Die Städte Engen und Tengen haben für den geplanten Windpark Brand eine Vereinbarung zum Verzicht auf die umstrittene nördliche Windkraftanlage am Standort Brand unterschrieben. Dies teilt die Stadt Engen mit. Die dritte Windkraftanlage rief im Ortsteil Stetten Widerspruch hervor, da sie nur etwa 1000 Meter entfernt vom Ort und von vielen Gebäuden aus gut zu sehen wäre.

Alternativstandort auf Engener Gemarkung

Im Gegenzug habe sich die Stadt Engen dazu verpflichtet, einen Alternativstandort auf Engener Gemarkung zur Verfügung zu stellen, heißt es in der Mitteilung weiter. Der dafür notwendige Pachtvertrag wurde bereits im Oktober 2020 mit dem Regionalunternehmen Solarcomplex für das Gewann Staufenberg unterschrieben. Dort können bis zu zwei Anlagen projektiert werden. Außerdem erhält die Stadt Tengen eine Entschädigung von der Stadt Engen für den Verlust der Pachteinnahmen für die dritte Windkraftanlage.

Beteiligung mit Bürgerentscheid

Den Regelungen vorausgegangen sei ein umfangreicher Bürgerbeteiligungsprozess. Die Tengener Bürger sprachen sich in einem Bürgerentscheid für die Windkraftanlagen im Gewann Brand aus. In einer nachfolgenden Bürgerumfrage stimmten die Stettener Bürger mit fast 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Alternativstandort im Gewann Staufenberg.

Ertrag bei etwa 40 Millionen Kilowattstunden im Jahr

An den Standorten Brand und Staufenberg werde ein Jahresstromertrag von jeweils rund 10 Millionen Kilowattstunden pro Anlage prognostiziert. Je nach Anlagenzahl komme das gesamte Projekt auf rund 30 oder 40 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspreche etwa dem Strombedarf von Engen.

Bürgermeister zufrieden mit der Lösung

„Die Gemeinderäte der Städte Tengen und Engen und die Firma Solarcomplex haben mit der Vereinbarung die alternative Lösung eröffnet“, wird Bürgermeister Johannes Moser zitiert.

„Ein Ergebnis des Dialogprozesses war es, dass eine Lösung für das in Richtung Stetten orientierte Windrad gefunden werden soll, zum Beispiel durch eine Verschiebung. Deshalb freue ich mich, dass wir dem Wunsch Rechnung tragen konnten“, sagte Bürgermeister Marian Schreier zur Unterzeichnung.