Die Studenten Werner Rietzschel und Xhavit Hyseni von der Agentur Nachtschwärmer-KN haben vor einem Jahr einen Antrag auf Zuschuss für das Campus Festival an der Uni gestellt. "Damals hieß es, dass wir nach den Regularien erst nach drei Jahren diesen Antrag stellen dürfen", erinnert sich Xhavit Hyseni, "also haben wir das mit Rücksprache mit Bürgermeister Andreas Osner in diesem Jahr nach der dritten Auflage gemacht." Die Stadtverwaltung lehnt nun laut Beschlussantrag in der Ratsvorlage die institutionelle Förderung ab Haushaltsjahr 2018 in Höhe von 25.000 Euro ab – sehr zur Überraschung des Duos. "Es wurde uns empfohlen, die Unterstützung zu beantragen", sagt Xhavit Hyseni. "Also haben wir sämtliche Belege eingereicht. Wir haben uns quasi entblößt. Und nun das."

Die Begründung für die Ablehnung, die am Dienstag im Kulturausschuss beraten wird: Das Campus Festival würde nicht den Förderkriterien entsprechen. Unter anderem steht in diesen Kriterien, dass Musikfestivals gefördert werden, die ein breites Publikum ansprechen wollen, freien Eintritt bieten, Nachwuchstalente fördern, die freie Kulturszene entwickeln wollen, kultur- und gesellschaftspolitische Ziele verfolgen und nicht vorrangig kommerzielle Ziele verfolgen und deren Finanzierung nicht gesichert ist.

1700 Euro Gewinn erwirtschaftete das Festival in diesem Jahr – bei einem Umsatz von rund einer Viertel Million. "Doch das ist als Rücklage für schwächere Jahre vorgesehen. Wir wollen kein Geld verdienen, sondern ein hochkarätiges Festival bieten." 300 Studenten arbeiten ehrenamtlich mit. "Es geht uns um eine mittelfristige Perspektive, um die Veranstaltung zu sichern. Die Breitenwirkung steht an oberster Stelle, um Profitmaximierung geht es uns nicht." Flüchtlinge und sozial Schwache erhalten beim Campus Festival freien Eintritt. "Man kann also schon sagen, dass wir die Förderrichtlinien entsprechen." Am 7. Dezember fällt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die endgültige Entscheidung. Werner Rietzschel und Xhavit Hyseni haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben.