Eigentlich hatte sich die Gemeinde im vergangenen Herbst bereits in einer Vorauswahl für Anbieter entschieden, die ein Car-Sharing-Angebot nur in Bodman-Ludwigshafen umsetzen sollten. Nun kommt jedoch alles ganz anders. Denn in ihrer jüngsten Sitzung stimmten die Räte auf Vorschlag der Verwaltung dafür, von dieser Entscheidung zurückzutreten und sich stattdessen einer landkreisweiten Konzessionsvergabe für einen gemeinsamen Car-Sharing-Anbieter im Landkreis anzuschließen.
Denn, so begründete Bürgermeister Christoph Stolz in der Sitzung, dies sei in der Umsetzung vermutlich einerseits kostengünstiger für die Gemeinde und schaffe andererseits einen „starken Player“ in der Region. Gerade kleine Gemeinden mit weniger Ressourcen sollen von der gemeinsamen Vergabe profitieren.
Bedarf von vier Stellplätzen in Ludwigshafen
Laut Einschätzung der Verwaltung wäre es für Bodman-Ludwigshafen nicht vorteilhaft, sollte man als einzige Gemeinde im Landkreis sich für einen anderen Anbieter entscheiden. Doch es gibt laut Stolz auch einen Nachteil der Entscheidung: Die Ausschreibung wird länger dauern, eine Umsetzung bereits zu dieser Saison sei daher nicht möglich.
Mit der Entscheidung hat der Gemeinderat zunächst lediglich der gemeinsamen Ausschreibung zugestimmt und einen Bedarf von vier Stellplätzen an zwei Ladestationen in der Bahnhofsstraße in Ludwigshafen als Bedarf angemeldet. Dafür möchte die Gemeinde vier bestehende Parkplätze reservieren. In Bodman ist der Bedarf laut Bürgermeister Stolz hingegen zu gering.
Welche Firma übernimmt das Car-Sharing?
Für die Umsetzung kommen insgesamt vier Anbieter aus dem Landkreis in Frage: die Deer GmbH, die Car-Ship GbR, die Naturenergie Sharing GmbH und die Seefahrer GmbH. Im Juni hat das Landratsamt mit diesen bereits eine Markterkundung durchgeführt, heißt es in der Unterlagen. Im November fand die erste Projektpräsentation statt, bei der zwölf interessierte Kommunen vorgestellt wurden. Im Januar wiederum stellten sich die vier Car-Sharing-Anbieter vor.
Welches dieser Unternehmen letztlich den Zuschlag erhält, ist noch offen. Laut Sitzungsunterlagen gibt es mehrere Kriterien, anhand derer die vier Anbieter verglichen werden. Dazu zählen unter anderem die Vorerfahrung bei Car-Sharing, der Flottenumfang sowie deren Umweltfreundlichkeit.
Wie geht es nun weiter?
Zum weiteren Vorgehen steht in den Unterlagen, dass die ausgewählten Stellplätze jeder teilnehmenden Kommune nun in einer Sammelausschreibung gebündelt und an einen Anbieter vergeben werden. Der Landkreis übernehme die Organisation und Durchführung des gesamten Verfahrens. Die Rolle der Kommunen im Vergabeprozess beschränkt sich zunächst auf die Mitteilung geeigneter Stellplätze.
Nach der Vergabeentscheidung sind die Kommunen allerdings alleiniger Vertragspartner des jeweiligen Car-Sharing Anbieters. Davor komme das Ganze laut Stolz auch noch einmal in den Gemeinderat.