Mit einer gemeinsamen Übungen haben Retter aus Deutschland und der Schweiz am Samstag, 21. Oktober, Grenzen überschritten. 180 Blaulichtkräfte aus dem Landkreis Konstanz sowie den Regionen Kreuzlingen und Weinfelden waren auf dem Truppenübungsplatz Bernhardzell im Kanton St. Gallen im Einsatz. Es handelte sich um die erste grenzüberschreitenden Blaulicht-Truppenübung, wie der Regionale Führungsstab (RFS) Kreuzlingen mitteilte. Ihm gehören neben Kreuzlingen weitere Gemeinden der Region wie Tägerwilen, Ermatingen und Münsterlingen an.

Zur Vorbereitung der Truppenübung hatten sich die Führungsstäbe Kreuzlingen und Konstanz bereits im vergangenen Herbst getroffen. Gerade weil beide Länder unterschiedlich organisiert sind, was sich neben den voneinander abweichenden Hierarchie- und Organisationsstufen in unterschiedlichen Begrifflichkeiten äußert, setzt der RFS seit Jahren auf regelmäßige, grenzüberschreitende Stabsübungen.

Das Übungsgelände in Berhardzell aus der Luft.
Das Übungsgelände in Berhardzell aus der Luft. | Bild: RFS Kreuzlingen

In Bernhardzell waren die Retter mit einem durchaus realistischen Krisenszenario konfrontiert: Ein Erdbeben hatte Häuser einstürzen lasse. Menschen waren verschüttet, und aus Schächten stieg Rauch auf. Dank den Vorarbeiten des Zivilschutzes Kreuzlingen unter Kommandant Jethro Fehlmann und mit Unterstützung des Amtes für Bevölkerungsschutz und Armee des Kantons Thurgau bot sich den Hilfskräften ein wirklichkeitsnahes Bild. In Fachgruppen erarbeiteten die Einsatzkräfte, die mit 40 Fahrzeugen angerückt waren, Lösungsvorschläge.

Zum Einsatz kamen eine Rettungshundestaffel (D), eine Drohnengruppe (D) sowie eine Gruppe, die für die technische Ortung verantwortlich war (D und CH). Unterstützt durch Kräfte des Zivilschutzes Kreuzlingen zeigten Feuerwehren aus dem Kreisgebiet Konstanz und aus Kreuzlingen ihr Können. Und schließlich kümmerten sich Sanitäter aus dem Landkreis Konstanz und von der Feuerwehr Weinfelden um die zahlreichen vorgeblichen Verletzten.

Timo Ketterer, Leiter Führungsstab des Landkreises Konstanz (links), und Markus Meile vom RFS Kreuzlingen zeigten sich nach der Übung ...
Timo Ketterer, Leiter Führungsstab des Landkreises Konstanz (links), und Markus Meile vom RFS Kreuzlingen zeigten sich nach der Übung sehr zufrieden mit der Leistung der Einsatzkräfte und Stäbe. | Bild: RFS Kreuzlingen

Übungsleiter Markus Meile, stellvertretender Stabschef des RFS Kreuzlingen, und Timo Ketterer, Leiter Führungsstab des Landkreises Konstanz, zeigten sich beim Schlussrapport zufrieden. „Aus operativer Sicht ist die Premiere ausgezeichnet gelungen“, sagte Meile. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei ein Muss, aber keine Selbstverständlichkeit. Roger Reinhart, Stabschef des RFS, unterstrich die Aussagen seines Kollegen: „Es war ein Novum, eine solche Übung gab es noch nie. Die Zusammenarbeit hat ausgezeichnet funktioniert.“