Ständig knallt es auf der Autobahn 81 bei Engen? Dieses Gefühl kann zumindest in den vergangenen Wochen entstehen. Zwei der jüngsten Unfälle bleiben dabei besonders in Erinnerung: Vor einigen Tagen kam es bei Engen zu einem besonders schweren Unfall, bei dem vier Personen zum Teil schwer verletzt worden sind. Nur wenige Tage später, am vergangenen Monat, kippte eine Fahrerin mit ihrem Kleinlastwagen um und musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug gerettet werden. Neben weiteren Details erklärt nun Feuerwehrkommandant Markus Fischer, wie viel öfter sie ausrücken müssen und was er vor Ort erlebt.

Zu schnell unterwegs und zu viel Regen

Jetzt werden weitere Details zu dem Unfall öffentlich. Laut Polizeiangaben habe die 52 Jahre alte Fahrerin mit ihrem Kleinlastwagen auf der Brudertalbrücke aufgrund starken Regens die Kontrolle über das Auto verloren, das daraufhin in die Leitplanke geprallt sei. Durch den Aufprall sei der Wagen ins Schleudern geraten, auf die rechte Fahrzeugseite gefallen und sei anschließend auf den rechten Fahrstreifen, wo der Mercedes schließlich liegenblieb, abgerutscht.

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Die in ihrem Auto eingeklemmte 52-Jährige musste durch die Feuerwehr befreit werden. Ein Rettungswagen brachte sie anschließend zur ambulanten Versorgung in ein Krankenhaus. Die Polizei beziffert den Schaden auf mehr als 20.000 Euro.

„Wir müssen deutlich öfter ausrücken“

Markus Fischer ist Feuerwehrkommandant in Engen. Er und seine Kollegen werden zu den meisten Unfällen auf der Autobahn alarmiert. Häufig sind sie mit der Rettung der in Fahrzeugen eingeschlossenen oder eingeklemmten Personen beteiligt, wie zuletzt bei den erwähnten Unfällen.

Fischer berichtet gegenüber dem SÜDKURIER davon, dass die Anzahl an Unfällen auf der Autobahn 81 zugenommen habe. „Wir müssen deutlich öfter ausrücken“, sagt er. Aber Fischer betont auch: Bei den meisten Unfällen handle es sich um selbst verschuldete Unfälle. „Die meisten passieren, weil die Fahrer zu schnell unterwegs sind oder wegen Aquaplaning“, sagt er.

Der SÜDKURIER hat dafür Unfallstatistiken ausgewertet: Auf der A81 auf der Strecke rund um das Kreuz Hegau bis nach Geisingen kam es in den Jahren 2016 bis 2023 zu etwa 164 Unfällen. Bei drei Unfällen sind Menschen gestorben. In 25 Fällen wurden Menschen schwer verletzt. Als schwerverletzt gelten Personen, die nach dem Unfall mindestens 24 Stunden im Krankenhaus verbringen mussten. Die übrigen Unfälle gingen glimpflicher aus, es gab nur Leichtverletzte.

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Die Polizei stuft den Bereich dennoch nicht als Unfallschwerpunkt ein. Bei sogenannten Unfallhäufungsstellen werden auf einem Abschnitt von maximal 1000 Metern Länge in einer Fahrtrichtung der Autobahn alle Unfälle betrachtet, bei denen Menschen verletzt wurden. Wenn anhand einer Formel mit Gewichtung nach Unfallfolge ein bestimmtes Ergebnis erreicht werde, liege eine Unfallhäufungsstelle vor, erläutert Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.