Weniger Spielplätze, dafür aber wesentlich bessere als bisher. Dieses vom Gemeinderat schon 2017 beschlossene Konzept kommt jetzt immer mehr zur Umsetzung. Den Spielplatz in der Nähe des Kindergartens Täschen hat die Gemeinde bereits aufgemöbelt. Nun gibt es auch am Thurgauer Platz vielfältige Möglichkeiten für die Kleinen, sich an neuen Geräten auszutoben.

Eigenes Motto für Spielplatz

Auffallend bei der Eröffnung: Der Spielplatz bietet im lauschigen Ambiente mitten im Wohngebiet auch reichlich Raum, um sich wie auf einer Sitzbank zu begegnen oder einfach die Seele baumeln zu lassen und den Kindern beim Spielen zuzusehen. Das gehöre auch zum Konzept der Spielplätze, wie der Gottmadinger Bürgermeister Michael Klinger ausführt. Dabei soll auch jeder neue Spielplatz sein eigenes Motto erhalten. Wie am Thurgauer Platz den Leitspruch „Stadtluft macht frei“.

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Zum Stadtrecht wird es für Gottmadingen nicht mehr reichen. „Für uns war es aber gerade wichtig, im dicht besiedelten Wohngebiet eine attraktive Einrichtung zu schaffen, damit Kinder reichlich Platz zum Spielen bekommen. Das ist in anderen Arealen, wo es mehr Einfamilienhäuser gibt, rund um die eigenen vier Wände besser möglich“, sagt Klinger. Das große, versandete und fast brachliegende, mit viel Unkraut versehene Gelände am Thurgauer Platz werde auf etwa 1100 Quadratmeter deutlich verkleinert, weil auch zwei Bauplätze zur Refinanzierung entstehen sollen. Der Spielplatz mit Bruttokasten für Bau und Planung von 156.000 Euro erfahre aber durch neue Geräte eine massive Aufwertung.

Bürgerwerkstatt miteinbezogen

Die Spielplatzkonzeption aus dem Jahr 2017 gründe sich darauf, ein vielfältiges, sich ergänzendes Angebot unter dem Thema „Stadt, Land, Fluss“ zu schaffen. Dies alles unter Einbezug einer Bürgerwerkstatt, so Klinger. „Anwohner und Eltern konnten ihre Wünsche bei der Ausgestaltung äußern. Das war auch für uns als Gemeinde Neuland und lehrreich“, schildert er. Der Bürgerpark Riedwies am Riederbach – das größte Projekt der Spielplatz-Umgestaltung – sei in Vorbereitung, werde aber zeitlich durch Corona ausgebremst. So könne eine Bürgerwerkstatt erst im Herbst anvisiert werden, die Umsetzung des Baus soll 2021 erfolgen.

Auch für Senioren geeignet

„Für uns war es wichtig, den Spielplatz so zu gestalten, dass er als Park auch für verschiedene soziale Gruppierungen genutzt werden kann“, sagt Landschaftsarchitekt René Fregin vom Herdwanger Büro Plan B. Der Park soll für Senioren, durch Asphaltflächen für Inliner und Rasenflächen zum Picknicken ansprechend sein. Dazu seien farbenfrohe Spielgeräte, wie Schaukeln, Kletter- und Spielkombinationen mit Podesten, sowie ein Sandspielbereich eingerichtet worden“, so Fregin

Naturnahe Bepflanzung

„Große Bäume bieten Schatten. Eine naturnahe Bepflanzung passt in das Gesamt-Ambiente“, erklärt er. Zwei große Bäume mussten allerdings dem Spielplatz weichen. Sie hätten laut Bürgermeister Klinger aus Sicherheitsgründen und wegen Pilzbefall ohnehin gefällt werden müssen.

Sie fühlen sich wohl auf dem Spielplatz: (von links) Asiye Sarpan mit Tochter Miray und Besime Bostan mit Sohn Kiyan.
Sie fühlen sich wohl auf dem Spielplatz: (von links) Asiye Sarpan mit Tochter Miray und Besime Bostan mit Sohn Kiyan. | Bild: Tesche, Sabine

„Die Anlage ist wunderschön. Ich hätte mir aber das eine oder andere Spielgerät mehr gewünscht“, sagt Asiye Sarpan, deren Kinder Yekta und Miray sich auf dem Spielplatz vergnügen. Wie ihre Freundin Besime Bostan fehlt ihr auch ein Nassbereich. „Den wird es am Spielplatz Riedwies geben. Am Thurgauer Platz ist ein Matschplatz eher ungeeignet“, so Bürgermeister Klinger.