Biontech in Hohenfels und Moderna in Stockach: Am Vatertag wurden mehr als 400 Einwohner aus dem Raum Stockach gegen das Coronavirus geimpft. In Hohenfels übernahm ein Impfteam aus dem KIZ Singen den gesamten Einsatz. Es war der erste gemeinsame Impftag von Hohenfels und Mühlingen.

In Stockach kümmerten sich Helfer aus dem Impfzentrum Freiburg um den Empfang der Impflinge und die Kontrolle der notwendigen Unterlagen – dort fand zum zweiten Mal ein Impftag statt. Es durften sich in Stockach auch Bürger aus Bodman-Ludwigshafen, Orsingen-Nenzingen, Eigeltingen, Mühlingen und Hohenfels impfen lassen. Zwei Ärzte aus dem Kreisimpfzentrum (KIZ) Singen machten die Aufklärungsgespräche und Medizinstudenten aus Freiburg nahmen in zwei Kabinen die Impfungen vor.

Der Mühlinger Bürgermeister Thorsten Scigliano (li.), Melanie Mutzel, der Hohenfelser Bürgermeister Florian Zindeler (hinten) und Britta ...
Der Mühlinger Bürgermeister Thorsten Scigliano (li.), Melanie Mutzel, der Hohenfelser Bürgermeister Florian Zindeler (hinten) und Britta Baier bildeten das Empfangskomitee beim Impfzentrum in der Grundschule und Hohenfelshalle in Liggersdorf. Bild: Constanze Wyneken
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Die Bürgermeister helfen selbst mit

Die Termine für die Hohenfelser und Mühlinger in Liggerdsdorf waren schnell vergeben gewesen. „Es wurde aber auch eine Warteliste eingerichtet, falls am Ende des Tages Impfstoff übrig sein sollte oder falls jemand wegen Krankheit absagt“, erklärte der Hohenfelser Bürgermeister Florian Zindeler, „Denn wir wollen nicht, dass Impfstoff vergeudet wird.“ Er fungierte beim Impftag in der Hohenfelshalle als Springer, während Mühlinger Bürgermeister Thorsten Scigliano vor der Tür der Grundschule die Impflinge begrüßte und in Empfang nahm.

Das mobile Impfzentrum Hohenfels befand sich in der Grundschule und der Hohenfelshalle in Liggersdorf. Bild: Constanze Wyneken
Das mobile Impfzentrum Hohenfels befand sich in der Grundschule und der Hohenfelshalle in Liggersdorf. Bild: Constanze Wyneken

Andere Gemeinderatsmitglieder waren bei der Laufzettel-Betreuung als Wegweiser tätig, halfen bei der Technik oder der Betreuung der Impflinge. Sie waren beim ersten Impftag in Stockach gewesen, um sich den Aufbau anzuschauen, den sie dann an die Möglichkeiten vor Ort anpassten. In Liggersdorf war die Impfstraße auf zwei Gebäude aufgeteilt: die Grundschule und die daneben liegende Hohenfelshalle.

Susanne Krätzer aus Zoznegg wird in Liggersdorf von Claudia Brackmeyer geimpft. Bild: Constanze Wyneken
Susanne Krätzer aus Zoznegg wird in Liggersdorf von Claudia Brackmeyer geimpft. Bild: Constanze Wyneken

Guter Schritt im Kampf gegen die Pandemie

Die beiden Bürgermeister waren sich einig, dass der Impftag ein guter Schritt im Kampf gegen die Pandemie sei. Er habe dazu geführt, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Zindeler und Scigilano freuten sich, dass alles so gut funktionierte, und lobten die Bereitschaft der Hohenfelser Ratsmitglieder, am Feiertag zu helfen.

