Claudia Wagner und Philipp Zieger

Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h, das bedeutet Windstärke neun, hat die Polizei laut ihrem Pressebericht registriert. Wobei die Böen extremer ausgefallen sein dürften. Das Sturmtief forderte auch die Einsatzkräfte der Bundespolizeinspektion Konstanz.

Die Unwetterfront zieht herauf: Festgehalten von Alexandra Yuryeva, die Petershausen an der Max-Stromeyer-Straße wohnt.
Die Unwetterfront zieht herauf: Festgehalten von Alexandra Yuryeva, die Petershausen an der Max-Stromeyer-Straße wohnt. | Bild: Alexandra Yuryeva

Die Beamten seien ununterbrochen im Einsatz gewesen, weil das Unwetter den Bahnverkehr lahm legte – genauer gesagt ein in die Oberleitung gestürzter Baum. Er veranlasste den Zugführer eines Regionalexpresses zwischen Radolfzell und Konstanz zu einer Vollbremsung.

Hier steht die Straße unter Wasser, aufgenommen in der Chérisy-Kaserne.
Hier steht die Straße unter Wasser, aufgenommen in der Chérisy-Kaserne. | Bild: Lukas Reinhardt

Bahn und Katamaran fahren dann wieder

Nachdem die Räumarbeiten durch die Feuerwehr und weitere Kräfte beendet waren, habe die Bahnstrecken noch in der Nacht und am Sonntagmorgen wieder freigegeben werden können, erklärte die Bundespolizei in ihrem Pressebericht. Reisende hätten Verspätungen oder Teilausfälle hinnehmen müssen. Der Katamaran unterbrach die Verbindung bis zum Sonntagmorgen.

In einem Innenhof an der Muntpratstraße im Paradies hat der Sturm nicht nur diesen, sondern einen weiteren riesigen Ast von einem ...
In einem Innenhof an der Muntpratstraße im Paradies hat der Sturm nicht nur diesen, sondern einen weiteren riesigen Ast von einem Ahornbaum gerissen. | Bild: Zieger, Philipp

Schwerpunkt in Dettingen

38 Feuerwehr-Einsätze habe es am Samstagabend während des Unwetters gegeben, berichtet Maximilian Obermaier, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz. Die Einsatzkräfte mussten 13 Bäume, die Straßen blockierten, aus dem Weg räumen und 14 Mal voll glaufene Keller leeren. Schwerpunkt war Dettingen: Dort war der Einfluss des Baches in den Kanal verstopft, so dass der Duttenbühlbach überlief und den Rebweg überflutete.

Im Rebweg mussten daher auch gleich vier Keller ausgepumpt werden. In Wallhausen wiederum stand in einem Keller das Wasser einen Meter hoch, auch hier war die Feuerwehr im Einsatz. In Wollmatingen musste die Feuerwehr eine Tiefgarage, in der das Wasser 20 Zentimeter hoch stand, von Wasser befreien.

Unwetter in Konstanz-Fürstenberg Video: Reinhardt, Lukas

Universitätsstraße ist blockiert

Vor allem in der Universitätstraße blockierten umgestürzte Bäume den Weg. Die Feuerwehr war auch dort im Einsatz, um sie aus dem Weg zu räumen. Auch im Lorettowald waren Wege versperrt.

Kein Durchkommen herrschte im Lorettowald auch am Morgen nach dem großen Unwetter.
Kein Durchkommen herrschte im Lorettowald auch am Morgen nach dem großen Unwetter. | Bild: Claudia Wagner

Wenige Schäden in der Innenstadt

In der Innenstadt fielen die Schäden wohl etwas glimpflicher aus. Überrascht hat das Unwetter allerdings auch die Besucher der Theaterpremiere von Foottit und Chocolat, die im aufgebauten Zirkuszelt auf Klein Venedig stattfand.

Auf Klein Venedig musste das Stadttheater die Premiere von Foottit und Chocolat abbrechen, weil der Sturm ein Vorzelt beschädigte.
Auf Klein Venedig musste das Stadttheater die Premiere von Foottit und Chocolat abbrechen, weil der Sturm ein Vorzelt beschädigte. | Bild: Claudia Wagner

Die Veranstaltung musste abgebrochen werden, das Vorzelt stürzte ein, das Zelt blieb jedoch stehen. Die Premierengäste flüchteten sich in ein benachbartes Zelt.

Umgestürzte riesige Blumenkübel, so sieht es nach dem großen Unwetter am Zirkus- und theaterzelt auf Klein Venedig aust.
Umgestürzte riesige Blumenkübel, so sieht es nach dem großen Unwetter am Zirkus- und theaterzelt auf Klein Venedig aust. | Bild: Bild: Dauer/privat

Björn Rieger von der „Unkapputbar“ konnte sechs Personen in seinem Bauwagen, in dem er Getränke verkauft, Unterschlupf bieten. „Das war schon sintflutartig“, beschreibt er seinen Eindruck des Unwetters. Auch die Zaunabsperrungen um das Zelt hielten dem Sturm nicht stand.