Im Zusammenhang mit drei geplanten Windenergie-Anlagen auf der Gemarkung der Stadt Tengen im Gewann „Brand“ sei in einem Bürgerbeteiligungsprozess im Engener Bereich „Staufenberg“ ein Ersatz-Standort für den Verzicht auf eine sehr nahe am Engener Ortsteil Stetten gelegener Windkraft-Standort gesucht und gefunden worden, berichtet das Singener Unternehmen Solarcomplex als Projektierer in einer Pressemitteilung. „Nun wurden bei der Artenschutz-Voruntersuchung im genehmigungsrechtlich maßgeblichen 1000-Meter-Radius drei Rotmilan-Horste gefunden, so dass der Standort ‚Staufenberg‘ nicht weiter verfolgt wird.“
Die Hegauwind-Gruppe habe den Bereich um den Standort „Brand“ nach einem neuen weiteren Ersatzstandort überprüft und ein neues Parklayout festgelegt. Dieses sei so angepasst, dass wieder alle drei Anlagen auf der Gemarkung Tengen stehen.

1,6 Kilometer von der Stettener Kirche entfernt

Allerdings halte der neue dritte Standort einen Mindestabstand von 1.600 Metern zum Bezugspunkt Kirche Stetten ein. „Dieser Abstand war zwischen Solarcomplex und der Stadt Engen für den Fall, dass der Ersatzstandort ‚Staufenberg‘ realisiert wird, schriftlich vereinbart worden. Auch wenn dieses nun nicht möglich ist, möchten die Projektbeteiligten bestmöglich auf die Belange der Bürger in Stetten Rücksicht nehmen“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch im neuen Parklayout werde von einem Stromertrag von etwa 10 Millionen Kilowattstunden je Windenergie-Anlage ausgegangen. Das stelle einen erheblichen Beitrag zum dringend notwendigen Klimaschutz dar.

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Der Engener Bürgermeister Johannes Moser bedauert, dass die Anlagen im Bereich „Staufenberg“ aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht umsetzbar seien.
„Der Standort wurde von einer großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger mitgetragen und hätte einen insgesamt höheren Beitrag für den Klimaschutz geleistet“, so Moser. Er bedanke sich bei der Hegauwind-Gruppe und dem Projektentwickler Solarcomplex, dass diese nicht auf den alten strittigen Standort zurückgehen. Der neu geplante Bereich der dritten Windenergie-Anlage liege deutlich weiter entfernt vom Stettener Ortskern und nicht im direkten Blickfeld Richtung Hegau/Bodensee.

An der Projektgruppe für den Windpark Brand sind zehn Stadtwerke und Bürgerenergieunternehmen aus dem Hegau innerhalb der Gesellschaft Hegauwind beteiligt: Die Stadtwerke Engen, Stockach, Singen, Radolfzell, die Gemeindewerke Steißlingen die Thüga, die Bürgerenergie Bodensee eG und Solarcomplex sowie aus der angrenzenden Schweiz die EKS und SH Power. Mit der Erarbeitung eines Genehmigungsantrags ist Solarcomplex beauftragt.