Dass Kinderbetreuung ein wichtiges kommunales Thema ist, das viele betrifft, zeigte die rege Beteiligung der Hilzinger Eltern: Zwanzig Mütter und Väter nahmen an der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses in Hilzingen teil. Neben der Vorstellung des Kindergartenbedarfsplanes und des Sachstandsberichts zur Platzvergabe stand die Vorstellung des geplanten Waldkindergartens auf der Tagesordnung – alles Themen, bei denen im Normalfall die Stimmung in den Zuhörerreihen nicht so toll ist.
Diesmal war das anders
Der Beratung im Ausschuss war ein runder Tisch zwischen den Elternvertretern und der Gemeindeverwaltung inklusive Bürgermeister Holger Mayer vorangegangen, der, sowohl nach Meinung der Eltern als auch des kommunalen Trägers, Erfolge gebracht habe. Viele der in diesem Vorgespräch erarbeiteten Gedanken und Vorschläge seien bereits in die Vorlagen für die Beratung im Gemeinderat eingeflossen worden, hieß es in der Sitzung.
Nicht jedes Kind bekommt einen Platz
Trotz der Investitionen von mehr als 6 Millionen Euro in den vergangenen vier Jahren in den Kindergarten- und Krippenbereich, bekommt derzeit nicht jedes Kind einen Platz, wurde im der Runde deutlich. Und das trotz des Baus des dreigruppigen Kindergartens St. Martin in Hilzingen, der Schaffung des eingruppigen Kindergartens in Schlatt, und des Neubaus der zweigruppigen Einrichtung in Weiterdingen, die gerade offiziell eingeweiht wurde.
Das solle sich aber bald ändern, kündigte Bürgermeister Mayer an. Ab September solle es auch eine zweite Gruppe in Schlatt am Randen geben. „Dann gibt es für Kinder über drei Jahren keine Warteliste mehr“, versprach Holger Mayer. Anspruch auf einen Platz im Wunschkindergarten bestehe allerdings auch dann nicht. Mittelfristig setze der Rathauschef des Weiteren auf einen Waldkindergarten, für den nun ein Standort am Plören gefunden wurde.
Im Krippenbereich muss nachjustiert werden
Anders sieht es jedoch für die ganz Kleinen aus. Im Krippenbereich würden weiterhin Plätze fehlen. Abhilfe schaffen soll da zumindest für die bereits Zweijährigen die Bildung altersgemischter Gruppen – wo immer möglich, hieß es in der Sitzung. Den Eltern noch jüngerer Kinder sei damit allerdings nicht gedient, wie Steffen van Wambeke (CDU) betonte. „Wir sind uns bewusst, dass wir kurzfristig auch weitere neue Plätze schaffen müssen“, sagte Hauptamtsleiter Markus Wannenmacher.
Wannenmacher und der Kindergartenbeauftragte Alexander Frankenhauser werden sich in den nächsten Monaten aber insbesondere mit dem digitalen Anmelde-und Platzvergabe-System Little Bird beschäftigen, kündigte er an. Das gilt es in vielem zu verbessern. Wie viele Schwachstellen es da gebe, habe sich erst jüngst in den Elterngesprächen ergeben, erklärte Bürgermeister Holger Mayer. Zudem werde man, wie von den Eltern gewünscht, diese auch viel früher als bisher benachrichtigen, wenn sie einen Platz bekommen, so Mayer abschließend.