Viele Gemeinden haben die Weichen dafür gestellt, aber Bodman-Ludwigshafen hielt nun am Dienstagabend tatsächlich eine öffentliche Gemeinderatssitzung per Zoom-Video-Konferenz ab. Der Abend war eine mehrfache Premiere: Bauausschuss per Zoom, dann der Gemeinderat – und dies gab es sowohl im Ort als auch dem gesamten Raum Stockach zum ersten Mal so. Damit nutzte Bodman-Ludwigshafen eine Änderung der Hauptsatzung, die das Gremium genau für diesen Zweck gefasst hatte.
Eigentlich hätte sogar schon Anfang Februar eine digitale Gemeinderatssitzung sein sollen, fand dann aber normal statt. Nun kamen mehrere Faktoren zusammen: Das Seeum, wo es genug Platz und eine Lüftung gibt, ist momentan vermietet. Und aufgrund einer Änderung der Corona-Verordnung wäre selbst mit Maske und Lüftung jeder im Raum eine enge Kontaktperson und müsste in Quarantäne, falls jemand positiv getestet würde.

Statt per Beamer-Leinwand sahen die Räte und Zuschauer in der Videokonferenz die Sitzungsvorlagen auf dem von Bürgermeister Matthias Weckbach oder Hauptamtsleiter Stefan Burger virtuell geteilten Bildschirm. Beide stellten abwechselnd die Tagesordnungspunkte vor.
Weckbach saß in seinem Büro im Rathaus und Burger im Sitzungssaal, wo es für Einwohner ohne Internet die Möglichkeit gab, die Sitzung dort per Leinwand zu verfolgen. Doch niemand machte davon Gebrauch.

Im Rat waren 62 Personen zugeschaltet, inklusive Ratsmitgliedern, Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeitern und SÜDKURIER. Die Mikrofone waren generell aus. Die Räte meldeten Redebeiträge mit dem Handheben-Symbol von Zoom an. Sie stimmten per Handzeichen ab. Wer befangen war, musste für die Abstimmung die Kamera aus machen.

So lief die Sitzung zügig durch. Weckbach verschob aber am Ende einen Teil der vollgepackten Tagesordnung auf die kommende Woche, in der bereits im Vorfeld ohnehin ein Termin vorgesehen war.