Rielasingen-Worblingen konnte erst kürzlich die frohe Botschaft überbringen, dass es derzeit für jedes Kind einen Kita-Platz gibt, doch die Kinderbetreuung wird aufgrund steigender Betriebskosten teurer: Die Kita-Gebühr wird in Rielasingen-Worblingen für das Kindergartenjahr 2025/2026 zum 1. September um 7,3 Prozent angehoben. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Gemeinde folge damit der Empfehlung der Kirchen und Landesverbänden zur Festsetzung der Elternbeiträge, hieß es in einer Gemeinderatssitzung von der Abteilung Soziales und Bildung. Doch damit sind die Kosten, die eine Gemeinde mit der Kinderbetreuung hat, noch lange nicht gedeckt.

Die Erhöhung bedeutet für eine Familie mit zwei Kindern im Regelkindergarten mit einer Betreuungszeit von 30 Stunden wöchentlich einen Elternbeitrag von 134 Euro pro Kind, bisher waren es 126 Euro. Die Gebühr für die Kleinkindbetreuung steigt für eine Familie mit zwei Kindern von bisher 356 Euro auf 382 Euro.

Einkommensstufen werden angepasst

Da die Elternbeiträge für die Kleinkind- und Ganztagsbetreuung zusätzlich nach Einkommen in fünf Stufen gestaffelt sind, hat der Gemeinderat zusätzlich die Einkommensstufen auf Grundlage des Verbraucherindexes und des Reallohnes um 25 Prozent erhöht. Die letzte Anpassung sei 2017 vorgenommen worden, wie Katharina Schulze vom Rechnungsamt erläutert. Die unterste Einkommensstufe liege dann nicht mehr bei 27.000 Euro, sondern bei 33.750 Euro, die höchste nicht mehr bei 57.000 Euro, sondern bei rund 71.000 Euro.

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Der Betrieb der Kinderhäuser kostet die Gemeinde rund fünf Millionen Euro, demgegenüber stünden Erträge von rund 1,25 Millionen Euro, ohne die Gebühreneinnahmen. Das Defizit von rund 3 Millionen Euro, müsse die Gemeinde decken. Würde es aus den Kita-Gebühren der Eltern gedeckt, wurde ein Platz in der Regelgruppe monatlich rund 732 Euro kosten.

Drei Millionen zahlt die Gemeinde

Die Kita-Gebühren deckten laut Verwaltung rund 14 Prozent der Kosten, die Gemeinde muss rund 3 Millionen Euro zuschießen, um den Betrieb zu gewährleisten. Die Verbände empfehlen einen Anteil der Gebühreneinnahmen von 20 Prozent. Somit liege Gemeinde also weit darunter.

Gemeinderat Thomas Fessel (AfD) findet diese Ausgaben gerechtfertigt: „Das ist eine Investition in die Zukunft.“ Jana Akyildiz (Grüne) ist es wichtig, die Kosten für die Kinderbetreuung, die die Gemeinde trägt, aufzuzeigen. Diese würden aufgrund steigender Betriebskosten auch weiter steigen.