Die Gemeinde ist verpflichtet, Unterkünfte für anerkannte Asylbewerber zu schaffen. „Wir sind mit 30 Personen im Rückstand“, sagte Hauptamtsleiter Stefan Burger in der jüngsten Ratssitzung. Da die Gemeinde ihre Quote nicht erfüllen könne, müsse sie Geld an den Landkreis bezahlen. Burger erklärte, dass die Verwaltung nun auf Leute zugehen wolle, bei denen sie wisse, dass sie leer stehende Wohnungen besitzen. Die Gemeinde wolle diese anmieten. Parallel laufen die Vorbereiten, auf einem gemeindeigenen Grundstück an der Stockacher Straße ein Gebäude zu errichten.
Petra Haberstroh (Freie Wähler) warf das seit März leere Naturfreundehaus als Idee ein. Sie fragte, ob das nicht wieder übergangsweise genutzt werden könnte. Dort gab es bereits in der Vergangenheit eine Anschlussunterbringung, doch es besteht die Gefahr, dass die Heizung ausfallen könnte. Haberstroh argumentierte aber unter anderem, dass dort in den Brandschutz investiert worden sei. Bürgermeister Matthias Weckbach signalisierte, dass das Haus reaktiviert werden könnte.
Im Lauf der Sitzung kam zudem die Idee auf, zwei kleine Haiden-Grundstücke hinter den Hegau-Blöcken für die Anschlussunterbringung zu bebauen. Doch die Gemeinde möchte diese Bauplätze regulär erhalten. Laut Weckbach käme höchstes ein dortiges Mehrfamilienhaus-Grundstück in Frage.
Der Gemeinderat beschäftigte sich in der Sitzung auch mit einer neuen Aufteilung mehrerer Bauplätze im unteren Bereich des Neubaugebiets Haiden, um die es bei einer der Ideen für die Anschlussunterbringung ging. Der bereits gefasste Beschluss, diese neu aufzuteilen, damit mehr rauskommen, die dann noch günstiger werden, floss nun in die fünfte, vereinfachte Änderung des Bebauungsplans Haiden. Ein Platz neben den Hegau-Blöcken soll zudem für ein Mehrfamilienhaus genutzt werden.
Die kleinen Plätze liegen hinter den Hegau-Blöcken und in der bisherigen Größe hatte sich in der ersten Vergaberunde noch niemand dafür interessiert, da es zum selben Preis Flächen mit besserer Aussicht gegeben hatte. „Ich bin davon überzeugt, dass sie weggehen werden“, sagte Alessandro Ribaudo (CDU) zu dem Vorschlag, zwei der Grundstücke für die Anschlussunterbringung von Asylbewerbern zu nutzen. Die günstigen Bauplätze sollen nun in Reserve bleiben.