Nach scharfer Kritik aus dem Gastgewerbe am möglichen Ende des Seenachtfests erhält die Stadt Konstanz von der Fridays-for-Future-Bewegung Zuspruch.
„Loslassen und grundlegend neu denken“
Sie unterstütze „den Vorschlag der Verwaltung, jetzt erst einmal loszulassen und das Seenachtfest nach einer Pause im Jahr 2020 grundlegend neu zu denken und zu einem nachhaltigen Fest für alle Konstanzer zu machen“, erklärte Jannis Krüßmann vom Fridays-for-Future-Presseteam auf Anfrage.
Die Klimaaktivisten seien für „ein kleineres, lokaleres Fest“. Für dies wolle sich auch Oberbürgermeister Uli Burchardt einsetzen, wie er Anfang der Woche angekündigt hatte.
Das Seenachtfest vor dem Hintergrund des Klimaschutzes infrage zu stellen sei laut Krüßmann das richtige Zeichen zur richtigen Zeit und dürfe von polarisierenden Diskussionen begleitet werden. „Wenn sich alle einig wären, würde sich vermutlich nichts ändern.“
Vor allem Kommentare in den sozialen Medien zeigten zudem, dass das Fest „für die meisten Konstanzer in seiner derzeitigen durchkommerzialisierten Form ohnehin an Bedeutung verloren hat oder sogar ein Ärgernis geworden ist“.
Die Junge Union in Konstanz hatte die Stimmung zuvor anders interpretiert
In einer Stellungnahme forderte die CDU-Jugend eine Fortsetzung des Seenachtfests als „Teil der Konstanzer Kultur“.
Für Fridays-for-Future gibt es genug Kritikpunkte, wegen derer die Veranstaltung auslaufen könne. Abseits vom Lärm durch das Feuerwerk, das die Tierwelt am See belaste, nennt Jannis Krüßmann das enorme Verkehrsaufkommen und eine „katastrophale Müllsituation“.
Auch ein Kreuzlinger Weiter-so dürfe Konstanz nicht vom Umdenken abhalten
Für ihn und seine Mitstreiter dürfe in Konstanz auch dann nicht alles weiter seinen gewohnten Gang gehen, sollte die Schweizer Parallelveranstaltung weiter in gewohnter Form stattfinden. Ein in Kreuzlingen stattfindendes Feuerwerk unterstreiche vielmehr, „dass wir in Konstanz deshalb kein zusätzliches brauchen“.
Die Organisatoren des Fantastical waren überrascht von den laufenden Gesprächen zwischen der Stadt Konstanz und dem Veranstalter Full Moon über ein mögliches vorzeitiges Ende des Seenachtfests.