Paul, wer ist eigentlich Paul? Der ein oder die andere wird sich an den Werbe-Dialog noch erinnern. Dem Hersteller von Light-Produkten hat er in den 2000er-Jahren viel Aufmerksamkeit und die gewünschte Wiedererkennung gebracht. Aber wer ist eigentlich Paul und was will er?
In Konstanz: Oberbürgermeister werden. Als Gegenkandidat für Uli Burchardt bewirbt sich Paul für die Partei Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, besser bekannt als: Die PARTEI. So hört man jedenfalls aus einem Treffen der Konstanzer Ortsgruppe.
Der Vorname ist schon einmal bekannt
„Paul ist der zukünftige Oberbürgermeister von Konstanz, das steht unumstritten fest“, schreibt der Redaktion jedenfalls Armin Kabis. Er muss das wissen als Kreisvorsitzender.

Die PARTEI werde einen Kandidaten stellen, mehr – und hoffentlich auch den Nachnamen – werde Kabis erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten. Warum denn nicht schon jetzt?
Wann, wenn nicht jetzt, wäre die Chance für Paul? Noch gibt es nicht einmal ein Bewerberfeld, das er von hinten aufrollen müsste. Wen haben wir denn da, den der PARTEI-Kandidat aus dem Weg räumen müsste?
Liebesbekundungen auf Instagram für Paul
Nachdem vier Fraktionen der Mut oder das Glück verließ und diese jetzt ohne den versprochenen gemeinsamen Burchardt-Herausforderer dastehen, droht schon ein wenig demokratieförderlicher Alleingang des Amtsinhabers. Glückwünsche und sogar Liebe gab es für Paul bereits vom Jungen Forum Konstanz – per Hashtag: #PaulWirLiebenDich hieß es auf dem Instagram-Kanal des Jungen Forums.
Die Kleinpartei ist in Konstanz keine Unbekannte mehr. Weniger wegen des immerhin beachtlichen Europawahl-Ergebnisses 2019 von rund 3,3 Prozent im Wahlbezirk Konstanz. Viel mehr aber durch Aufkleber mit dem in Frakturschrift gehaltenen Aufruf „Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Schweizern“.
Satire oder Geschmacklosigkeit?, fragte sich beim Entdecken manch Konstanzer. Zur Erinnerung: Satire, alles in Ordnung, sagte die Staatsanwaltschaft damals.
Poltern gegen Schweizer Einkaufstouristen wäre jetzt nicht ganz neu in der Stadt, aber könnte Paul im Wahlprogramm womöglich die ein oder andere Stimme einbringen. Auf weitere Ideen sind wir gespannt und freuen uns – ganz neutral und im Sinne der Demokratie – auf noch mehr Kreativität.