Das Fangirl
Unter dem Motto „mehr ist mehr“ glitzerte diese junge Teilnehmerin in der Sonne auf. Mit dem Künstlernamen „Mayberg“, welcher in bunten Glitzerbuchstaben ihr ganzes Dekolleté bedeckt, macht sie kein Geheimnis darum, weswegen sie heute hier ist.
Aus Gründen des neuen Verbotes in Deutschland zur Herstellung mikroplastikhaltiger Kosmetik, wie in diesem Fall Glitzer, lässt trotzdem die Festival-Besuchern davon nicht ihre Idee kaputtmachen. Ganz einfach, sie sicherte sich ihren Glitzer schon Monate zuvor in den Niederlanden, der durch eine Freundin ihrer Mutter zum Festivaltag für sie Einsatz bereit ist.
Die Idee dahinter ist natürlich die Hoffnung, dass Mayberg bei seinem diesjährigen Campus-Festival-Auftritt ihre Kunst und riesengroße Fanliebe bemerkt, ausgedrückt durch ganz viel Bling Bling. Daher auch ihr Tipp für die kommende Festivalsaison dieses Jahres: ,,Mehr ist Mehr“, denn das ist der Schlüssel zum Auffallen. Ob Mayberg aber tatsächlich auf sie aufmerksam wurde?
Vier Frösche feiern gemeinsam
Vier Frösche machen auch an diesem Wochenende das Gelände unsicher – die Rede ist hierbei von vier Mädels, die heute nicht zum ersten Mal auf einem Festival sind. Denn wenn sie eines in ihren vergangenen Besuchen gelernt haben, ist es vor allem, dass man sich in den riesigen Menschenmengen irgendwie wiederfinden muss. Was sich aber nicht als leichteste Aufgabe herausstellte.
Und warum, das dann nicht einfach ändern? Grüne, schwarz und gelbe Fischerhüte, die durch ein Froschdesign das perfekte Erkennungsmerkmal sind. Außerdem bei diesen heißen Temperaturen ein echter Lebensretter, wie sie verraten.
Warum jetzt aber Frösche? Ganz einfach: „Eine von uns hatte den Hut schon, und dann dachten wir uns, warum kaufen wir nicht einfach alle einen.“ Problem gelöst und nie wieder Sonnenstiche oder ein stundenlanges Suchen nach seinen Freunden, sondern einfach schauen, wo ein bunter Frosch rumlungert.
Wilde Kerle auf dem Campus
„Alles ist gut, solange du wild bist“: Mit weißen Fußballsocken, schwarzen Shorts und knallorangen Trikots passt sich diese Freundesgruppe ganz ihrer Gruppendynamik an. Mit dem Aufdruck „Die Wilden Kerle“, die eine fiktionale Fußballmannschaft aus der Kinderbuchreihe des Autors Joachim Masannek sind, wird hier klar: Diese Mädels und Jungs sind genauso wild auf dem Campus Festival unterwegs.

Die Idee dahinter? „Weil wir atzig (berlinerisch für Bruder) sind, es jeder kennt und es auch unsere Bindung stärkt“, nicht zu vergessen der Wiedererkennungswert auf dem Festival. Denn nicht nur die Vorderseiten der Trikots sind bedruckt, sondern auch auf dem Rücken mit dem jeweiligen Namen und einer Zahl, da ist es fast unmöglich sich zu verlieren.
Aber nicht nur wie bei vielen anderen, ist das Wiedererkennungsmerkmal für sie ein wichtiger Bestand ihrer Festivalbesuche. Sie haben auch faltbare Trinkflaschen dabei, die man auf dem Gelände ganz einfach auffüllen kann und dazu auch noch gratis. „Das ist ein richtiger Lebensretter und ein Muss für jeden.“
Das klassisch-schöne Cowgirl
Style kennt kein Alter, wie die Festivalbesucherin Anja Stephan wieder einmal unter Beweis stellt. Mit lässigen Cowboyboots, Jeansrock, Ledergürtel und einem basic weißem T-Shirt genießt sie mit ihren Freunden die heißen Temperaturen auf dem Festival. „Ich fühle mich wohl und mag mein Outfit“, erzählt sie, und das ist natürlich auch die Hauptsache.
