Eine hitzige Diskussion um die Schulbusse ist am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung im Seeum entbrannt. Eine Mutter nutzte die Einwohnerfrageviertelstunde, um ihrem Ärger und ihren Sorgen Luft zu machen, wie es nach den Herbstferien mit der Schülerbeförderung von und nach Ludwigshafen laufen werde. Sie drückte ihr Unverständnis darüber aus, dass an vielen Stellen auf Abstände und Corona-Regeln geachtet werde, aber dann plötzlich mehr als 60 Kinder verschiedener Klassen und Orte in einem Bus zusammen wären – mehr, als es Sitzplätze gebe. „Was, wenn etwas passiert?“ frage sie im Hinblick auf Verletzungen bei Bremsmanövern oder Ansteckungsgefahren. Ein Bus sei zu wenig.
Nach den Herbstferien wird es schwierig
Das Problem besteht, weil die Klassenzimmer der Grundschule Bodman derzeit saniert werden und Bodmaner Schüler bis Dezember in Ludwigshafen in die Sernatingen-Schule gehen. Bis zu den Herbstferien gibt es eine Sonderregelung der Gemeinde mit dem Schiff. Doch nach den Ferien sollen die Kinder mittags mit dem Bus heimfahren, da dann die Baustelle an der B 313 beim Ortseingang von Stockach wieder weg sei, so die stellvertretende Hauptamtsleiterin Bettina Donath.
Sie erläuterte einige Fakten zum vorübergehenden Schülertransport per Schiff, der die Gemeinde 20.000 Euro koste. Sie wies auch darauf hin, dass Bürgermeister Matthias Weckbach, der in der Ratssitzung verhindert war, mit dem Landratsamt wegen dem Busproblem in Kontakt stehe. Die Gemeinde habe sogar selbst Kontakte zu Busunternehmen herausgesucht und an das Landratsamt weitergegeben, sagte Bürgermeisterstellvertreter Alessandro Ribaudo.

Landratsamt ist für die Schülerbeförderung zuständig
Auf die Wortmeldung eines Zuhörers hin versicherte Ribaudo: „Wir tun, was wir können, aber wir können die Corona-Regeln nicht ändern. Der Bus war schon immer ein strittiges Thema.“ Die Gemeinde habe im vergangenen Jahr sogar Schüler mit dem Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr gefahren – und nun mit dem Schiff. Dabei sei das Landratsamt für die Schülerbeförderung zuständig, nicht die Gemeinde.
Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamts Konstanz, antwortete auf SÜDKURIER-Nachfrage: „60 Schüler in einem Solobus sind üblich und stellen in der Regel kein Sicherheitsproblem dar. Generell bereiten die Straßenbauarbeiten B 34-Sperrung Probleme beim Fahrplan.“