Bunte Häser, glückliche Gesichter, schöne Bilder – das ist die fröhliche Seite der Fasnacht, die man hierzulande zurecht und gerne jedes Jahr aufs Neue genießt. Und die sich als immaterielles Kulturerbe auch trefflich vermarkten lässt. Doch damit Tausende von Narren wie nun bei den Narrentagen der NVHB in Eigeltingen dieses Fest feiern können, müssen andere hart anpacken. Eineinhalb Jahre Vorbereitung, zahllose Stunden ehrenamtlicher Arbeit und ein nicht unerhebliches wirtschaftliches Risiko – das gehört auch zu fasnachtlichen Großveranstaltungen wie der in Eigeltingen.

Angesichts dieser Leistung, die da ehrenamtlich für viele Menschen erbracht wird, ist es umso unverständlicher, dass es immer wieder Zeitgenossen gibt, die sich bei solchen Großveranstaltungen offenbar nicht zu benehmen wissen. Und die ihre gesunden Grenzen beim Alkoholkonsum nicht zu kennen scheinen. Alkohol ist zwar Teil der Fasnacht, anders kann man es nicht sehen. Doch wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift.

Meldungen der Polizei wie die von einem Vorfall mit etwa 30 aggressiven Betrunkenen sind wohl kaum anders zu erklären, als dass manch einer die Dosis nicht richtig einschätzen kann. Mit organisierter Fasnacht oder gar Brauchtum hat das nichts mehr zu tun. Sondern eher mit dem Wunsch, die Fasnacht als reine Party- und Besäufnis-Gelegenheit zu verstehen.

Für die friedlichen Besucher, die einfach nur ein schönes buntes Fest feiern wollen, ist das unschön. Und für die Veranstalter ärgerlich. Denn sie haben zwar Aufwand und Ärger, aber kaum eine Handhabe dagegen, dass manche Menschen mit dem immateriellen Kulturerbe Fasnacht offenbar nicht richtig umgehen können.