Am Dienstagabend war es wieder so weit, diesmal an der Wollmatinger Straße stadtauswärts vor der Cherisy-Kaserne, und auf der Schänzle-Brücke Richtung Schweiz. Polizei und Helfer hielten Autos an und befragten die Fahrer nach Start, Ziel und Grund ihrer Fahrt. Wie schon am Tag vor dem 1. Mai und Ende der Woche führte die Befragung auch diesmal dazu, dass sich der Verkehr staute. Nach SÜDKURIER-Informationen ist die nächste Befragung am Donnerstagnachmittag geplant, der genaue Ort ist nicht bekannt.
Was sich viele ärgerlich fragen: Wieso sind Zeit und Ort der Befragung nicht öffentlich?
Die Antwort darauf gibt Walter Rügert, Pressesprecher der Stadt Konstanz, in Abstimmung mit dem verantwortlichen Amt für Stadtplanung und Umwelt. „Ort und Zeit werden bewusst nicht im Voraus genannt, weil es sonst zu Ausweichverkehren kommen würde und das Befragungsergebnis dann verfälscht bzw. nicht repräsentativ wäre.“ Die Befragung soll also nicht dadurch verfälscht werden, dass viele Autofahrer auf andere Routen ausweichen.
Dabei zeigt die Verwaltung Verständnis für verärgerte Autofahrer, bittet aber ihrerseits um Verständnis und Geduld. Immerhin, so Rügert: „Eine Befragungsaktion dieser Art wird sich in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich nicht wiederholen.“
Was soll überhaupt herausgefunden werden?
Befragungen wie aktuell die in Konstanz, die noch zwei Wochen weitergeführt werden, seien ein Standardwerkzeug in der Verkehrsplanung, so Rügert. „Die Ergebnisse sind Grundlage für die Planung des neuen Stadtteils Hafner„, sagt der Stadt-Sprecher. Außerdem gehe es darum, die Entwicklung der Mobilität in Konstanz zu planen: Wie der Umstieg vom privaten Auto auf andere Verkehrsmittel gelingen kann, und wie sich Konstanz am Besten an benachbarte Orte und die Schweiz anbinden lässt.
Dabei entsteht ein komplexes Verkehrsmodell. „In einem solchen Verkehrsmodell werden die Verkehrsströme im Stadtgebiet und mit den Bezügen nach außen digital abgebildet“, so Rügert, „so dass es als Grundlage für die Planungen der nächsten Jahre herangezogen werden kann.“