Trotz aller Probleme präsentiert sich die Gemeinde als guter Gastgeber mit interessanten selbst gesetzten Zielen. Die Infrastruktur in Eigeltingen soll auch künftig attraktiv bleiben, neben Ärzten und Apotheke sind auch Gemeinschaftsschule und Kindergärten im Fokus.
In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres blickten Bürgermeister, Ortschaftsräte und Gemeinderäte auf 2022 zurück. Vor allem für die Verwaltung war es ein arbeitsreiches Jahr. Zu den vielen Verordnungen und Regeln, die Corona einbrachte, und den Herausforderungen, die der Ukrainekrieg mit sich brachte, kamen in Eigeltingen noch Mitarbeiterwechsel hinzu.
Neue Gesichter im Rathaus
Neuer Hauptamtsleiter ist Daniel Schweizer, seine Stellvertreterin Christina Klaus ist auf Fortbildung. Ihren Posten im Sekretariat des Bürgermeisters übernahm Katharina Eichkorn. Die stellvertretende Kämmerin Karin Lütte bereitet sich auf den Ruhestand vor, hausintern fand sich in Lilli Meineke eine Nachfolgerin. Die größte Lücke hinterließ Martin Beitlich, denn vor allem seine Arbeit im Bereich Flüchtlinge stieg deutlich an.
In Eigeltingen ist nun das Flüchtlingsthema Chefsache. Wohnraum für Flüchtlinge wird verzweifelt gesucht. Am Ortseingang von Nenzingen kommend wird gerade ein Zelt vom Landkreis aufgebaut. Hans-Jürgen Bold lobte für alle Ortsvorsteher die Zusammenarbeit von Ortsvorstehern, Ortschaftsräten, Gemeinderäten und Verwaltungsteam. „Die deutsche Bürokratie hat viel angekündigt, aber wenig umgesetzt. Die Kommunen haben Pflichtaufgaben und sollen nun auch noch die Digitalisierung nebenher umsetzen“, bemängelte er dagegen die Unterstützung von oben.
„Wir müssen schneller entscheiden“
Bürgermeister Alois Fritschi merkte mit Blick auf die Heizung im Dorfgemeinschaftshaus Rorgenwies an: „Wir müssen weniger diskutieren und schneller entscheiden.“ Katja Hertell lobte dagegen Bürgermeister und Rathausteam für „kreative Lösungsfindungen“, wie beispielsweise für die zweite Naturkindergartengruppe.

Ende Mai konnten drei neue Feuerwehrfahrzeuge durch Pfarrer Vogel in Honstetten gesegnet werden. Die Abteilungen Honstetten und Reute erhielten je ein TSF-W und dazu kam ein Mannschaftstransportwagen für die Jugendfeuerwehr, den auch die Gesamtfeuerwehr – beispielsweise als Einsatzleitfahrzeug – nutzen kann.
Hier präsentierte sich Eigeltingen ebenso als attraktiver Gastgeber wie auch beim zweitägigen Dorffest mit Tischmesse, dem Halt der 24-Stunden-Wanderung durch den Hegau, dem Besuch des Fernsehens in der Lochmühle und bei vielen weiteren Festen und Veranstaltungen in allen Ortsteilen. Im Juni konnte die Feuerwehr Eigeltingen mit allen ihren Abteilungen ihre Schlagkraft beim Brand in der Lochmühle beweisen.

Spatenstich verspricht im ersten Abschnitt 26 Bauplätze
Im August konnten mit dem symbolischen Spatenstich die Arbeiten für das lange geplante Neubaugebiet Bollenberg Nord begonnen werden. Hier sollen im ersten Bauabschnitt 26 Bauplätze erschlossen werden. Vorbeugend wurde hier und im angrenzenden Wohngebiet die Wasserversorgung analysiert. Ob der Bauplatzpreis angesichts der Preissteigerungen gehalten werden kann, bezweifelte Bürgermeister Alois Fritschi. Weitere Infrastrukturmaßnahmen konnten umgesetzt werden – zum Beispiel Straßensanierungen wie die zwischen Rorgenwies und Heudorf oder der Ausbau des Glasfasernetzes in Eckartsbrunn, Glashütte und Guggenhausen.
Zur Infrastruktur gehört auch die Schule. Hier gab es die erfreuliche Rückmeldung, dass der Schulförderverein wieder die Bewirtschaftung der Schulmensa übernimmt. Erfreulich war auch, dass sich in Honstetten ein Förderverein Tudoburghalle gegründet hat, der Pläne für einen Neubau erarbeitet hat und Arbeitskräfte bündelt.
Was dieses Jahr passieren soll
2023 steht in Eigeltingen die Bürgermeisterwahl an. Wird sich Alois Fritschi für eine dritte Amtszeit bewerben? Er will das am Jahresanfang bekannt gegeben. In vergangenen Klausurtagungen des Gemeinderats ging es schon um den Kindergartenanbau, die Zukunft des Bauhofs und den möglichen Standort für ein weiteres Gewerbegebiet. 2023 soll es mit den Planungen weitergehen.
Die Energiekrise betrifft auch Eigeltingen. Mit zwei großen Hackschnitzelheizungen und diversen Biogasanlagen sei man gut aufgestellt, beteuerte Bürgermeister Alois Fritschi. Doch will er auch verstärkt kommunale Dächer nutzen, um Solaranlagen zu installieren.
Im Sommer soll der erste Bauabschnitt des Baugebiets ‚Bollenberg Nord‘ abgeschlossen sein und erste Bauplätze vergeben werden. Interessenten hätten sich schon gemeldet. Der Gemeinderat wird sich nochmals mit dem Preis für das Bauland und der Vergabe der Plätze beschäftigen.