Neubauleitung, um anschließend die Verbreiterung zu betonieren. Zum anderen wird ab dem bisherigen Ausbauende westlich des Knotens die B33 auf weiteren rund 600 Metern Richtung Konstanz vierspurig ausgebaut und östlich des Knotens tiefer gelegt, weil es dort später in den Röhrenbergtunnel hineingeht.
Bei der Waldsiedlung werden Stück für Stück die einzelnen Tunnelblöcke betoniert, so die Neubauleitung. Rund zwei Drittel davon seien bereits fertig. Auch mit dem Straßenbau in Richtung Hegne sei begonnen worden. Kurz vor dem Ort werde es nach Fertigstellung dieses Tunnels einen provisorischen Anschluss an die alte B33 geben.