Seit etwas mehr als einem Jahr laufen die Bauarbeiten auf dem Anselfinger Kroneareal. Mittlerweile sind die drei Wohnhäuser zumindest von außen fast fertig. Kurz nach dem Richtfest für die Handwerker dürfen interessierte Engener einen Blick in die Gebäude werfen, die in den kommenden zehn Jahren als Anschlussunterbringung für Geflüchtete dienen sollen.

„Das hier ist eine Anschlussunterbringung und keine Erstunterbringung. Es handelt sich um gemeldete Bürger, die bisher nicht selbst eine Wohnung gefunden haben“, betonte Bürgermeister Frank Harsch zu Beginn der Besichtigung, zu der rund 70 Besucher auf die Baustelle gekommen waren. Diese Menschen hätten ein Recht auf eine Wohnung von der Stadt, so Harsch.

Insgesamt kamen rund 70 interessierte Bürger zur Besichtigung der drei Neubauten auf dem Kroneareal in Anselfingen.
Insgesamt kamen rund 70 interessierte Bürger zur Besichtigung der drei Neubauten auf dem Kroneareal in Anselfingen. | Bild: Kerle, Helene

Er verwies ausdrücklich darauf, dass es bei der Besichtigung um einen Eindruck von der Architektur und den Räumen gehe und nicht um die Unterbringung von Geflüchteten. In einer Bürgerversammlung vor einem Jahr hatten die Besucher die mangelnde Kommunikation seitens der Stadtverwaltung und das Vorhaben im Allgemeinen kritisiert.

Keine Diskussionsveranstaltung

Aufgrund der Ansage des Bürgermeisters oder weil es schlicht keinen Diskussionsbedarf gab, fokussierten sich die Besucher auf die Besichtigung der Wohnungen. Noch befinden sich diese im Rohbau-Zustand. Jedes Haus hat drei Stockwerke mit jeweils sechs kleinen und drei größeren Wohnungen, mit 35 beziehungsweise 65 Quadratmetern Wohnfläche.

„Wir haben auf kleinen Flächen günstigen Wohnraum geschaffen“, so Stadtbaumeister Matthias Distler. Im Gegensatz zu Bauten mit Eigentumswohnungen habe er hier absichtlich kleinere Räume und dafür mehrere in den Wohnungen geplant. Das biete trotz kleiner Grundfläche mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner. Dieses Konzept soll auch der weiteren Nutzung nach Ablauf der zehn Jahre als Anschlussunterbringung entgegenkommen. Denn dann sollen die Wohnungen als günstiger Wohnraum in Engen zur Verfügung stehen.

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Stadt möchte einen Helferkreis etablieren

Über den Winter ist der Innenausbau der drei Holzhäuser geplant und im Frühling soll das Bauprojekt fertig sein, so Distler. Hauptamtsleiter Jochen Hock nutzte die Gelegenheit, um Werbung für einen Helferkreis in Anselfingen zu machen. Mit der Unterstützung aus der Bevölkerung habe man bisher in Biesendorf und auch Bittelbrunn sehr gute Erfahrungen gemacht, sagte der Hauptamtsleiter.