Auch die Impflinge zeigten sich, wie Marga Hartstein aus Deutwang, höchst erfreut über die Möglichkeit, geimpft zu werden, oder dankten, wie Susanne Krätzer aus Zoznegg, der Gemeinde für die Organisation. Für Maria Hahn aus Hohenfels konnte sogar spontan ein Termin von 15 Uhr auf 11.30 Uhr umgeplant werden, sodass sie gemeinsam mit ihrer Mutter Hermine Riester geimpft werden konnte. „Mir ist es wichtig, dass ich meine Mama nicht anstecke“, sagte sie.

Blick ins mobile Impfzentrum in der Hohenfelshalle Liggersdorf. Bild: Constanze Wyneken
Blick ins mobile Impfzentrum in der Hohenfelshalle Liggersdorf. Bild: Constanze Wyneken

Auch in der Jahnhalle in Stockach waren Vertreter der Stadtverwaltung im Einsatz. Angelehnt an ein, wie Hubert Walk es nannte, „recht abstraktes Protokoll“, wie so eine Impfstraße auszusehen habe, habe man die Jahnhalle zum mobilen Impfzentrum umfunktioniert. Es gab mehrere Wartebereiche, einen Raum zum Aufklärungsfilm-Schauen, zwei Arzträume, zwei Impfkammern und einem Raum, in dem man nach der Impfung 15 Minuten wartete, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, bevor man mit einem Aufkleber und Stempel im Impfpass die Halle verließ.

Das Mobile Impfzentrum in der Jahnhalle Stockach. Vorne rechts sieht man den Raum, in dem der Aufklärungsfilm gezeigt wird. Bild: ...
Das Mobile Impfzentrum in der Jahnhalle Stockach. Vorne rechts sieht man den Raum, in dem der Aufklärungsfilm gezeigt wird. Bild: Constanze Wyneken

Vorteil der kurzfristigen Aktion in Stockach

Die zweite Veranstaltung dieser Art in Stockach war sehr kurzfristig und spontan angesetzt worden, denn die Anfrage dafür sei erst Mittwochabend der vergangenen Woche gekommen und man habe am Tag darauf zugesagt, erzählte Hauptamtsleiter Hubert Walk. Es hatten sich laut Cornelia Giebler, der Seniorenbeauftragten der Stadt Stockach, 200 Personen angemeldet. 30 Personen waren auf einer Warteliste.

Sie haben die Hauptorganisation des zweiten Impftags in Stockach übernommen (von links): Christiane Küppers, Hauptamtsleiter Hubert Walk ...
Sie haben die Hauptorganisation des zweiten Impftags in Stockach übernommen (von links): Christiane Küppers, Hauptamtsleiter Hubert Walk und Cornelia Giebler. Bild: Constanze Wyneken

Alle hatten aufgrund der Kurzfristigkeit diesmal zwar eine mündliche Zusage, jedoch keine schriftliche Terminbestätigung. „So eine kurzfristige Vorankündigung ist aber gar nicht so schlecht“, sagte Hubert Walk. „Denn die Menschen überlegen dann nicht so viel hin oder her, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht. Sie nehmen dann den Termin, wenn sie ihn bekommen können.“

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Die Anmeldepapiere mussten vor Ort in der Jahnhalle ausgefüllt werden, was jedoch laut Walk gut funktionierte. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität war ein Fahrdienst zur Jahnhalle organisiert worden, der jedoch nur von einer Person in Anspruch genommen wurde.

Medizinstudentin Sandra Gerkloz impft in der Jahnhalle Brigitte Schoch aus Stockach. Bild: Constanze Wyneken
Medizinstudentin Sandra Gerkloz impft in der Jahnhalle Brigitte Schoch aus Stockach. Bild: Constanze Wyneken

Die Stimmung in der Jahnhalle war entspannt. Die Impfwilligen zeigten sich im Großen und Ganzen optimistisch und sie freuten sich über die Impfung, so wie Brigitte Schoch aus Stockach oder das Stockacher Ehepaar Baumli, das anlässlich der gemeinsamen Impfung sagte: „Wir gehen zusammen durch dick und dünn.“