Es gibt viele Gründe, warum Manfred Renz als Vorsitzender stolz auf den Musikverein Dingelsdorf ist. Hauptgrund sind die engagierten Mitglieder.

Wo gibt es denn mittlerweile noch ein dreitägiges Freiluftfest, welches von einem einzigen Verein veranstaltet wird?

In Dingelsdorf, wo der Musikverein mit allen Musikerinnen und Musikern, passiven Mitgliedern, Familie und Freunden vom 23. bis 25. August zum 36. Mal das Dingelsdorfer Herbstfest veranstaltet.

Zeit für einen eigenen Auftritt bleibt dem Orchester nicht, denn alle sind im Standbetrieb eingespannt.

Dafür aber hat sich aus den Reihen des Vereins eine eigene, junge, dynamische Blaskapelle namens Seerausch gebildet, die am Sonntag erstmals öffentlich in Dingelsdorf auftritt und somit endlich die Premiere im Heimatdorf feiert.

„Ich finde es schön, dass sich junge Musiker zusammenfinden und eine Kapelle gründen“, stellt Manfred Renz fest. Das hat übrigens Tradition in Dingelsdorf.

Der Flohmarkt, der am Festsonntag das Programm des Dingelsdorfer Herbstfestes ergänzt, wird jedes Jahr größer und noch beliebter.
Der Flohmarkt, der am Festsonntag das Programm des Dingelsdorfer Herbstfestes ergänzt, wird jedes Jahr größer und noch beliebter. | Bild: Scherrer, Aurelia

Immer wieder kristallisierten sich in den vergangenen Jahrzehnten Formationen aus dem Orchester heraus, die einfach noch mehr Auftritte absolvieren und ihren eigenen Stil verwirklichen wollten.

Mit Seerausch hat sich jetzt eine zwölfköpfige Kapelle gebildet.

„Das ist eine ganz junge Gruppe, bestehend aus sehr guten Musikern und bekennenden Blasmusik-Fans“, wie Renz berichtet.

„Bis auf einen Langenrainer sind alle im Musikverein“, so Seerausch-Mitglied Konstantin Mauz und Kapellen-Kollege Harald Vetter fügt an: „Wir sind mit Seerausch schon weit herumgekommen.

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Wir haben schon zwei Mal in Sulz am Neckar gespielt und im Schwarzwald sind wir auch schon aufgetreten. Jetzt steht der erste offizielle Auftritt in Dingelsdorf an“, freut er sich.

Von Polka über Marsch bis hin zu moderner Blasmusik reiche das Repertoire von Seerausch, skizziert Konstantin Mauz.

Die Kapelle gastiert am Sonntag um 15.30 Uhr auf der Dorffestbühne. „Als Rausschmeißer tut‘s“, frotzelt Konstantin Mauz, in der Hoffnung, die Kollegen würden opponieren und die Musikkünste erneut loben.

Der Musikverein Dingelsdorf – hier vertreten durch (v.l.) Konstantin Mauz, Manfred Renz und Harald Vetter sowie Christian Mauz ...
Der Musikverein Dingelsdorf – hier vertreten durch (v.l.) Konstantin Mauz, Manfred Renz und Harald Vetter sowie Christian Mauz (auf den Dalben) – bringt beim Dingelsdorfer Herbstfest das Rauschen des Sees musikalisch auf den Kronenplatz. | Bild: Scherrer, Aurelia

Das tun sie nicht, nennen aber dafür den wahren Grund, warum Seerausch nicht den Samstagabend bestreitet: Die Musiker sind in den Hauptstoßzeiten unverzichtbar, um das Essen zuzubereiten, Getränke auszuschenken und Cocktails zu mixen.

Das Speiseangebot ist vielfältig und beinhaltet Authentisches aus Dingelsdorf, wenn man den Herdäpfeldämpfer als Beispiel nimmt.

„Die gesottenen Herdäpfel sind absolut beliebt, denn das bekommt man bei keinem Fest in der Region“, betont Christian Mauz.

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Die Pellkartoffeln gibt es wieder in unterschiedlichen Variationen, darunter mit Kasslerhals, Lachs, Forelle oder mit Quark.

Diese Speise ist ebenso beliebt wie das sonntägliche Traditionsmittagessen Jägerbraten mit Spätzle und das legendäre und reichhaltige Kuchenbuffet, mit welchem die Dingelsdorfer­innen die Liebhaber von Zopf, Kuchen und Torten – zumeist nach traditionellen Familienrezepten zubereitet – begeistern.

Der Musikverein Dingelsdorf – hier vertreten durch (v.l.) Harald Vetter, Konstantin Mauz (auf der Banane sitzend), Manfred Renz ...
Der Musikverein Dingelsdorf – hier vertreten durch (v.l.) Harald Vetter, Konstantin Mauz (auf der Banane sitzend), Manfred Renz und Christian Mauz – bringt beim Dingelsdorfer Herbstfest das Rauschen des Sees musikalisch auf den Kronenplatz. | Bild: Scherrer, Aurelia

Der Festsonntag ist programmatisch der Höhepunkt des Freiluftfestreigens, denn mit dem großen Flohmarkt, der um 11 Uhr beginnt, und den Aktionen für Kinder am Nachmittag ist neben der musikalischen Unterhaltung einiges geboten.

Der Musikverein, allen voran Manfred Renz, hofft jetzt auf gutes Wetter und viele Besucher, denn: „Für uns ist es das wichtigste Fest, denn mit den Einnahmen bestreiten wir unsere Auslagen“, so Renz, der als Beispiele Notenmaterial, Anschaffung und Reparaturen von Instrumenten, Salär für die Dirigenten nennt.

Das Fest sei aber auch wichtig, um die Geselligkeit pflegen und den Zusammenhalt im Ort zu fördern, so Renz.