Der Neubau einer Kaltlagerhalle für den Bauhof und den städtischen Forstbetrieb auf dem Schädlerareal wird nach aktueller Berechnung knapp 200.000 Euro teurer, wie noch im Sommer geplant. Wie kann das bei einem recht einfachen Bau sein? Hauptsächlich liegt das an Schadstoffen im aufgefüllten Erdmaterial auf dem Gelände. Die seien jetzt bei Voruntersuchungen gefunden worden, berichtet Stadtbaumeister Matthias Distler.

Weil zu wenig überdachte Lagerfläche vorhanden ist, lagern Maschinen und Gerätschaften des Bauhofs und des städtischen Forstbetriebs derzeit unter freiem Himmel. Weil Sonne, Regen, Kälte und Hitze den Arbeitsgeräten zusetzen, hatte der Bauausschuss im Juni dem geplanten Bau einer Kaltlagerhalle auf dem Bauhof-Gelände, direkt am Bahndamm, zugestimmt. Eine erste Kostenschätzung belief sich auf 371.000 Euro.

„Die Kenntnis verpflichtet. Eine Versiegelung braucht es mit oder ohne Bau der Halle.“ Stadtbaumeister Matthias Distler
„Die Kenntnis verpflichtet. Eine Versiegelung braucht es mit oder ohne Bau der Halle.“ Stadtbaumeister Matthias Distler | Bild: Kerle, Helene

Entsorgung von belastetem Material ist richtig teuer

Auf dem geplanten Baugrund entlang des Bahndamms gebe es alte Auffüllungen mit Altlasten, außerdem sei ein Mehraufwand bei der Gründung und Tragstruktur des Kaltlagers erforderlich. Das führe zu erheblichen Mehrkosten, heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat. Aktuell geht das Stadtbauamt nun von Baukosten in Höhe von 560.000 Euro aus.

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Für Aushub und Fundamente müsse belastetes Bodenmaterial teuer auf einer Deponie entsorgt werden, so Distler. Belastete Flächen auf dem Gelände, auf denen nicht gebaut wird, müssten außerdem mit Asphalt versiegelt werden. Alleine das sorgt für 83.000 Euro zusätzliche Kosten. Hinzu kommen weitere Kosten für aufwendigere Fundamente und stärkere Träger für die Halle.

Diese improvisierte Unterstellmöglichkeit soll entfernt werden und eine neue Halle an die bereits bestehende anschließen.
Diese improvisierte Unterstellmöglichkeit soll entfernt werden und eine neue Halle an die bereits bestehende anschließen. | Bild: Kerle, Helene

Es führt kein Weg am Bau der Halle vorbei

„Wir brauchen die Halle und der Standort ist ideal“, macht Bürgermeister Frank Harsch auf Nachfrage deutlich. Man müsse sich bewusst sein, dass Altlasten im Boden zunehmend zu einem Problem würden.

Auch im Gemeinderat herrschte Konsens, dass es die Halle trotz höherer Kosten dringend braucht. „Wir sehen die Notwendigkeit des Baus“, gab beispielsweise Stadtrat Bernhard Maier (CDU) zu verstehen. Armin Höfler (UWV) schlug zu prüfen, ob die Halle eventuell günstiger gebaut werden könne. Der angestrebte Baubeschluss wurde so schließlich auf eine nächste Sitzung vertagt.