Es soll keine halben Sachen geben. Das ist im Bezug auf die geplante Bike- und Skateanlage mit weiteren Outdoor-Sportangeboten in Bodman klar. Die Kinder und Jugendlichen waren mit einem Workshop bereits in den bisherigen Entwurf eingebunden und sollen es auch weiterhin sein. Planer Philipp Feldschmid stellte in der jüngsten Ratssitzung das Konzept vor. Einige Kinder und Jugendliche waren anwesend und durften Anmerkungen einbringen, die in der Hybridsitzung aufgrund der Technik aber nur für die Besucher vor Ort und nicht per Zoom hörbar waren.
Feldschmid betonte, dass man schauen müsse, was die jungen Nutzer wollen. Die Anlage solle aber multifunktional für alle Generationen etwas bieten und ein Treffpunkt werden. Und auch die Belange der Nachbarn wie der Tennisclub würden beachtet. Deshalb hätten Gespräche stattgefunden, da es Bedenken wegen Schall und Geräuschen gegeben habe. „Wir haben gute Hinweise erhalten. Es ist alles gut planerisch lösbar“, erklärte Feldschmid.
Wie das Konzept bisher aussieht
Das derzeitige Konzept sieht folgende Bausteine auf der Wiese zwischen der Sporthalle Bodman und dem Weg ins Naturschutzgebiet vor: Ein Skate- und Scooterpark (475 Quadratmeter) im hinteren Bereich, ein asphaltierter Pumptrack (1000 Quadratmeter) neben dem Weg, ein Laufradtrack (100 Quadratmeter) zwischen Skatepark und Halle, Fitnessgeräte (300 Quadratmeter) an der Halle und zwei Aufenthaltsbereiche für Besucher und Jugend. Die Zahl der vorhandenen Parkplätze soll reduziert werden.
Feldschmid erläuterte zum Beispiel zum Pumptrack, dass dies eine asphaltierte Wellenbahn sei, auf der es immer wieder hoch und runter gehe. Der Laufradtrack sei für Kleinkinder in Begleitung der Eltern gedacht.
Feldschmid, der zwei Söhne im Alter von drei und acht Jahren hat, erzählte aus seinen Erfahrungen mit den eigenen Kindern, wenn es um die Nutzung solcher Anlagen gehe. Er sehe gute Chancen, dass alle Generationen in der Outdoor-Fitnessanlage gut miteinander auskommen könnten. Die älteren Kinder würden ihr eigenes Ding machen – deshalb sei der Bereich für die Jugendlichen auf dem nördlichen Teil der Fläche angedacht. Die Eltern und Besucher könnten unterdessen in einem anderen Bereich sitzen.

Die Anlage soll immer für alle Altersgruppen passen
Bürgermeister Matthias Weckbach merkte zu den Größen der einzelnen Elemente an, dass dies keine Wertung darstelle. „Ich verstehe die Bedürfnisse“, sagte er im Hinblick auf Wünsche der Kinder und Jugendlichen. „Aber ich möchte eine Anlage, die nicht in ein paar Jahren kritisiert wird.“ Es solle immer für alle passen, egal wie alt sie sind.
Zuletzt standen Kosten in Höhe von 420.000 Euro im Raum – mehr als das Doppelte des Betrags, der im Haushalt vorgesehen ist. Zwar sagte Feldschmid, dass solche Anlagen gefördert würden, weil sie einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten würden, aber laut Weckbach sei nicht sicher, ob es wirklich Zuschüsse geben werde. Eine Bewilligung könnte ohnehin frühestens im März 2022 vorliegen. „Vorher dürfte nicht gebaut werden“, machte er im Hinblick auf den Zeitfaktor deutlich. Und er hatte auch Zweifel an den Chancen, weil sehr viele Anträge dieser Art gestellt würden.
Bau und Kosten auf zwei Jahre verteilt
Damit nichts bei der Anlage weggelassen werden müsse, schlug er vor, sie über zwei Haushaltsjahre verteilt zu bauen. In diesem Jahr sind bereits 200.000 Euro vorgesehen. Die andere Hälfte würde dann in Jahr 2022 fallen. Weckbach erläuterte, dass es nach der Erschließung der Fläche möglich sei, einige Elemente nach und nach zu bauen. Nur bei Dingen wie dem Asphaltieren des Pumptracks müsse dies auf einmal gemacht werden.
In der Debatte kamen unter anderem Bedenken wegen Kleinkindern und dem Bach in der Nähe auf. Feldschmid verwies daher auf die Aufsichtspflicht der Eltern. Weckbach sagte zudem, dass eine kleine Abtrennung aus Holz kein Problem wäre. Die Planung sei bisher aber noch nicht bei diesem Grad der Details. Auch zur Dauerhaftigkeit der Teile der Anlage gab es Fragen. Feldschmid erklärte, dass man je nach Material nichts verändern könnte, falls sich die Wünsche der Jugendlichen mal ändern. Es sei klar, dass der Pumptrack Asphalt brauche, aber in anderen Bereichen könne zum Beispiel auch Holz verwendet werden.
„Bei der Halle in Bodman ist der beste Platz.“
Was den Standort angeht, sah Weckbach zwar den Wunsch der Jugendlichen, dass es in Ludwigshafen etwas geben solle, aber dort sei es nicht möglich. In Ludwigshafen gebe es keinen geeigneten Platz für so etwas. Eine solche Anlage passe weder in die Uferanlagen, noch den Schlösslepark. „Bei der Halle in Bodman ist der beste Platz.“
Und da der Bau der Anlage nicht so schnell umgesetzt werden könne, kündigte er erneut an, dass auf der ehemaligen Kugelstoßanlage in Bodman vorübergehend etwas eingerichtet werde.
Der Rat stimmte der Planung zu, bei der es nun weiter in die Details gehen wird. Feldschmid schlug eine erneute Runde mit den Jugendlichen vor. Diese soll voraussichtlich per Zoom stattfinden. Möglicherweise solle es auch eine Umfrage über die Jugendbeteiligungs-App der Gemeinde geben.