Und man sieht: Man ist nie zu alt, um auf Festivals zu gehen und auch um sich selbst so zu kleiden, wie es einem gefällt. Denn was auch ganz wichtig für die Besucherin ist und auschlaggebend für ihre Looks: Zu einem gelungenen Festival gehört für sie ganz viel Tanzen und Bewegen dazu. Ihr Tipp also: Immer an bequeme Kleidung denken und vor allem an Schuhe, in denen es sich wohlfühlen lässt.
Quietschgelb und gut gelaunt
Ahoi, Quietscheentchen! Von Kopf bis Fuß bis hin zur Unterwäsche und Krawatte als Stirnband sieht man weit und breit nur kleine gelbe Quitscheenten mit schwarzen Knopfaugen. Hier hat sich der junge Student Jakob Kuhnle aus Ulm etwas ausgedacht, was man kein zweites Mal finden wird und dazu auch noch gute Laune verbreiten soll.
Er erklärt: „Ich habe es im Internet gesehen und fand es einfach cool, also hab ich gleich alles in diesem Design bestellt. Ich möchte das man gute Laune bekommt, wenn man mich sieht.“ Das hat er auf jeden Fall geschafft. Von überall her kommen Komplimente für sein Outfit oder zumindest ein Lächeln auf den Lippen der anderen Zuschauer, da hat sich all die Mühe doch gelohnt.
Doch alles lässt sich leider nicht einfach so bestellen, also musste auch er etwas kreativ zu Hause werden. Zwei Ketten und Ohrringe als auch Ohrstöpsel, nicht zu vergessen kleine Quietscheentchen-Anhänger für den vollständigen Look – und fertig waren seine selbstgebastelten Ohrstöpsel, die man ohne Probleme raus und reinmachen kann, ohne sie zu verlieren.
Wildwest-Outfit aus Mamas Retro-Kleiderschrank
Cowboystiefel, Jeansrock und Ledergürtel – und all das aus Mamas 2000er Kleiderschrank. Für ihr allererstes Festival haben sich die drei Mädels etwas ganz Besonderes ausgedacht: Warum nicht Mamas alte Kleidung durchsuchen?
„Sie hat sich richtig darüber gefreut, dass wir ihre alten Klamotten anziehen und hat ganz stolz Fotos von uns gemacht“, sagt eine der drei. Also warum nicht, anstatt immer nur neue Kleidung zu kaufen für Festivals, einen Blick in Mamas alten Kleiderschrank zu werfen. Wer weiß was für Fundstücke sich da verstecken. Und wenn man dann noch mit seinen Freunden auf Festivals Spaß haben kann und auf einander aufpasst, ist für die drei alles perfekt.
Der Trick mit den Wiedererkennungs-Ballons
Und alle wollen sie doch nur eins auf einem Festival: sich nicht verlieren. Und genau das ist auch die Idee hinter einem Marienkäfer und einer Rakete als Luftballon. Am Samstag sagen diese beiden Besucherinnen: „Wir haben uns gestern verloren, und da mussten wir uns für heute etwas einfallen lassen.“
Warum ein Marienkäfer und eine Rakete? Ganz einfach, weil sie eben genau das sind, groß und unüberschaubar. Somit ist es fast unmöglich, sich zu verlieren. Und wenn doch, reicht es, einfach Ausschau zu halten nach einem großen roten Marienkäfer und einer silbernen Rakete inmitten der tausenden Besucher.
Sind das die Teletubbies?
Die Overalls in Orange fallen einem sofort ins Auge. Aus einem einfachen Kunstprojekt fürs Studium in Norwegen wurde ein Festival-Gruppen-Outfit, das man kein zweites Mal sieht und wodurch man sich in der Menge wiederfinden kann.
