Sollte der Veranstalter des Seenachtfestes auf ein Feuerwerk verzichten? Und wäre es nicht besser, das Veranstaltungsgelände zu verkleinern? Über diese und weitere Fragen diskutiert der Gemeinderat am Donnerstag, 20. März, in nicht öffentlicher Sitzung und trifft letztlich die Entscheidung über die künftige Ausrichtung des Traditionsfestes. Zu beachten ist: Nicht nur der Veranstalter und die Stadt profitieren, sondern auch die Stadtwerke Konstanz mit den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB) und Fähren.

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Das Feuerwerk zum Seenachtfest ist ein besonderes Ereignis für die Tourismus-Region Bodensee und lockt alljährlich viele tausend Besucher nach Konstanz und in die Bodensee-Region. „Besonders die Zuschauerschiffe zum Feuerwerk gelten als Highlight“, schreibt die Pressestelle der Stadtwerke Konstanz (SWK) auf SÜDKURIER-Anfrage. „Alljährlich treffen circa 40 Fahrgastschiffe (nicht nur der BSB) im Konstanzer Trichter zusammen und bieten rund 6.000 Fahrgästen ein in dieser Form einzigartiges Schifffahrtserlebnis.“

Seenachtfest ist unverzichtbare Einnahmequelle

Wie hoch sind die Einnahmen der BSB durch das Seenachtfest? „Der Umsatz der BSB für die Zuschauerschiffe belief sich im Vorjahr auf rund 110.000 Euro“, so die Stadtwerke-Pressestelle. „Hinzuzurechnen sind noch die Verkehrseinnahmen für die Passagiere, die mit dem Schiff oder dem Katamaran zum Fest nach Konstanz anreisen, sowie die Einnahmen aus der Umsatzprovision der Bordgastronomie.“

Für den wirtschaftlichen Erfolg der BSB spielt das Seenachtfest demnach eine große Rolle. „Die Einnahmen aus dem Seenachtfest betragen rund 9,5 Prozent der Umsatzerlöse aus dem Rund- und Ausflugsverkehr und sind daher eine unverzichtbare Einnahmequelle der BSB“, gibt die Pressestelle an.

Auch der Fährbetrieb profitiert

Für die Fähre Konstanz-Meersburg bedeute das Seenachtfest ebenfalls eine deutliche Steigerung der Transportzahlen. „An dem Wochenende werden rund 25 Prozent Fußgänger, 20 Prozent Fahrräder und 10 Prozent Autos mehr befördert als an einem durchschnittlichen Sommerwochenende“, schreiben die Stadtwerke. „Wir schätzen, dass durch einen Verzicht auf das Feuerwerk das Fest an Attraktivität verliert und weniger Besucher die Fähre nach Konstanz nutzen.“

Mit welchen finanziellen Einbußen wäre zu rechnen, wenn das Seenachtfest kleiner und kein Feuerwerk mehr gezündet würde? Welche genauen Auswirkungen ein Wegfall des Feuerwerks auf Konstanzer Seite auf die künftige Umsatzentwicklung haben würde, könnten die Stadtwerke nur schwer abschätzen. „Jedoch besitzt gerade die Größe des gemeinsamen Feuerwerks der Städte Konstanz und Kreuzlingen die besondere Anziehungskraft, die so viele Gäste anlockt“, so die Pressestelle.

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„Ein Feuerwerk, das nur von Kreuzlingen allein veranstaltet würde, dürfte dagegen kaum den gleichen Anreiz bieten und wäre eher mit dem Feuerwerk zum Seehasenfest Friedrichshafen oder zum Uferfest in Langenargen vergleichbar“, so die Ansicht der Stadtwerke. An diesen Feuerwerken nehmen von der BSB meist nur zwei Zuschauerschiffe teil, zusammen mit den Partnerunternehmen seien es selten mehr als insgesamt fünf Schiffe. Eine größere Nachfrage bestehe nämlich nicht. Das Resümee der Stadtwerke: „Wir müssen also davon ausgehen, dass ein Wegfall des Konstanzer Feuerwerks für die BSB einen Umsatzrückgang von nahezu 100.000 Euro nach sich ziehen würde“, so das städtische Unternehmen abschließend.