Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h, das bedeutet Windstärke neun, hat die Polizei laut ihrem Pressebericht registriert. Wobei die Böen extremer ausgefallen sein dürften. Das Sturmtief forderte auch die Einsatzkräfte der Bundespolizeinspektion Konstanz.

Die Beamten seien ununterbrochen im Einsatz gewesen, weil das Unwetter den Bahnverkehr lahm legte – genauer gesagt ein in die Oberleitung gestürzter Baum. Er veranlasste den Zugführer eines Regionalexpresses zwischen Radolfzell und Konstanz zu einer Vollbremsung.
Bahn und Katamaran fahren dann wieder
Nachdem die Räumarbeiten durch die Feuerwehr und weitere Kräfte beendet waren, habe die Bahnstrecken noch in der Nacht und am Sonntagmorgen wieder freigegeben werden können, erklärte die Bundespolizei in ihrem Pressebericht. Reisende hätten Verspätungen oder Teilausfälle hinnehmen müssen. Der Katamaran unterbrach die Verbindung bis zum Sonntagmorgen.

Schwerpunkt in Dettingen
38 Feuerwehr-Einsätze habe es am Samstagabend während des Unwetters gegeben, berichtet Maximilian Obermaier, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz. Die Einsatzkräfte mussten 13 Bäume, die Straßen blockierten, aus dem Weg räumen und 14 Mal voll glaufene Keller leeren. Schwerpunkt war Dettingen: Dort war der Einfluss des Baches in den Kanal verstopft, so dass der Duttenbühlbach überlief und den Rebweg überflutete.
Im Rebweg mussten daher auch gleich vier Keller ausgepumpt werden. In Wallhausen wiederum stand in einem Keller das Wasser einen Meter hoch, auch hier war die Feuerwehr im Einsatz. In Wollmatingen musste die Feuerwehr eine Tiefgarage, in der das Wasser 20 Zentimeter hoch stand, von Wasser befreien.
Universitätsstraße ist blockiert
Vor allem in der Universitätstraße blockierten umgestürzte Bäume den Weg. Die Feuerwehr war auch dort im Einsatz, um sie aus dem Weg zu räumen. Auch im Lorettowald waren Wege versperrt.

Wenige Schäden in der Innenstadt
In der Innenstadt fielen die Schäden wohl etwas glimpflicher aus. Überrascht hat das Unwetter allerdings auch die Besucher der Theaterpremiere von Foottit und Chocolat, die im aufgebauten Zirkuszelt auf Klein Venedig stattfand.

Die Veranstaltung musste abgebrochen werden, das Vorzelt stürzte ein, das Zelt blieb jedoch stehen. Die Premierengäste flüchteten sich in ein benachbartes Zelt.

Björn Rieger von der „Unkapputbar“ konnte sechs Personen in seinem Bauwagen, in dem er Getränke verkauft, Unterschlupf bieten. „Das war schon sintflutartig“, beschreibt er seinen Eindruck des Unwetters. Auch die Zaunabsperrungen um das Zelt hielten dem Sturm nicht stand.