Bislang sind alle Geflüchteten aus der Ukraine, die nach Engen kamen, in privaten Wohnungen untergebracht worden. In den kommenden Wochen sollen jetzt erstmals Geflüchtete vom Landkreis nach Engen angewiesen werden. Im Mai stellte die Stadtverwaltung fünf Möglichkeiten zur Unterbringung Geflüchteter vor. Schon in der damaligen Sitzung wurde das Schlössle in Bittelbrunn von der Verwaltung und dem Gemeinderat priorisiert. Denn die ehemalige Jugendherberge bietet genügend Platz für immerhin 25 bis 30 Menschen und kann mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand von rund 30.000 Euro hergerichtet werden.

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Jugendherberge wird an die Stadt vermietet

Bis dato wohnt noch niemand im Bittelbrunner Schlössle, sagt Hauptamtsleiter Jochen Hock auf SÜDKURIER-Nachfrage. Er rechnet damit, dass Ende Juli die ersten Geflüchteten hier einziehen werden. „Gerade laufen die Vorbereitungen in dem Gebäude“, so Hock. Die ehemalige Jugendherberge wird vom Besitzer für die Dauer eines Jahres und ausschließlich als Unterbringung ukrainischer Geflüchteter an die Stadt Engen vermietet.

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Das große Gebäude liegt umgeben von viel Grün mitten im beschaulichen Bittelbrunn. Ein Ort, an dem man durchaus zur Ruhe kommen kann. Wäre da nicht der Schießlärm vom Dornsberg, der für die Bewohner des Engener Ortsteils seit Jahren eine deutliche Lärmbelästigung darstellt.

„Wir werden mit den Menschen in das Gespräch gehen und ihnen den Schießlärm erklären.“Jochen Hock, Engener Hauptamtsleiter
„Wir werden mit den Menschen in das Gespräch gehen und ihnen den Schießlärm erklären.“Jochen Hock, Engener Hauptamtsleiter | Bild: Kerle, Helene

Im Gemeinderat machte UWV-Mitglied Klaus Hertenstein auf die Belastung der Geflüchteten durch die Schussgeräusche aufmerksam. Und auch bei der Hauptversammlung der Bürgerinitiative Dornsberg Schießlärm stellten Bittelbrunner die Frage, ob man den Kriegsflüchtlingen die Schussgeräusche zumuten könne.

Nicht ideal, aber alternativlos

Auch der Engener Hauptamtsleiter empfindet die Unterbringung in Bittelbrunn deshalb nicht als ideal. „Wir haben aber keine andere Möglichkeit“, macht er gleichzeitig deutlich. Man habe das Landratsamt über den Schießlärm informiert.

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Bei den Geflüchteten selbst setzt Hock auf gute Kommunikation der Situation in Bittelbrunn. „Wir werden mit den Menschen ins Gespräch gehen und ihnen das erklären“, vermittelt er. Vorab könne die Stadt nicht mit den Geflüchteten in Kontakt treten, denn die Personen auf der Liste des Landratsamts wechselten ständig.