Ein Traum wird wahr: Einige Konstanzer konnten kaum glauben, dass die Stieleiche auf der Marktstätte wirklich noch Gesellschaft bekommt. Vorgesehen waren die Neupflanzungen eigentlich schon für September 2023. Ende April 2024 ist es geschehen. Auch Stadträte drängen seit Langem darauf, dass noch mehr passiert; Stichwort: Anpassung an den Klimawandel.

Eile mit Weile

Langsam, ganz langsam scheint es voranzugehen. Zu große Hoffnungen auf eine grüne Marktstätte sollte man vielleicht doch lieber nicht setzen. Die Stadtverwaltung macht in einer öffentlichen Sitzungsvorlage deutlich, dass Pflanzungen auf der Marktstätte sehr, sehr schwierig seien. Beigelegt ist ein ernüchternder Plan aus dem Jahr 2019, der aufzeigt, wo Baumpflanzungen möglich sind und wo nicht.

Die Gründe: Große Leitungspakete im Untergrund, mögliche archäologische Funde, Denkmalschutz, Nutzungsflächen für Feste, Märkte, Handel und Außengastronomie, Feuerwehrzufahrten und -aufstellflächen. Die Verwaltung führt noch wesentlich mehr Gründe auf.

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Bleibt dann alles, wie es ist?

Wohl nicht ganz. Im Frühsommer 2024 will das Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU) oberhalb der Treppen an der Unterführung Baumkübel aufstellen und diese mit Sitzmöbeln kombinieren. Im Herbst sollen voraussichtlich noch zwei weitere Bäume für den „Eichenhain“ an der Ostseite der Marktstätte gepflanzt werden.

Im Frühjahr 2025 sollen die einzelnen Baumquartiere zusammengefasst werden und der „Baumhain“ baulich eingefasst werden. Das ASU will weitere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel überprüfen; beispielsweise, ob Flächenentsiegelungen, Kühlung durch Wasser und ähnlichem westlich des Baumhains möglich wären.

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Und was ist mit dem Augustinerplatz?

Ist der Augustinerplatz auch so kompliziert? Ja, denn unter dem Großteil des etwa 3150 Quadratmeter großen Platzes befindet sich mit dem Augustiner-Parkhaus eine Tiefgarage. Baumpflanzungen sind in diesem Bereich also nicht möglich. Auch die Statik müsse beachtet werden. Das ASU hat vor, im Sommer 2024 probeweise vier bis sechs Schirme aufzustellen.

Wegen der Tiefgarage sind die Möglichkeiten für den Augustinerplatz eingeschränkt. Die Stadt will in diesem Sommer probeweise Schirme ...
Wegen der Tiefgarage sind die Möglichkeiten für den Augustinerplatz eingeschränkt. Die Stadt will in diesem Sommer probeweise Schirme aufstellen. | Bild: Scherrer, Aurelia

Dabei sollen die Schirme auf die Wirksamkeit als Schattenspender und ihre optische Wirkung getestet werden; im Rahmen von Smart Green City sollen sie durch „smarte Elemente“ ergänzt werden, beispielsweise mit Sensorik für Temperatur, Wasserverdunstungs-Düsen und Substratfeuchte-Fühlern. Die Schirme sollen durch Sitzgelegenheiten und bepflanzte Beete ergänzt werden.

Parallel sollen weitere Maßnahmen geplant werden: Erweiterung der bestehenden Pflanzquartiere, Begrünung der Arkaden, weitere Pflanzungen und Sitzgelegenheiten sowie begrünte Pergola. Angestrebt würden auch großflächige Entsiegelungen des Bodens.

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