Eine Massenveranstaltung steht auf dem Prüfstand: Nach dem Flohmarkt am vergangenen Wochenende mit rund 80.000 Besuchern untersucht die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK), wo nach einem verbesserten Sicherheitskonzept weitere Optimierungen möglich und notwendig sind. Eines ist klar: Es hat nicht nur Lob für das Spektakel auf deutscher Seite zwischen Seerhein und Landesgrenze gegeben, sondern auch Kritik.
So sind es Äußerungen auch von Standbetreibern, denen Sabine Zufahl nachgeht. Sie ist bei der veranstaltenden MTK für den Flohmarkt und trägt die Kritik in die Nachbesprechungen mit Bürgeramt und Blaulichtorganisationen hinein. In einem Schreiben, das dem SÜDKURIER vorliegt, bemängelt ein Konstanzer die Enge auf der Laube. Die Besucher liefen "kreuz und quer durch die Stände, weil nicht klar gegelt war, wie der Besucherstrom verlaufen soll", schreibt er. Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen, seine Frau habe seit Jahren einen Stand auf dem Flohmarkt.
Abstände zwischen den Buden müssen größer werden
Eine Kritik, die Sabine Zufahl zurückweist. Seit einer Konzeptänderung sollten die Stände auf dem Mittelstreifen der Laube aufgebaut werden, so dass die Händler in Richtung Straße verkaufen. Beim diesjährigen Aufbau habe sich jedoch eine Eigendynamik entwickelt. "Irgendwie drängt der Menschenstrom immer nach innen, und die Händler wollen nach innen verkaufen", schildert sie. Nun werde erörtert, wie das Problem gelöst werden könne. Klar sei, dass die Abstände zwischen den Buden größer werden müssen – ein Manko, das während der Sicherheitsbegehung während des Flohmarkts deutlich geworden sei.
Die Kritik, die Toilette neben der Stephansschule sei eine "Kloake" gewesen, nahm Zufahl erstaunt zur Kenntnis: "Es ist eine öffentliche Toilette, die wir zusätzlich auf unsere Kosten am Samstag bis 24 Uhr und am Sonntag ab 6 Uhr haben reinigen lassen." Mit dem Reinigungsdienst werde sie ein Gespräch führen.
"Die Konstanzer kennen eigentlich die Gegebenheiten"
Nicht nachvollziehen kann sie den Einwand, die Aussteller hätten 24 Stunden lang im Staub der Laube stehen müssen, was zu Nies- und Hustenanfälle geführt habe. "Es ist eine Freiluftveranstaltung, da ist der Untergrund unterschiedlich. Die Konstanzer kennen eigentlich die Gegebenheiten", sagt Zufahl, eine Platzwahl sei für Einheimische bei der Anmeldung möglich.
Verärgert reagiert Zufahl auf die Kritik, die MTK wolle wenig Aufwand betreiben, aber viel Profit erzielen: "Flohmarkt und Kinderfest sind für uns Non-Profit-Veranstaltungen." Beim Flohmarkt werde stets eine "schwarze Null" angestrebt, wobei es dieses Mal aufgrund zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen eine "rote Null" werden könne.
Zufrieden war der Rotary-Club, der in der Oberen Laube einen Stand betrieb. "Dass es staubig ist, da kann keiner etwas dafür", sagt Mitglied Ottmar Zwicker. "Dafür, dass es eine Mega-Veranstaltung ist, haben die Veranstalter es toll im Griff." Nachbesserungen wird es auf jeden Fall geben. Auch den Hinweis eines weiteren Besuchers, der über die Vermüllung erschrocken war, und das Aufstellen zusätzlicher, großer Mülleimer anregte, nimmt die MTK in ihren Optimierungs-Katalog auf.
Termin für 2018
- Der nächste Flohmarkt findet am 9. und 10. Juni 2018 statt. Konstanzer Standbetreiber können sich ab dem 8. Januar 2018 anmelden. "Wir hoffen, dass wir dann bereits die digitale Anmeldung anbieten können", sagt Sabine Zufahl, Projektleiterin der MTK.
- Ziel ist, eine konkrete Online- Standplatzbuchung. Ferner wird die Standaufstellung in der Laube optimiert und ein Sonderthema für den Bereich Stephansplatz anvisiert.
- Anregungen nimmt das Organisations-Team per E-Mail unter kontakt@konstanz-info.com entgegen. (as)