Alles ist zeitlich genau ausgeklügelt: der Anbau der neuen Mensa an die Sernatingen-Schule in Ludwigshafen, der Umbau einiger Räume dort, die Sanierung der Klassenzimmer der Grundschule Bodman und der Neubau des Kindergartens St. Michael in Ludwigshafen. All dies zusammen ist ein Großprojekt, in dessen Mittelpunkt die Sernatingen-Schule steht – ohne sie und die dort geplanten Maßnahmen wäre alles andere nicht möglich, da die Krippe Platz für mehr Gruppen braucht und die Bodmaner Schüler sowie die Kinder von St. Michael vorübergehend in der Sernatingen-Schule unterkommen.
Sanierung von Klassenzimmern in der Grundschule Bodman
In der Grundschule Bodman müssen die Klassenzimmer saniert werden. Sogar umfangreicher als ursprünglich gedacht, wie Ralf Volber, Leiter des Ortsbauamts, in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte. Es gebe Partikel in den Decken, die sauber entsorgt werden müssten, und Kleber in den Bodenbelägen, der ebenfalls entsprechend entsorgt werden müsse.
„Ein gravierender Punkt ist die elektrische Anlage, die immens ertüchtigt werden muss“, fügte er hinzu und nannte voraussichtliche Gesamtkosten von rund 211.000 Euro. Da nicht alle Firmen in den Sommerferien arbeiten könnte, falle der Start auf den Herbst, alles werde aber „deutlich vor Weihnachten“ fertig sein.

Per Schiff zur Schule in Ludwigshafen
Die Bodmaner Schüler werden während der Arbeiten für einige Wochen Unterricht in Ludwigshafen in Räumen der Sernatingen-Schule haben. Beim Transport sei zwar die gleichzeitige Sanierung der Bundesstraße 34 in diesem Zeitraum ein Problem, doch es gebe ein Lösung, erläuterte Volber. Die Schüler würden per Schiff von Bodman nach Ludwigshafen und wieder zurückgebracht. Das Schulpersonal begleite sie.
„Die Schule passt den Stundenplan an“, ergänzte Weckbach. Die Kosten für die Schiffsfahrten kämen zu den 211.000 Euro hinzu. Der Rat beschloss all dies einstimmig.
Architekt stellt Pläne für Sernatingen-Schule vor
Im Anbau der Schule soll sich einiges ändern. Deshalb wird eine Mensa errichtet und die alte Mensa im Erdgeschoss dann für die Erweiterung der Kinderkrippe Schneckenhäuschen in zwei Räume umgebaut. In einer früheren Ratssitzung ging es bereits um die Vorhaben. Nun stellte der Architekt die detaillierten Pläne für die Mensa sowie Anpassungen der weiteren Umbauten vor. Es sei aufgrund von Corona nur noch zu klären, ob zwei Krippen-Gruppen gemeinsame Sanitäranlagen haben dürften.
Zu den Maßnahmen gehört auch die Einrichtung einer Spielfläche zwischen Schule und Talstraße. Diese entsteht direkt im Anschluss an das Gebäude. Zwischen Spielbereich und Straße wiederum kommt ein Parkplatz mit 21 Stellplätzen.
Räte wollen einen größeren Mensa-Neubau
Der Mensa-Neubau, der zwischen den Bestandsgebäuden entsteht, sorgte für eine Diskussion. Manche fanden sie mit 72 Sitzplätzen zu klein und hatten Sorgen, dass sie nicht zukunftsfähig sei. Alwin Honstetter (CDU) brachte dies als Erster mit einem Hinweis auf steigende Schülerzahlen auf. Michael Koch (CDU) schloss sich an: „Ein Neubau, der kleiner als der Bestand ist, ist nicht gut.“ Kurt Schmidt (SPD), Uwe Specht (CDU) und Christian Picheler (CDU) sahen dies ebenso.
Auf Kochs Frage, ob größer möglich wäre, machte der Architekt einen entsprechenden Vorschlag. So entstand schließlich eine Lösung, mit der alle städtebaulich und beim Platzgewinn zufrieden waren. Zudem kam von Bürgermeister Matthias Weckbach dabei die Anmerkung, es sei möglich, dass die Kinder nicht gleichzeitig, sondern in zwei Schichten Mittagessen könnten.
Der Architekt erklärte zur Mensa noch, die vorhandene Küche könne im Neubau genutzt werden. Auch die Tische würden übernommen. Für den Bau müsse außerdem der Boden stabilisiert werden: „Wir wissen, dass der Untergrund an der Stelle schlecht ist.“
Getrennte Bauanträge für die Vorhaben
Damit bei beim Mensa-Neubau alles schnell geht, soll es getrennte Bauanträge für sie und die anderen Umbauten geben. Der Rat beschloss dies einstimmig. Und die Kosten? „600.000 Euro wenn alles gut läuft“, sagte Weckbach. Zum Zeitplan heißt es in der Sitzungsvorlage: „Die Schulmensa sollte möglichst schnell, noch vor der Frostperiode im Rohbau abgeschlossen sein.“ Die Mensa könnte im Frühling fertig sein.
Die anderen Umbaumaßnahmen sollen voraussichtlich im November losgehen und im März 2022 fertig sein, damit die Kinderkrippe dann den Platzbedarf der Warteliste erfüllen könne.
Kindergartenkinder im Schulgebäude
Während der Zeit, in der der katholische Kindergarten St. Michael in Ludwigshafen abgerissen und am selben Standort neu gebaut wird, sollen die Kinder in der Sernatingen-Schule unterkommen. Es werden dieselben Räume sein, in denen zuvor provisorisch die Grundschüler aus Bodman waren.
„Wir hoffen, dass der Kindergarten ab März oder April in der Schule einziehen kann“, sagte Weckbach zu dieser Zwischenlösung, für die noch Umbauten anstehen. Zum Beispiel müssten im Obergeschoss Toiletten eingebaut werden, da es bei kleinen Kindern oft schnell zu spät sei, wenn diese erst in ein anderes Stockwerk laufen müssten.
Aufgrund dieser Zwischennutzungen durch Grundschule und Kindergarten verliere die Sernatingen-Schule diese Räume für etwa zwei Jahre, sagte Matthias Weckbach in der Sitzung. Anschließend könne die Schule sie wieder selbst nutzen.