Auf ihrem Arm nicht zu vergessen ein kleines selbstgemaltes Federvieh, das für ihren Gruppennamen steht: „Dancen mit den Gänsen“. Ihr Geheimtipp für die kommende Festival-Saison tragen sie auf ihren Köpfen: Fischerhüte, mit denen sie perfekt von der Sonne geschützt sind.
SG Ffusllov – pretty in pink
Auch diese Jungs tragen Hüte: Mit pinken Trikots macht der selbst gegründete Hobbyverein „SG Ffusllov“ das Festival-Gelände unsicher. Für die Jungs war von Anfang an klar, was sie tragen werden, um sich wie alle anderen in den großen Menschenmengen wiederzufinden.
Und sie wollen ihrem Namen alle Ehre machen, sagen die fünf Jungs. Was damit gemeint ist? Lesen einfach mal den Vereinsnamen rückwärts lesen, dann kommt man schon drauf.
Knalliger als Barbie‘s Ken
In knalligem Pink und Melonen, soweit das Auge reicht, setzt sich dieser Festivalbesucher in Szene. „Ich liebe Komplett-Outfits, die knallig sind, es muss einfach knallen“, erzählt der Student aus Ulm, der nicht zum ersten Mal auf dem Campus-Festival ist. Daher auch für ihn ein absoluter Lebensretter, seine pinke Mütze. „Es gibt Momente, wo man denkt, ey ich verbrenn‘ gerade“, sagt er an diesem super-sonnigen Festivaltag.
Wenn Orangen auf Reisen gehen...
Die „Reisegruppe Orangen“ ist in Konstanz an ihrem nächsten Ziel angekommen. Mit orangen Fischerhüten und jeweils einem Stängel inklusive Blatt daran machen sich diese Freunde ihrem Namen alle Ehre.
Aus einem Urlaubsgruppen-Namen wird Realität, und dazu auch noch ein außerordentlich wichtiger Bestandteil der kommenden Festivals im Sommer. Denn ab jetzt wird keiner mehr so leicht einen Sonnenstich bekommen oder sich auf dem Gelände verirren. Und all das wegen einem Spaß im Sommerurlaub.
Kunst aus Mamas Kleiderschrank
Mama weiß, was gut ist. Unter diesem Motto steht dieses Festival-Outfit welches gesponsert von Mutti ist. Schwarze Baskenmütze, weißes Tank top, dunkle Weste und ein richtiger Hingucker von Schlaghose, die von niemand geringerem ist als Mama.
„Ich hatte keine Jeans mehr also habe ich eine alte von meiner Mama gemopst“, verrät der Gründer des Künstlerkollektivs „Zwangsspektrum“. Was auffällig ist: Er hat weder eine Tasche noch etwas Vergleichbares dabei, denn für ihn ist ganz wichtig, bei Festivals so wenig wie möglich mit herumzuschleppen – da man nie wisse, wo man die Nacht verbringe...
Bequeme Klassiker gehen immer
Pärchenoutfit mal anders. Bollerhose mit bunten Patches und Bikini-Oberteil mit Bandana im Haar. Für dieses Pärchen war eins von vornerein sicher: Es muss bequem sein! Mit einem Lächeln im Gesicht erzählen die beiden, dass für sie ihre Festival-Outfits immer ausgefallen sein müssen. Und dass sie vor allem für die kälteren Stunden den Ziebellook bevorzugen.
Traditionell im Festival-Shirt
Dieser Festivalbesucher muss sich in keinem Jahr Sorgen um sein Outfit machen, denn für ihn steht von vornherein fest, auf dem Campus-Festival dem Merch-Stand einen Besuch abzustatten. „Ich kaufe mir das T-Shirt jedes Jahr, wenn ich wieder da bin“, sagt er.
Für ihn ist es ein Erinnerungsstück an ein weiteres unvergessliches Festival und ein weiteres Stück in seiner Kollektion. Dieses Jahr ist es in Beige mit einem Rückenprint mit allen Namen der Künstler 01099 bis zur Südwestdeutschen Philharmonie.