Wenn draußen der Spätsommer mit Sonne und warmen 25 Grad lockt, scheinen Weihnachten und Winter noch weit entfernt. Für die Organisatoren des Engener Weihnachtsmarkts laufen die Planungen aber gerade auf Hochtouren. Da der 12-köpfige Arbeitskreis erst in den vergangenen Sommermonaten zusammengefunden hat, müssen sich die Organisatoren jetzt besonders eifrig ran, damit der Markt am ersten Adventswochenende, vonm 2. und 3. Dezember, stattfinden kann.

„Der Weihnachtsmarkt findet definitiv statt“, so die gute Nachricht von Arbeitskreis-Sprecher Klaus Leiber bei einem Treffen in dieser Woche. Der ehemalige Stadtrat ist Teil des neuen Arbeitskreises und ein sprichwörtlich alter Hase in Sachen Weihnachtsmarkt-Organisation. 15 Jahre war er bei den Planungen mit von der Partie, zehn Jahre lang hat er den Markt federführend organisiert. Nach vier Jahren Pause ist er jetzt wieder Teil des neuen Arbeitskreises und bringt seine Erfahrung mit ein.

So beliebt war der Engener Weihnachtsmarkt in der Vergangenheit, das Bild zeigt Besucher in den Gassen der Altstadt im Jahr 2019.
So beliebt war der Engener Weihnachtsmarkt in der Vergangenheit, das Bild zeigt Besucher in den Gassen der Altstadt im Jahr 2019. | Bild: Christel Rossner

Leiber hätte sich für den Markt 80 Händler gewünscht, wie er in einem ersten Gespräch vor ein paar Wochen zu verstehen gegeben hatte. Mittlerweile ist die offizielle Anmeldefrist für Händler zu Ende. „Wir haben 50 bis 55 Händler“, teilte Monika Heizler von Tourismus Engen in der Sitzung mit. Das sind nicht ganz so viele wie gewünscht, aber genug für einen schönen Markt, wie die Organisatoren zu verstehen gaben. Es gebe für spontan entschlossene Händler aber auch noch jetzt nach Anmeldefrist die Möglichkeit mitzumachen. Anmeldungen laufen über den Engener Tourismus-Verein.

Touristiker nehmen Organisation in die Hand

Der neue Arbeitskreis basiert auf der Idee, die Arbeit und auch die Verantwortung für den zweitägigen Weihnachtsmarkt auf mehrere Schultern zu verteilen. Federführend hat der Verein Touristik Engen die Veranstaltung des Markts übernommen. „Auch wenn es jetzt kleiner ist, es muss einfach schön sein“, sagt Monika Heizler, die sich gemeinsam mit ihrem Vorstandskollegen Rolf Broszio von Seiten des Tourismusvereins in der Organisation stark macht.

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Der Engener Weihnachtsmarkt ist mit seinem festen Termin am ersten Adventswochenende einer der ersten Märkte, die in der Region stattfinden. Er besticht durch die weihnachtlich dekorierte Altstadt und das große Angebot an Weihnachts-Deko und Geschenkideen. Dabei ist den Veranstaltern Regionalität wichtig. Mit von der Partie sind viele Engener Vereine und die Stadt wird mit Tannenbäumen aus dem Stadtwald geschmückt. „Wir sollten die heimelige Atmosphäre beibehalten“, gab Lars Nilsson in der Sitzung des Arbeitskreises zu verstehen.

In den vergangenen Jahren fand der traditionelle Markt nicht beziehungsweise in abgespeckter Version statt. 2020 und 2021 machte die Corona-Pandemie dem Marktgeschehen einen Strich durch die Rechnung. Im vergangenen Jahr sagte ihn der Marketing-Verein, der den Markt zuletzt organisierte, aus verschiedenen Gründen sehr kurzfristig ab. Stadtverwaltung und Engener Vereine stellten daraufhin kurzerhand einen Adventszauber an zwei Wochenenden als Ersatz auf die Beine.

Aufgaben werden auf mehr Schultern verteilt

Im Frühsommer hatte der Gemeinderat entschieden, dass der Marketing-Verein den Weihnachtsmarkt nicht weiter organisieren soll. Daraufhin formierte sich der neue Arbeitskreis unter der Dachorganisation von Tourismus Engen.

Thomas Maier vom Bürgerbüro unterstützt den Arbeitskreis von städtischer Seite aus. „Es sieht meines Erachtens ganz gut aus“, sagt er über die bisherigen Planungsfortschritte. „Die Organisation ist jetzt auf eine ganz andere Basis gestellt“, sagt er. Er freut sich, dass neben Touristik Engen auch Mitglieder der Narrenzunft Engen, der Hohenhewenteufel und weitere Helfer aus der Bürgerschaft mit an Bord sind.

Stadt will den Weihnachtsmarkt

Die Stadt selbst unterstützt die Organisation finanziell und will auch bei einem möglichen Minus-Geschäft in die Bresche springen. „Es ist jetzt höchste Eisenbahn“, gab Bürgermeister Johannes Moser bereits in der Juli-Sitzung des Gemeinderats hinsichtlich der recht kurzen Zeit für die Organisation des Marktes zu verstehen. Er sicherte praktische Unterstützung durch den Bauhof zu und der Gemeinderat sprach sich dafür aus, dass der dann amtierende Bürgermeister auch wieder die Schirmherrschaft für den Markt übernehmen soll. „Wir wünschen uns auch, dass die Vereine wieder dabei sind“, gab Gerhard Steiner, UWV-Stadtrat zu verstehen.

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Für einen gelungenen Weihnachtsmarkt braucht aus nach Ansicht von Klaus Leiber einen „schönen Mix an Standbetreibern und Verpflegungsständen“. Zwei Drittel Kunsthandwerk und Geschenkartikel sowie ein Drittel Essen und Trinken wären perfekt, meint der erfahrene Marktmeister. Besonders wichtig ist ihm auch die Einbindung der Einzelhändler in das Marktgeschehen. „An den zwei Tagen laufen tausende Leute durch die Stadt. Da gibt es Aufmerksamkeit, die man für sich nutzen kann“, ist Leiber überzeugt.

Bis der Weihnachtsmarkt stattfinden kann, bleibt aber noch Einiges zu tun. Es heißt also Glühweinstände organisieren und an weihnachtlicher Deko werkeln – auch bei spätsommerlichen Temperaturen.