„Umständehalber in vertrauensvolle Hände abzugeben“, pries Alex Kleber sein kuriosestes Stück – hochformatig, handlich in Weiß mit schwarzen Balken – an. „Woher ich den Bundesstraßen-Begrenzungspfosten habe? Nun, eines morgens lag er einfach schlafend in meinem Garten und ich habe mich seiner erbarmt“, erzählte der junge Mann aus Freiburg. Nützliche Dienste habe ihm der Pfosten erwiesen, wachte er doch über viele Jahre hinweg über so manche Fete. „Wegen Partykellerauflösung ist er nun umständehalber abzugeben“, so Alex Kleber. Für dieses Utensil gibt es sicherlich eine Verwendung, wenngleich es sich nicht um den gerühmten Vollpfosten handelt.
An Partys dachten wahrscheinlich nicht so viele Flohmarkt-Besucher, aber sie schwelgten in Erinnerungen an alte Zeiten. Die entspannte Atmosphäre wies schließlich viele Parallelen zu früheren Konstanzer Flohmärkten, die mal auf dem Döbele, mal auf Klein Venedig stattgefunden hatten, auf. „Ich hab noch ein Hühnchen mit dem SÜDKURIER zu rupfen“, grinste Christian Schmid. „Eigentlich geht es um eine Gegendarstellung, eine verspätete.“ Sehr spät, muss man anfügen, denn er berichtete von einem Flohmarkt, der Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre stattgefunden hat. „Ich saß bei strömendem Regen auf dem Döbele und am nächsten Tag war ein Bild von mir in der Zeitung, und darunter stand: Auch dieses kleine Mädchen.“ Als er am Montag in seine Klasse in der Haidelmoosschule kam, wurde natürlich kräftig gespottet. Nur zur Richtigstellung: Auch wenn Christian Schmid heute ein wenig längeres Haar trägt: Er ist ein stattlicher Mann und er war damals mit Sicherheit ein ebenso smarter Bub!



Erinnerungen an die Schulzeiten wurden auch an einem anderen Stand wach, der große Erdkunde-Karten und Schulmobiliar anbot. Ein Mann stand verzückt da und entschloss sich zum Kauf einer Deutschlandkarte. „Ich war Kartenverantwortlicher und wir hatten eine sehr nette Erdkundelehrerin“, erzählte dieser verzückt, und dennoch wohlwissend, dass seine Frau ob des künftigen Wandschmucks weniger entzückt sein würde.


Extrem gute Kurvenlage: Lovro Videkic trennte sich nur ungern von seinem Mercedes, aber eigentlich „pass ich da nicht mehr rein“, so der junge Rennfahrer.
| Bild: Aurelia Scherrer,
Maßlos enttäuscht jedoch war ein Mann, der nach langem Handeln und Feilschen endlich glücklicher Besitzer von schmucken Christbaumkugeln war. Die Freude war von kurzer Dauer, denn kaum ein paar Schritte gegangen, stolperte der Käufer, fiel hin und die Kugeln gingen zu Bruch. Zum Trost: Scherben bringen Glück.