Albert Bittlingmaierund Matthias Biehler

"Die Landesstraße zwischen Engen und Talmühle ist wegen eines Unfalls ganzseitig gesperrt", lautete am Donnerstagmorgen eine Verkehrsmeldung im Rundfunk. "Auch auf der Landesstraße zwischen Gailingen und Randegg blockiert ein Unfall die Fahrbahn", berichtete der Sender kurz darauf. An beiden Stellen hatten sich erst vor einigen Wochen schwere Unfälle ereignet.
 

Tückische Glätte in einem Waldgebiet bildet sich immer wieder auf der Landesstraße zwischen Gailingen und Randegg. Auf einer Anhöhe ...
Tückische Glätte in einem Waldgebiet bildet sich immer wieder auf der Landesstraße zwischen Gailingen und Randegg. Auf einer Anhöhe kommt es daher wiederholt zu Unfällen, wie am gestrigen Morgen. Das Bild zeigt die Bergemaßnahmen. Bild: Albert Bittlingmaier | Bild: Albert Bittlngmaier

Kurz vor 5.30 Uhr ist ein Kleinauto auf der B 491 zwischen Engen und Talmühle in einen Lastzug gerauscht. Die 24-jährige Fahrerin war laut Polizei mit ihrem Auto auf das Straßenbankett geraten. Sie war dann nach einer Übersteuerung auf der Gegenfahrbahn frontal gegen einen Laster mit Anhänger geprallt. Der hatte sich zuvor durch eine Vollbremsung quergestellt. Zunächst mussten die alarmierten Rettungskräfte, wie es im Polizeibericht heißt, davon ausgehen, dass die VW-Fahrerin in ihrem Auto eingeklemmt sei. "Beim Eintreffen der Einsatzkräfte an der Unfallstelle konnten wir feststellen, dass sie nicht eingeklemmt war", berichtet Benjamin Bach von der Pressestelle der Engener Feuerwehr. "Dennoch musste das Unfallopfer mit großem Aufwand patientenschonend aus ihrem Fahrzeug gerettet werden. Die Feuerwehr nahm dazu das Dach des Wagens ab. Parallel dazu wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet, abgesichert und der Brandschutz sichergestellt", so Bach.

Die Autofahrerin hatte großes Glück. "Die Rettungskräfte gehen nicht von schwerwiegenden Verletzungen aus", erklärt Polizeisprecher Fritz Bezikofer auf Nachfrage. Sie wurde mit dem Rettungswagen ins Singener Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden sei hingegen immens: Der komplett auseinander genommene VW Lupo müsse als Totalschaden bilanziert werden, den Schaden am Lastzug beziffert die Polizei aufgrund erster Erkenntnisse auf nahezu 60 000 Euro.
 

Ein völlig zerstörtes Auto nach einem Verkehrsunfall, aufgenommen von der freiwilligen Feuerwehr Engen.
Ein völlig zerstörtes Auto nach einem Verkehrsunfall, aufgenommen von der freiwilligen Feuerwehr Engen. | Bild: FFW Engen

Ein 81-jähriger Fahrer geriet um etwa 9.45 Uhr mit seinem Auto laut Polizei auf der Landesstraße zwischen Gailingen und Randegg infolge tückischer Glätte ins Schleudern geraten. In Richtung Randegg fahrend, verlor er in einer Rechtskurve auf der glatten Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam dabei nach rechts von der Straße ab und durchfuhr einen Wiesenbereich. Anschließend überquerte das Auto einen gepflasterten Wasserablauf, wo es mit dem Unterboden hängen geblieben ist und sich dadurch überschlagen hat. Auf dem Dach liegend konnten der Fahrer und seine 78-jährige Beifahrerin durch Ersthelfer aus dem Fahrzeug geborgen werden. Nach einer Erstversorgung an der Unfallstelle wurden beide Fahrzeuginsassen mit leichten und mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein Abschleppdienst hat das Auto geborgen. Dazu musste die Straße kurzzeitig gesperrt werden.

Der Unfall ereignete sich auf einer Anhöhe, die von einem Waldgebiet umgeben ist. "Dort bildet sich manchmal Nebelglätte. Während bei Sonne die Fahrbahn schon Trockenheit aufweisen kann, ist sie bei schattigen Stellen oft noch spiegelglatt. Diese Gefahr wird von vielen Verkehrsteilnehmern unterschätzt. Auch vom 81-jährigen Fahrer, der in der Umgebung der Unfallstelle wohnt", berichtet Polizeisprecher Bernd Schmidt. Er rät bei solchen unsicheren Straßenverhältnissen, die auch durch Nebel beeinträchtigt werden, zu besonders umsichtigen Fahrweise.

Tückische Glätte

Für besondere Gefahren kann Reifglätte auf den Straßen sorgen. Sie entsteht, wenn die Temperatur des Straßenbelags unter dem Taupunkt liegt und somit Luftfeuchtigkeit oder Nebel anfriert. Da Brücken nachts stärker abkühlen, ist hier die Gefahr von Reifglätte besonders groß, desgleichen an anderen windausgesetzten Stellen. Auch Straßen, die an schattigen Waldflächen vorbeiführen, wie beim Unfall zwischen Gailingen und Randegg, können stellenweise glatt werden.