Eine Stunde früher als erwartet kam das Gros der Autofahrer bereits nach Konstanz, berichtet Daniel Schlatter von der Firma Innovatives Veranstaltungs- und Verkehrsmanagement, der auch für die Konstanzer Verkehrskadetten zuständig ist. „Üblicherweise gehen die Besucher erst zum Einkaufen ins Industriegebiet“, berichtet er, doch an diesem Brückentag war es andersherum.

Auf dem Bahnhofsplatz staut sich der Verkehr.
Auf dem Bahnhofsplatz staut sich der Verkehr. | Bild: Hanser, Oliver

„Schon um 11 Uhr waren die Parkhäuser gut gefüllt“, sagt er. Das Wort „voll“ lässt er jedoch nicht gelten, sondern weist auf die stetige Fluktuation hin. Er nimmt das Lago-Parkhaus als Beispiel: „Pro Stunde fahren ein paar hundert Autos rein und raus“, verdeutlicht er.

Bereits am späten Vormittag findet man nur noch mit sehr viel Glück einen Parkplatz in der Innenstadt.
Bereits am späten Vormittag findet man nur noch mit sehr viel Glück einen Parkplatz in der Innenstadt. | Bild: Hanser, Oliver

Elf Verkehrskadetten waren im Einsatz, die den Verkehrsfluss steuerten. Daniel Schlatters Resümee lautet: „Das System haben wir am Laufen gehalten; nicht schnell, aber es hat funktioniert.“

„Das System haben wir am Laufen gehalten“, stellt Daniel Schlatter, zuständig für die Verkehrskadetten, fest.
„Das System haben wir am Laufen gehalten“, stellt Daniel Schlatter, zuständig für die Verkehrskadetten, fest. | Bild: Scherrer, Aurelia

Er spricht von zähfließendem Verkehr, nicht aber von Staus. Lediglich am Nachmittag, als der Rückreiseverkehr in die Schweiz einsetzte, hätte sich die Lage in der Grenzbach- und Europastraße etwas verschärft. „Rückstau am Zoll hatten wir länger nicht“, so Schlatter.

Die Verkehrskadetten am Döbeleplatz haben einiges zu tun. Hier zu sehen: Till Prein, Gruppenleiter der Verkehrskadetten.
Die Verkehrskadetten am Döbeleplatz haben einiges zu tun. Hier zu sehen: Till Prein, Gruppenleiter der Verkehrskadetten. | Bild: Hanser, Oliver

Aus polizeilicher Sicht spricht Nicole Minge, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, von einem „entspannten Brückentag“. Staumeldungen seien nicht eingegangen; es habe auch keine Unfälle gegeben, welche die Zufahrt nach und aus Konstanz behindert hätten.

Lediglich die Insel Mainau habe einen großen Besucheransturm zu verzeichnen gehabt. „Der Mainau-Parkplatz war überfüllt“, so Minge, die berichtet, dass bereits in den Verkehrsmeldungen darauf hingewiesen wurde, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

Ob mit dem Auto oder mit dem Rad: Konstanz steht hoch im Kurs.
Ob mit dem Auto oder mit dem Rad: Konstanz steht hoch im Kurs. | Bild: Hanser, Oliver

„Gut was los“, stellt Daniel Hölzle, Vorsitzender der Händlervereinigung Treffpunkt Konstanz, zufrieden fest. „Heute passt alles: Das Wetter ist gut und wir haben eine hohe Zahl an Tagesbesuchern, aber auch an Einkäufern. Die Schweizer kommen auch langsam wieder zurück, allerdings noch nicht wie vor Corona.“ Handel und Gastronomie bräuchten nach der Pandemie dringend solche Tage.

Touristen und Einheimische schlendern durch die Straßen und Gassen der Konstanzer Altstadt.
Touristen und Einheimische schlendern durch die Straßen und Gassen der Konstanzer Altstadt. | Bild: Hanser, Oliver

Aber Hölzle stellt klar: „Auch wir wollen keine überfüllte Stadt.“ Überfüllt sei die Stadt am Brückentag nicht gewesen, sondern sehr gut besucht. Allerdings reisten die Gäste vorwiegend mit dem Auto an.

Der Parkplatz Bodenseeforum, der wegen des bevorstehenden Baus des Zentralen Omnibusbahnhofs teilweise gesperrt sei, sei komplett belegt gewesen. „Es ist das erste Mal, dass er voll ausgelastet ist“, stellt Daniel Hölzle fest.

„Gut was los“, freut sich Daniel Hölzle als Vorsitzender der Händlergemeinschaft Treffpunkt Konstanz.
„Gut was los“, freut sich Daniel Hölzle als Vorsitzender der Händlergemeinschaft Treffpunkt Konstanz. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die Menschen bevorzugten das Auto; eine Nebenwirkung der Pandemie, mutmaßt Hölzle. „Es ist ein langsamer Prozess bis der ÖPNV wieder ins Spiel kommt“, sagt er und er hofft, dass das Neun-Euro-Ticket einen positiven Effekt haben wird und die Menschen zum Umsteigen bewegt.

Es sei ein hochfrequentierter Tag gewesen, aber „das muss man respektieren und den Leuten gönnen; der See zieht halt“, so Hölzle. Es werde sicherlich weitere „Limit-Tage“ geben, und da sei die Frage „wie man damit umgeht, damit es möglichst gut funktioniert“.

Wenn die Fußgängerampel vor dem Lago auf Grün schaltet, strömen die Menschenmassen von der einen Seite auf die andere.
Wenn die Fußgängerampel vor dem Lago auf Grün schaltet, strömen die Menschenmassen von der einen Seite auf die andere. | Bild: Hanser, Oliver

Zufrieden ist Manfred Hölzl, zweiter Vorsitzender der Kreisgeschäftsstelle Konstanz des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). „Die Ausflügler sind da, fast wie vor der Pandemie-Zeit. Es ist eine gelassene, entspannte Atmosphäre und alle Generationen sind hier.“

„Endlich wieder Leben in der Stadt“, freut sich Manfred Hölzl von der Dehoga.
„Endlich wieder Leben in der Stadt“, freut sich Manfred Hölzl von der Dehoga. | Bild: Scherrer, Aurelia

Auch der Stand der Aktionsgemeinschaft „Konstanz hilft der Ukraine“ auf der Marktstätte laufe gut und die Menschen verschiedener Nationalitäten hielten kurz inne.

Mit Blick auf die Marktstätte meint Manfred Hölzl: „Konstanz braucht es, dass endlich wieder Leben stattfindet.“

An der Marktstätte ist an diesem schönen Tag besonders viel los.
An der Marktstätte ist an diesem schönen Tag besonders viel los. | Bild: Hanser, Oliver