Nach 24 Jahren Amtszeit möchte Uwe Eisch nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. In der jüngsten Sitzung des Gaienhofer Gemeinderats kündigte er auch an, sein Amt zwei Monate vor der eigentlich geplanten Wahl niederzulegen.
Ein Amtswechsel Ende Februar sei immer ungünstig gewesen, weil dann der Wahlkampf und die Wahl in die Weihnachtszeit fällt, erklärte Eisch: Durch die Vorverlegung wolle er nun potenziellen Interessen für das Amt die Gelegenheit geben, sich auf die Wahl entsprechend vorzubereiten.
Uwe Eisch hat sogar schon einen Zeitplan
Er legte dem Gemeinderat bereits einen Terminplan für den Amtswechsel vor. Ohne Wortmeldungen stimmten die Räte dem vorgeschlagenen Zeitplan geschlossen zu. Die Wahl zum neuen Bürgermeister von Gaienhofen fällt demnach auf Sonntag, 23. Oktober 2022. Der Amtsantritt erfolgt am 1. Januar 2023.
Die Gemeinde Gaienhofen habe sich im Gegensatz zu den anderen Höri-Gemeinden bei der Kommunalreform für den Zusammenschluss länger Zeit gelassen, sodass die erste Wahl auf den 5. Januar 1975 gefallen sei, so Eisch: Bürgermeister Helmut Hensler sei erst Ende Februar 1975 ins Amt eingeführt worden. Diese Daten setzten sich fort.
Nachfolger soll mehr Spielraum beim Haushalt haben
Ein weiterer Aspekt seines vorzeitigen Rückzugs sei zudem die kommunale Haushaltsplanung. Durch die bisherigen Termine hätte der neue Amtsinhaber ab März mit einem beschlossenen Haushalt leben müssen, auf den dieser keinen Einfluss mehr gehabt hätte, erläuterte Eisch: Nun könnten sich die Kandidaten im Wahlkampf ihre eigenen Schwerpunkte setzen.
Nach 45 Jahren im öffentlichen Dienst ist Schluss
Ende 2022 ist Uwe Eisch dann seit 45 Jahren im öffentlichen Dienst. Dem Antrag für die vorzeitige Beendigung seiner Amtszeit sei vom Kommunalamt und Kommunalen Versorgungsamt stattgegeben worden, erklärte Eisch.
Die Ausschreibung der Bürgermeisterstelle erfolgt am 22. Juli im Staatsanzeiger Baden-Württemberg mit dem Hinweis, dass sich der Stelleninhaber nicht wieder bewerbe. Die Einreichungsfrist ende am 26. September.
Am 12. Oktober könnte eine öffentliche Bewerbervorstellung stattfinden. Der Zeitplan sieht auch die Verpflichtung neuer Bürgermeister und die Verabschiedung bisheriger Amtsinhaber am Neujahrsempfang vor – im kommenden Jahr am Sonntag, den 8. Januar 2023.
Die letzte Wahl
Uwe Eisch ist am 30. November 2014 bei der Bürgermeisterwahl mit einem Stimmanteil von 69,2 Prozent für eine dritte Amtszeit in Gaienhofen wiedergewählt worden. Seine Herausforderin Christiane Kreitmeier unterlag mit 30,2 Prozent der Stimmen.
In der Höri-Halle hatten sich etwa 400 Personen versammelt. Mit 63,8 Prozent lag die Wahlbeteiligung vor acht Jahren ungewöhnlich hoch für eine Bürgermeisterwahl. Selbst der damalige Landrat Frank Hämmerle staunte: „Eine so hohe Wahlbeteiligung gab es im Kreis schon lange nicht mehr.“